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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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Seufzen wieder aus. »Das ist für mich ein richtig mieses Timing.«
    »Ich bin mir dessen bewusst. Und es tut mir unendlich leid.«
    »Wieso hast du es so eilig? Wieso kann das nicht bis nächste Woche warten, nachdem du schon fünf Jahre damit gelebt hast?«
    Er dachte an die Männer in dem roten Wagen und daran, wie Britt vom Straßenrand in den Fluss geflogen war. »Es kann nicht warten.«
    »Ich sehe, was ich tun kann.«
    »Danke.«

    »Danke mir noch nicht. Ich verspreche dir nichts. Vielleicht erreiche ich ihn überhaupt nicht. Selbst wenn, wird er sich wahrscheinlich weigern, mit dir zu reden, außerdem wird er glauben, dass bei mir sämtliche Schrauben locker sein müssen, dass ich so etwas auch nur frage.«
    »Ich weiß. Versuch trotzdem, ihn zu überreden.«
    Noch einmal seufzte sie unwillig und sagte dann: »Okay. Wie kann ich dich erreichen?«
     
    Miranda, George und Les saßen mit ihren Cocktails auf der Terrasse, als George sich entschuldigte, um an sein Handy zu gehen. Am Apparat war Candy Mellors, die sich gehetzt und unglücklich entschuldigte, dass sie ihn anrufen musste. Sie fasste sich kurz, das Gespräch dauerte nicht lange. Als es zu Ende war, kehrte George nur widerstrebend auf die Terrasse zurück, denn er fürchtete sich davor, seiner Frau und seinem Schwiegervater Bericht zu erstatten.
    »Wer war das?«, wollte Miranda wissen.
    Er spielte mit dem Gedanken, sie anzulügen, aber damit würde er das Unvermeidliche nur hinauszögern. »Richterin Mellors.«
    »An zwei Abenden hintereinander? Habt ihr beide was miteinander?« , fragte Miranda scharf. Sie nahm einen winzigen Schluck von ihrem Cosmopolitan. »Nein, das ist unmöglich. Sie ist eine Lesbe.«
    George griff nach seinem Glas. »Ist sie nicht.«
    »Sie sieht aber so aus.«
    »Sie war verheiratet.«
    »Also bitte, George. Du bist vielleicht naiv.« Sie sah Les an, und ihr Blick sagte: Kannst du glauben, dass er so ein Idiot ist?
    »Egal, ob sie eine ist oder nicht«, sagte er, »sie hatte unangenehme Neuigkeiten.«
    Schlagartig war Miranda hellwach. Eine steile Falte zog sich durch ihre wegen Botox gelähmte Stirn. Die senkrechte Furche zwischen Les’ Brauen wurde durch kein Botox abgemildert.
»Und?«, bellte er. »Glaubst du, die Neuigkeiten werden angenehmer, wenn sie noch ein wenig reifen? Raus damit.«
    »Sie hat heute Nachmittag mit Raley Gannon gesprochen. Er hat in ihrem Büro angerufen. Nachdem sie nicht bei der Beerdigung war und ihn nicht gesehen hat, seit er vor ein paar Jahren aus der Stadt verschwunden war, wollte sie wissen, ob ich ihn für psychisch stabil halte.«
    »Stabil?«, fragte Les.
    »Wie kommt sie auf den Gedanken, er könnte nicht stabil sein?«, fragte Miranda.
    »Er hat sie gebeten, einen Termin für ihn zu vereinbaren.« Er verstummte vielsagend, weil er wusste, dass er sie damit zusätzlich reizte. »Bei Cobb Fordyce.« Mehrere Sekunden regte sich niemand, dann schüttete sich George die kleinen Eiswürfel am Boden seines Glases in den Mund und zerkaute sie knirschend. »Hat es euch plötzlich die Sprache verschlagen?«
    »Das ist nicht witzig«, fauchte Miranda.
    »Habe ich das behauptet?«
    »Was hat Gannon mit dem AG zu bequatschen?«
    »Dreimal darfst du raten, Les, und die ersten beiden Tipps zählen nicht.«
    Sein Schwiegervater sah an ihm vorbei und sagte zu Miranda, als wäre George gar nicht da: »Dein Mann hat wirklich einen Hang zu schlechten Witzen, wie?«
    Augenblicklich begann Georges Blut zu sieden. »Nein, Les, ganz und gar nicht. Ich weiß nur nicht, wie ich mit der Situation umgehen soll, darum mache ich mich über die Absurdität des Ganzen lustig.«
    »Kein Wunder, dass du so ein Versager bist, wenn du dir schon bei diesem Hühnerscheiß ins Hemd machst.«
    »Jungs!« Miranda schnalzte tadelnd mit der Zunge. »Kein Grund, sich gegenseitig ins Visier zu nehmen. Wenn alle ruhig bleiben, finden wir bestimmt eine Lösung. Obwohl ich Daddy recht geben muss, George.«

    »Was für ein Schock.« Er trat an den Rollwagen mit den Getränken und schenkte sich noch einen Scotch ein.
    »Das ist wirklich ernst.«
    »Stimmt. Ist es. Und dringend. Sie sagte, Raley wollte den Termin für morgen. Er hat vor, Cobb zur Rede zu stellen. Die Richterin meinte, er hätte was von Cleveland Jones und Suzi Monroe gemunkelt. Außerdem ist er überzeugt, dass Jay seine Sünden beichten wollte und dass ihm jemand den Mund gestopft hat, bevor er Gelegenheit dazu bekam.« Er unterdrückte ein freudloses Lachen.

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