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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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und bist in Gefahr.«
    »Daran ist nicht zu rütteln. Jemand hat versucht … hat versucht …«

    »Dich umzubringen.«
    Sie brachte keinen Laut mehr heraus und nickte stumm.
    Raley nahm das als Antwort.
     
    Gott sei Dank trödelten inzwischen auch die letzten Gäste in Richtung Haustür, um sich zu bedanken und zu verabschieden. George hätte die Party keine Minute länger ertragen. Les’ Vorstellung von einem lustigen Abend bestand darin, einen Haufen Speichellecker und ihre Weiber um sich zu versammeln, sie mit fettem Essen und starken Drinks abzufüllen und sie wissen zu lassen, wie toll er war und wie glücklich sie sich schätzen konnten, dass sie ihm den Arsch küssen durften und dafür auch noch Geld bekamen.
    Dem Schein nach hatte er die Party spontan organisiert, um den Vertrag mit der Stadt zu feiern, der an diesem Nachmittag nach einer sirupzähen Runde Golf und einem endlosen Lunch besiegelt worden war. George glaubte nicht, dass sie wirklich so kurzfristig angesetzt worden war.
    Als er vom Country Club heimgekommen war, waren die Cateringfirmen, die angeheuerten Barkeeper und Kellner schon da und bauten alles auf. Die Gäste trudelten zwischen halb und sieben ein, und wirklich jeder, der eingeladen worden war, erschien. So wie George es sah, hatte Les diese Soiree seit Wochen geplant.
    Der Hurensohn war gar nicht auf den Gedanken gekommen, dass er den Zuschlag für das Sportzentrum nicht bekommen könnte.
    »Mr McGowan, ein Anruf für Sie.«
    George drehte sich zu der Haushälterin um, die seinen Arm angetippt hatte, um ihn auf sich aufmerksam zu machen. »Sagen Sie, ich rufe zurück.«
    »Das habe ich, Sir. Er hat darauf bestanden, sofort mit Ihnen zu sprechen.«
    »George?« Miranda kam auf sie zu. In ihrem hautengen, trägerlosen schwarzen Kleid sah sie umwerfend aus. Ihr Pink Martini passte perfekt zu dem Tropfendiamanten in ihrem Ausschnitt.
Der Fünfkaräter war spektakulär, konnte ihren üppigen Brüsten aber nicht das Wasser reichen. »Die Madisons möchten sich von dir verabschieden.«
    Madison steckte noch tiefer in Les’ Hintern als alle anderen. »Ich muss ans Telefon. Grüße sie von mir.«
    Sie wirkte verdutzt, sagte aber nichts, sondern machte kehrt und schwebte zu Les zurück, der sich schulterklopfend von Madison verabschiedete und seine plumpe, mausgraue Gemahlin unaufrichtig zu ihrem öden Aufzug beglückwünschte.
    George leerte seinen Highball und reichte der Haushälterin das leere Glas. »Danke. Ich nehme den Anruf im Arbeitszimmer entgegen.«
    Das Arbeitszimmer war pure Angeberei. In den Regalen reihten sich Bücher, die er nie gelesen hatte, geschrieben von Autoren, von denen er noch nie gehört hatte. Die holzvertäfelten Wände waren mit ausgestopften Hirsch- und Elchköpfen behängt, die er nicht selbst erlegt hatte. Es gab einen funkelnden Trophäenschrein mit Pokalen aus Golf- und Tennisturnieren, an die er sich nicht erinnern konnte. Eines seiner Rennpferde hatte ebenfalls mehrere Silberpokale gewonnen, aber George hatte nicht das Geringste damit zu tun gehabt, wenn man davon absah, dass er die exorbitanten Rechnungen beglichen hatte, die Besitz, Unterhalt und Training eines hypernervösen, übellaunigen Vollblüters mit sich brachten.
    Außerdem hing darin das berühmte Foto von ihm und den anderen vor der brennenden Polizeizentrale. Miranda hatte es zu peinlicher Größe aufblasen und in einen Rahmen setzen lassen, wie ihn die Königin von England für ihr Staatsporträt verwendete.
    Er vermied es, auf das Bild zu schauen, während er sich an den Schreibtisch setzte und zum Hörer griff. »Ja? Wer ist da?«
    »Cobb Fordyce.«
    Obwohl er entschlossen gewesen war, das Foto nicht anzusehen, fiel sein Blick darauf. »Eigentlich sollten Sie um diese Zeit nicht mehr im Büro sitzen, oder?«

    »Ich hatte das Gefühl, dass ich anrufen sollte.«
    »Wir geben gerade eine Party, Cobb. Ich habe Gäste.«
    Ohne darauf einzugehen, sagte der Attorney General: »Ich habe eben ein interessantes Telefonat geführt.«
    »Ach ja?«
    »Mit Bill Alexander.«
    George schluckte. Oder versuchte es wenigstens. Sein Mund war ausgetrocknet. Er wünschte sich, er hätte sich noch einen Drink geben lassen, bevor er ans Telefon gegangen war. »Der Anwalt?«
    Cobb klang genervt. »Bitte, George.«
    »Okay, warum hat er mitten in der Nacht angerufen?«
    »Weil ich der höchste Staatsanwalt in South Carolina bin. Daher dachte er, ich sollte erfahren, dass Britt Shelley ihm erzählt hat, es gebe

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