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Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight

Titel: Süßer Mond - Süßer Mond - Dark Guardian - 01 Moonlight Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawthorne
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Flüstern in meiner Seele. Aber das reichte aus. Lucas hörte sie. Er wandte sich nach mir um.
    Es war ein taktischer Fehler. Als Devlin sich auf Lucas stürzte, wurde mir klar, dass ich mit meinen Worten Lucas’ Todesurteil ausgesprochen hatte.

15
    M it drohendem Knurren schoss Lucas auf Devlin zu. Mit gefletschten Zähnen prallten die Brüder aufeinander. Ihre starken Kiefer schnappten, und ihre Klauen gruben sich ins Fell des Gegners, um ihm tiefe Fleischwunden zuzufügen. Ein erdiger Blutgeruch erfüllte die Luft, und meine Nasenlöcher blähten sich unwillkürlich. Lag es daran, dass der Vollmond näher rückte und ich bald so werden würde wie sie?
    Sie krachten zu Boden und fuhren auseinander, um sich neu zu positionieren. Langsam umkreisten sie einander, auf der Suche nach einer verwundbaren Stelle des Gegners. Lucas wartete, und ich wusste, dass er das letzte bisschen Kraft bündelte, das ihm noch geblieben war. Devlin sprang los.
    Lucas wich zur Seite. Devlin landete neben ihm. Lucas stürzte sich auf Devlins Rücken und biss ihn in die Schulter. Devlin heulte vor Schmerz oder vor Schreck auf. Sicher hatte er nicht erwartet, dass Lucas so aggressiv sein würde. Devlin bäumte sich auf und versuchte, Lucas abzuschütteln. Lucas biss ihn ein zweites Mal.
    Sie rollten übereinander. Sie schnappten nach einander. Sie trennten sich und kamen wieder zusammen. Wieder und wieder. Ich konnte Lucas’ Kräfte schwinden sehen. Ich
ließ ihn nicht aus den Augen und hätte ihm so gern geholfen, war mir jedoch schmerzlich bewusst, dass ich nichts tun konnte. Morgen wäre es vielleicht anders, morgen wäre ich ihm vielleicht eine größere Hilfe, nachdem ich den ersten Wandel vollzogen hätte. Aber so wie die Dinge lagen, musste Lucas allein kämpfen.
    Ich wusste, dass Devlin keine Gnade walten lassen würde. Er würde Lucas an die Kehle gehen, sobald er die Möglichkeit bekam.
    Sie kämpften weiter, drehten sich umeinander und kamen dem steilen Abgrund immer näher. Plötzlich ließen sie voneinander ab, als würden sie erkennen, dass sie sonst abstürzen würden. Ich versuchte, meine Gedanken abzuschalten. Lucas sollte nicht wissen, welche Angst ich um ihn hatte. Ich wollte meinen früheren Fehler nicht wiederholen und ihn ablenken. Sein Atem ging schwer, sein Fell war blutverschmiert.
    Ich hielt Devlins Hemd in der Hand, weil ich etwas brauchte, woran ich mich festklammern konnte. Mein Blick fiel auf seine Hose, und ich sah die Pistole. Ich hob sie auf. Mit den gefesselten Händen konnte ich sie schlecht halten, aber ich schaffte es. Mein Adoptivvater hatte mich oft mit zum Schießstand genommen. Ich kann recht gut mit einer Pistole umgehen, ohne mich selbst loben zu wollen. Obwohl ich bis zu diesem Zeitpunkt nur auf Ziele geschossen hatte, die auf Papier aufgezeichnet waren.
    Ich zielte, aber Lucas war im Weg. War das hier sein Kampf, den er allein ausfechten musste? Würde er mich hassen, wenn ich seinen Bruder tötete? Die Kugel war nicht aus Silber. Wahrscheinlich würde sie ihn nicht töten, doch vielleicht
bekam Lucas dann eine Chance. Ich ging ein Stück zur Seite und hoffte auf einen besseren Schusswinkel.
    Devlin stürzte los. Lucas sprang auf und rammte ihn, woraufhin beide auf den Rand des Abgrunds zuschlitterten.
    Mein Schrei folgte ihnen, als sie in die Tiefe stürzten.
     
    Mit der Pistole in der Hand eilte ich zum Abgrund und schaute nach unten. Ich konnte Devlin auf halbem Weg nach unten sehen, durchbohrt von einem abgebrochenen Ast. Er regte sich nicht und hatte wieder seine menschliche Gestalt angenommen. Ich ging davon aus, dass er tot war.
    Mein Herz hämmerte bis zum Hals. Wo war Lucas?
    Dann sah ich ihn, immer noch als Wolf, wie er sich mühselig bergauf schleppte.
    »Nein!«, schrie ich. »Geh wieder runter. Ich komme nach unten.«
    Aber er trottete weiter aufwärts, bis er ebenen Boden erreicht hatte, und kam zu mir. Er leckte mein Kinn. Ich schlang meine Arme um ihn und begrub weinend das Gesicht in seinem Fell.
    Nach allem, was sich zugetragen hatte, war mein Kopf leer. Ich wusste nicht, was ich denken sollte, glaubte aber, dass ihm die Stille vielleicht ganz recht war.
    Nachdem mein peinlicher Zusammenbruch vorüber war, löste ich mich von ihm und schaute in seine silbrigen Augen, die immer gleich blieben, ob er nun Wolf oder Mensch war. »Ich hatte solche Angst. Ich weiß, er war dein Bruder und du wolltest nicht gegen ihn kämpfen, aber er hat dich dazu gezwungen. Es ist nicht deine

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