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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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Gehirn eingebrannt. Ich weiß noch, dass ich ihn sah, als ich in die Bar kam. Er saß an der Theke, gleich beim Eingang. Als ich durch die Tür trat, trafen sich unsere Blicke.«
    »Habt ihr miteinander gesprochen?«
    »Nein. Wir haben uns einfach angesehen wie zwei Fremde. Ohne zu lächeln, aber trotzdem freundlich. Du weißt schon. Dann sah ich Jay an seinem Tisch sitzen und … Warte.« Sie verstummte und kniff die Augen zu. »Vielleicht habe ich ihn auch gesehen, als Jay und ich die Bar verließen. Da saß ein Mann in einem Auto, das gegenüber der Bar am Straßenrand parkte.«
    »Ein unauffälliger Familienwagen? Dunkelrot, so wie der, in dem sie heute saßen?«
    »Vielleicht. Du weißt, wie viel Verkehr am frühen Abend an der East Bay herrscht. Während wir uns zwischen den Autos durchschlängelten, sah ich …« Sie versuchte angestrengt, sich genauer zu erinnern, aber das Bild blieb verschwommen. »Da saß ein Mann hinter dem Steuer, aber ich könnte nicht mehr sagen, ob es derselbe Mann war wie in der Bar.«
    »Aber du bist sicher, dass der Mann aus der Bar der war, der heute meine Hütte durchsucht hat?«
    »Absolut.«
    »Okay.« Er kaute nachdenklich auf seiner Wange herum.

    »Was ist?«
    Er schlug mehrmals mit der Faust auf das Lenkrad. »Ein paar Sachen wollen mir nicht in den Kopf. Erstens, warum haben sie in meiner Hütte rumgeschnüffelt? Wonach haben sie gesucht?«
    »Wie haben sie dich überhaupt gefunden?«
    »Das ist nicht weiter schwierig. Ich habe einen Führerschein. Ich zahle Steuern. Da haben sie schnell herausgefunden, wo ich wohne. Aber was wollten sie von mir?«
    »Vielleicht haben sie zwei und zwei zusammengezählt.«
    »Wie meinst du das?«
    »Ich habe mit Bill Alexander über Yemassee gesprochen. Wenn sie deine Adresse ausfindig gemacht hatten…«
    »Dann hätten sie gewusst, dass ich in der Nähe lebe.« Er nickte. »Richtig. Ich verstehe, was du meinst. Vielleicht haben sie gedacht, das kann kein Zufall sein.«
    »Vielleicht meinen McGowan und Fordyce, dass sie es sich nicht leisten können, dich am Leben zu lassen.«
    »Genau das glaube ich auch«, grummelte er. Nach einem nervösen Blick auf sie sagte er: »Für dich gilt das Gleiche, Britt. Sie dachten, um dich müssten sie sich keine Gedanken mehr machen. Ich wette, sie sind ganz schön erschrocken, dass du noch am Leben und bei mir bist. Das muss sie ziemlich nervös machen.«
    Um ihre Ängste zu beschwichtigen, betonte sie noch einmal, dass der Mann in der Hütte sie nicht gesehen hatte. »Sonst hätte er irgendetwas unternommen.«
    »Immerhin standen die Einkaufstüten offen auf dem Bett. Bestimmt hat er einen Blick hineingeworfen, das Datum auf dem Beleg überprüft, sich die Kleider angesehen und das Make-up im Bad bemerkt. Ich glaube nicht, dass sie mich für einen Transvestiten halten.«
    »Du hättest das auch für eine andere Frau kaufen können.«
    »Welche andere Frau?«
    »Irgendeine andere Frau. Eine lebende Frau. Sie glauben, ich liege als Fischfutter am Boden des Combahee.«

    »Hoffentlich glauben sie das. Aber wenn ich an ihrer Stelle wäre und den Leichnam nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, dazu noch neue Kleider in etwa deiner Größe im Schlafzimmer eines Mannes entdecken würde, mit dem du etwas Entscheidendes gemeinsam hast, nämlich dass du von Jay Burgess und seinen Freunden aufs Kreuz gelegt wurdest, dann würde ich durchaus in Betracht ziehen, dass du vielleicht doch nicht ertrunken bist. Ich hätte so eine Ahnung, genau wie der Mann gesagt hat. Darum werde ich bis zum Beweis des Gegenteils davon ausgehen, dass wir uns im Kampf befinden und uns gegen die beiden wehren müssen. Aus Gründen, die nur die beiden kennen, haben sie nicht bei der Hütte auf uns gewartet, aber das heißt nicht, dass wir Entwarnung geben können.«
     
    Er ließ den Motor laufen, während er in eine Bank verschwand, um »Geld abzuzapfen«, wie er es nannte. Als er zurückkam, hielt er eine Tasche mit Reißverschluss in der Hand, in der vermutlich Bares lag.
    »Ich schulde dir die Hälfte deiner Ausgaben«, sagte sie. Ihr Portemonnaie lag in ihrer Handtasche, in ihrem Auto, im Fluss. Es gefiel ihr gar nicht, nicht flüssig zu sein, aber sie besaß keine Bankcard mehr und auch keinen Ausweis, mit dem sie etwas von ihrem Konto abheben konnte. Nicht dass sie es getan hätte. Clark und Javier würden nur darauf warten, dass sie Geld von ihrem Konto abhob.
    »Mach dir deswegen keine Sorgen«, sagte Raley. »Geld ist unser

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