Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
Vom Netzwerk:
mehr gekostet hatte, als die meisten Menschen in einem Jahr verdienen.
    Vor dem Altar stehend hatte Les sie ihm übergeben, ihrem Bräutigam, ihrem Ehemann, ihrem Lebensgefährten. Es war eine symbolische Geste ohne jede Bedeutung gewesen. George hatte bald begriffen, wo er in dieser Familie stand. In ihrem Trio war er stets der Außenseiter.
    Les sagte: »Du wirst dieses Problem lösen, George. Sofort. Und diesmal endgültig.«
    »Wie zum Teufel soll ich das anstellen?«
    »Ü.D.W.« Miranda warf ihr Haar zurück. »Überleg dir was.«
Für die beiden als Smith und Johnson bekannten Männer war es ein ereignisloser Tag gewesen. Sie saßen bei einem frühen Abendessen in einem Steakhaus, das mit einer Gratis-Salatbar und Gratis-Apfelauflauf warb. Zwei korrekt gekleidete Männer, die gemeinsam essen gingen und sich unterhielten, die niemand beachtete und die vergessen waren, sobald sie das Restaurant verließen.
    Gestern hatte man ihnen den Arsch aufgerissen. Man hatte ihnen klargemacht, dass sie mit der Beerdigung eine einmalige Gelegenheit verpasst hatten, vor allem, nachdem Raley inzwischen eine Partnerschaft mit Britt Shelley eingegangen war, die schon zwei Anschläge überlebt hatte.
    »Sie kann unmöglich aus diesem Auto entkommen sein«, hatte Johnson erklärt, als sie erfahren hatten, dass sie am Leben und bei bester Gesundheit war.
    »Offenbar doch«, hatte die ätzende Antwort gelautet.
    Wären sie gewitzt genug gewesen, hatte man ihnen erklärt, hätten sie Raley Gannon nach der Trauerfeier zu der Journalistin folgen und beide auf einmal erledigen können, bevor sie ihr Honorar eingestrichen hätten und verschwunden wären.
    Sie nahmen den Tadel stoisch hin, weil sie wussten, dass sie ihn verdient hatten. Das Autorennen auf der dunklen Landstraße war wirklich unterhaltsam gewesen, aber keine effektive Art der Tötung. Zu ihrer Rechtfertigung hatten sie sich darauf berufen, dass es nicht ihre Idee gewesen war, die Frau auf der Straße abzufangen und ihren Tod wie einen Selbstmord aussehen zu lassen.
    Im Moment wusste niemand, wo sich Gannon und Britt Shelley verkrochen hatten. Wie groß Charleston wirklich war, merkte man erst, wenn man jemanden aufzuspüren versuchte, außerdem fuhr ein Großteil der Bevölkerung graue Limousinen. Nummernschilder führten nicht weiter; Gannon war schlau genug, sie auszutauschen.
    »Wir hätten einen Peilsender an seinem Wagen anbringen sollen,
solange er in der Kapelle war«, bemerkte Smith jetzt und säbelte dabei ein blutiges Stück von seinem Steak ab.
    »Zu viele Menschen. Nachzügler. Chauffeure. Totengräber.«
    Auch über den unangekündigten Besuch bei Pat Wickham hatte man sie informiert.
    »Glaubst du, dass Gannon bewaffnet ist, oder hat Wickham übertrieben?«, frage Smith nachdenklich kauend.
    »Nach dem, was ich über Wickham gehört habe, hat er wahrscheinlich übertrieben.«
    »Und ist Gannon bewaffnet?«
    »Wir sollten lieber davon ausgehen.«
    »Glaubst du, er kann schießen?«
    »Ist egal. Wir können es.«
    Noch während Johnson seinen Partner zuversichtlich angrinste, begann sein Handy zu vibrieren. Er meldete sich mit einem knappen »Ja« und sprach danach sechzig Sekunden kein Wort. »Alles klar.« Er klappte das Handy zu und sagte zu Smith: »Es gibt Arbeit.«

R aleys Verfolgungswahn wirkte ansteckend.
    Darum widersprach Britt nicht, als er vorschlug, erneut umzuziehen. Nach seinem Anruf bei Richterin Mellors kehrten sie nur kurz in ihr Motel zurück, um ihre Sachen abzuholen. Das dauerte keine zehn Minuten. Anschließend fuhr Raley in die Innenstadt von Charleston zurück, auf der anderen Seite wieder hinaus und über den Cooper River, bis er das nächste passende Motel fand. Es war an einen Campingplatz für Wohnmobile angeschlossen und vermietete kleine Hütten, die am Rand eines malerischen Sumpfgebiets standen.
    Raley checkte unter falschem Namen ein, zahlte für ein paar Tage im Voraus und parkte den Wagen hinter ihrer Hütte. »Ich habe genau die hier verlangt. Hier kommt man ungesehen hin und wieder weg«, erklärte er Britt, während er sie in ihr neues Quartier führte, das praktisch genauso eingerichtet war wie das vorige, nur neuer und netter. Sie ließen die Vorhänge zugezogen bis auf einen winzigen Spalt, durch den Raley in regelmäßigen Abständen spähte, um festzustellen, ob sich jemand ihrer verriegelten Tür näherte.
    »Hat die Richterin dir einen Zeitrahmen genannt?«
    »Sie hat gesagt, sie braucht ein paar Stunden. Dann fahre

Weitere Kostenlose Bücher