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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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Britt, dass sie gewonnen hatte. Um das Thema abzuschließen, sagte sie: »Leider habe ich keine Candy, die ein gutes Wort für mich einlegen könnte.«

    »Ich würde sie ungern anrufen, nur um sie um einen Gefallen zu bitten. Ich habe seit fünf Jahren nicht mehr mit ihr gesprochen. Außerdem hat sie alle Hände voll mit dieser Senatsbestätigungssache zu tun.«
    Britt klappte ungläubig das Kinn nach unten. »Heißt das … ist… Deine Candy … Candy Orrin … ist Richterin Cassandra Mellors?«
    »Genau. Ich dachte, du wüsstest das.«
    »Nein!«
    »Ach so.« Er entschuldigte sich mit einem kurzen Achselzucken. »Für mich heißt sie immer noch Candy. Früher hat sie den Namen Cassandra gehasst. Sie hat nie darauf gehört. Sie meinte, er würde sich hochnäsig anhören. Inzwischen klingt er wahrscheinlich vor allem seriös.«
    »Richterin Mellors ist deine Freundin.« Britt bemühte sich, diese unglaubliche Neuigkeit zu verdauen.
    »Eine Freundin, mit der ich seit Jahren nicht mehr geredet habe. Ich wollte mich bei ihr melden, nachdem ihr Mann gestorben war, aber dann dachte ich mir, dass sie es bestimmt nicht brauchen kann, wenn ich aus meinem Loch gekrochen komme, während sie gerade eine persönliche Tragödie zu verarbeiten versucht.«
    Durch die Hintergrundrecherchen, die Britt für ihr Feature über die Richterin angestellt hatte, wusste sie, dass ihr Mann, ein Softwareentwickler, nicht einmal ein Jahr nach der Hochzeit bei einem Fährunglück im Hafen von New York umgekommen war. Er war auf Geschäftsreise und hatte Kunden auf Staten Island besuchen wollen. Seine Fähre war von einem anderen Boot gerammt worden und sofort gesunken. Er war mit vierundzwanzig anderen ertrunken.
    »Ich kenne sie«, erklärte Britt ihm. »Ich habe über sie geschrieben, und wir haben uns gut verstanden. Ich habe versucht, sie anzurufen … genau an dem Tag, an dem du mich entführt hast. Ich wollte ein paar einflussreiche Persönlichkeiten um Unterstützung
bitten. Jedenfalls habe ich bei ihr im Büro angerufen, aber sie war nicht zu sprechen. Vielleicht wäre sie es jetzt, vor allem wenn sie wüsste, dass ich mit dir zusammen bin.«
    »Hoffentlich kann ich sie bei der Beerdigung ein, zwei Minuten ungestört sprechen. Um abzuklopfen, was sie über Jay denkt, ohne dass ich sie offen um Hilfe bitten müsste. Sie hat schon einmal ihre Karriere für mich aufs Spiel gesetzt. Ich glaube nicht, dass sie das wieder tun möchte, und schon gar nicht vor der Bestätigung durch den Senat.«
    Britt konnte das gut verstehen, trotzdem konnte es keinesfalls schaden, Richterin Mellors auf ihrer Seite zu haben. Gedankenversunken schaute sie aus dem Beifahrerfenster. Nichts kam ihr vertraut vor. Es war nicht die Route, die er ihr gestern Abend aufgeschrieben hatte. »Fahren wir in Richtung Charleston?«
    »Über einen Umweg. Aber erst brauchen wir ein neues Auto. Nur für den Fall, dass sie einen Peilsender am Pick-up angebracht haben. Selbst wenn nicht, können wir damit nicht mehr herumfahren. Sie kennen ihn jetzt.«
    Sie sah, wie ernst sein Gesicht wirkte. »Sie haben es wirklich und wahrhaftig auf uns abgesehen.«
    »Wirklich und wahrhaftig.«
    »Warum haben sie dann nicht bei der Hütte auf uns gewartet?«
    Er verzog das Gesicht. »Das verstehe ich auch nicht so recht. Vielleicht stehen sie wirklich darauf, die Leute im Auto umzubringen. Oder sie hatten nur den Auftrag, mich ausfindig zu machen, und warten jetzt auf weitere Instruktionen. Vielleicht wollen sie eine Abschlagszahlung, bevor sie einen Doppelmord begehen. Vielleicht muss der Kerl erst mal verarbeiten, was er in meiner Hütte gefunden hat.«
    »Deine Unterlagen hat er doch gar nicht gefunden.«
    »Aber er hat dich gefunden, und dich hat er für tot gehalten.« Sie wollte etwas sagen, aber bevor sie einen Ton herausgebracht hatte, fragte er: »Wie hast du den Mann wiedererkannt? Konntest du ihn sehen?«

    »Durch das Badezimmerfenster. Er schaute nach draußen. Sein Gesicht war wie eingerahmt. Er war fünfzehn, zwanzig Sekunden lang zu sehen, während er die Rückwand der Hütte absuchte.«
    »Aber er hat dich nicht gesehen?«
    »Bestimmt nicht, sonst hätte er reagiert. Ich habe mich nicht gerührt. Ich konnte nicht. Ich war vor Schreck gelähmt, weil ich ihn auf den ersten Blick erkannt hatte.«
    »Hundertprozentig? Du bist dir ganz sicher, dass du ihn im Wheelhouse gesehen hast?«
    »Es war wie einer der Erinnerungsblitze, die du beschrieben hast, er hat sich in mein

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