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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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von der Seele reden, was an jenem Nachmittag wirklich im Hauptquartier passiert ist und warum Suzi Monroe sterben musste; einfach alles. Allerdings wurde er zum Schweigen gebracht, bevor er dazu kam, und ich glaube, er hatte geahnt, dass er in Gefahr schwebte. Deshalb hat er sie mit nach Hause genommen.«
    »Er hat sie mit nach Hause genommen, weil Jay wie immer ein bisschen fummeln wollte. Nicht mal sein Krebs konnte ihn daran hindern, sich so oft wie möglich auszutoben. Stimmt, sie hat in ihrer Pressekonferenz behauptet, er hätte versprochen, dass er ihr eine Riesenstory verschaffen wollte, aber vielleicht wollte sie sich damit nur aus der Sache herauswinden.«
    »Wollte sie nicht.«
    »Woher weißt du das? Das ist pure Spekulation. Du bist …« Dann brach sie ab. »Ach du Scheiße. Du hast mit ihr gesprochen, stimmt’s? Mein Gott, Raley. Wenn das stimmt, könnte man dich wegen Beihilfe zur Flucht anklagen.«
    Er ging nicht darauf ein, weil er Candy nicht in ein moralisches Dilemma bringen wollte. »Kannst du mir einen Termin bei Cobb Fordyce verschaffen?«
    »Nein.«
    »Candy.«
    »Okay, das ist höchst unwahrscheinlich.«
    »Überrede ihn.«
    »Und wie?«
    »Er hat mit seinen Kumpanen mein Leben zerstört«, erklärte er hitzig. »Habe ich nicht allein dafür fünfzehn Minuten seiner Zeit verdient?«

    Sie grübelte eine volle Minute, während Raley schweigend das Telefon mit Münzen fütterte, so wie schon seit Beginn ihres Gespräches.
    Er hatte gerade die Hoffnung aufgegeben, dass sie seine Bitte erfüllen würde, als sie sagte: »Ich werde in seinem Büro anrufen. Mehr tue ich nicht, aber das werde ich für dich tun. Wann willst du ihn denn sehen?«
    »Morgen.«
    »Morgen! Bist du irre?«
    »Ruf ihn noch heute an und vereinbare einen Termin für morgen.«
    »Raley, sei vernünftig. Er ist Attorney General.«
    »Er ist ein öffentlicher Beamter.« Sofort wurde er wieder laut. »Ich zahle sein Scheißgehalt.«
    »Aber du kannst nicht einfach in sein Büro schneien …«
    »Darum habe ich erst dich angerufen.«
    »Warte… Verflucht! Raley, einen Moment.« Sie deckte die Sprechmuschel ab. Er konnte hören, wie sie sich ungeduldig entschuldigte und um noch einen Moment bat, bis sie den Anruf abgeschlossen hatte. Dann sagte sie in den Hörer: »Sie warten schon auf mich. Ich muss Schluss machen.«
    »Mir gehen sowieso bald die Münzen aus. Wirst du ihn anrufen?«
    »Was wirst du ihm sagen, falls er dich tatsächlich empfängt, was ich schwer bezweifle?«
    »Mich interessiert eher, was er mir zu sagen hat.« Er spürte, dass sie immer noch schwankte. »Ich verspreche dir, dass ich ihm nicht offen einen Mord vorwerfen werde.«
    »Nicht ausdrücklich, aber wenn du ihm sagst, was du mir eben erzählt hast, dann lässt du keinen Zweifel daran, was du meinst.«
    Er hatte einen letzten Versuch, den Handel abzuschließen; jetzt setzte er seine letzte Waffe ein. »Hör zu, Candy, du hast dich schon immer für Wahrheit und Gerechtigkeit eingesetzt, mehr als jeder andere, den ich kenne. Vielleicht ist Fordyce sauber
wie frisch gefallener Schnee und tatsächlich jenes Musterbild an Unbescholtenheit, als das er sich darstellt. Falls ja, wird er meine Fragen nach Jones, dem Brand und Suzi Monroe offen aufnehmen. Dann wird er augenblicklich eine gründliche Untersuchung einleiten.
    Aber wenn er doch an den kriminellen Verschleierungsmaßnahmen beteiligt war, hat er das Amt, das er inzwischen bekleidet, nicht verdient, und dann sollte er für seine Verbrechen zur Rechenschaft gezogen werden.« Er ließ seine Worte wirken und ergänzte nach ein paar Sekunden: »Auf jeden Fall würde der Gerechtigkeit Genüge getan, ob er nun ein Heiliger oder ein Hurensohn ist.«
    Er wartete praktisch mit angehaltenem Atem und spielte nervös mit seinem letzten Vierteldollar, während sie sich seine Worte durch den Kopf gehen ließ. Dann sagte sie: »Mann, bist du zäh. Und du hast auch noch recht, verflucht noch mal.«
    »Du wirst ihn überreden, mit mir zu sprechen?«
    »Ich weiß nicht, ob ich das schaffe. Er wird mich fragen, warum du ihn sehen willst. Was soll ich ihm dann sagen?«
    Während er überlegte, was er ihr antworten sollte, schaute er über die Schulter und fing Britts Blick auf, die immer noch auf dem Beifahrersitz wartete und ihn ängstlich durch die Windschutzscheibe hindurch beobachtete. »Sag ihm, ich würde ihm ein Vorzeigeopfer für Vergewaltigungsdrogen liefern.«
    Sie holte tief Luft und stieß sie unter tiefem

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