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Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Titel: Süßer Zauber der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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während er mühsam den Waldboden am Fuße der riesigen Eiche beiseite kratzte und die Kuhle vergrößerte, in welcher er und Dominie sich bald zum Schlafen hinlegen wollten. War es das Wasser, das aus seinem nassen Haar tropfte? Schwitzte er wegen der körperlichen Anstrengung? Oder war es die Glut sündiger Gedanken? Er vermochte es nicht zu sagen.
    Falls dies wirklich ein Vorgeschmack auf die Hitze war, die er in der kommenden Nacht spüren würde, wenn Dominie unerträgliche Stunden lang neben ihm ruhen würde, dann bestand kaum die Gefahr zu erfrieren! Ganz gleich, wie grimmig der Frost sein mochte!
    "Vorsicht!" Neben ihm bückte sich Dominie nieder, um die Seitenwände der frisch ausgehobenen, flachen Grube mit Mooskissen auszupolstern.
    Gehorchte er wirklich nur der Not? Liebend gern hätte Armand das gewusst, während er bewundernd Dominies geschickte, zielstrebige Bewegungen beobachtete, bei denen sich Strähnen ihres feuchten Haars zu einer Art weich gezeichnetem, kupfer-goldenem Heiligenschein wanden. Oder ist das nur eine Ausrede, damit ich sie in den Armen halten kann? fragte er sich. Denn davon träumte er, seitdem er sie heute nach so langer Zeit wieder gesehen hatte, was er sich aber nicht eingestehen mochte.
    "Soll ich's noch breiter machen?" fragte er sie. "Viel geht nicht mehr, denn dann stoßen wir an die dicken Wurzeln!"
    Dominie zuckte die Schultern und klopfte das letzte Moospolster fest. "Damit uns warm bleibt, müssen wir uns sowieso eng aneinander kuscheln. Aber länger musst du die Mulde vielleicht noch machen! Sollen wir einmal Probe liegen, solange es nicht zu dunkel ist?"
    "Das wäre wohl angebracht." Mühsam brachte Armand die Worte hervor, denn sein Mund war ausgetrocknet.
    "Also los!" Dominie klopfte sich die Erdkrumen von den Händen. "Du zuerst. Leg dich auf den Rücken! Ich zwänge mich dann irgendwie neben dich."
    "Meinst du wirklich, es würde jemand merken, wenn wir ein Lagerfeuer anzünden?" Ein plötzliches Zaudern überfiel ihn.
    "Wohl kaum", räumte Dominie ein, "aber ich möchte nichts riskieren. Im Übrigen habe ich keinen Zunder dabei." Mit ausgestreckter Hand wies sie einladend auf die moosgepolsterte Mulde, als wäre sie ein Diener, der einen Gast in die Große Halle des Lehnsherren bittet. "Also, vorwärts! Auch wenn du nicht mehr zu graben brauchst, müssen wir vor dem Dunkelwerden noch weitere Zweige abbrechen!"
    "Nun gut!" Armand legte seine zögerliche Haltung ab. Während er den Saum des Wamses festhielt, damit er ihm nicht von den Hüften rutschte, legte er sich in das Erdloch. Das Mooskissen unter ihm fühlte sich kühl und weich an, für den Verlauf der Nacht gewiss eine wertvolle Isolierschicht zwischen ihren Körpern und dem kalten Erdboden.
    Die Unterlippe vorgestülpt und die Brauen gekräuselt, musterte Dominie ihn von Kopf bis Fuß mit einem kritischen Blick, der Hitzeströme durch seinen Körper jagte. Schließlich nickte sie beifällig. "Mir scheint, wir müssten hineinpassen!"
    Während sie sich neben ihm ausstreckte, spürte Armand zwar ihre verkrampfte Abwehrhaltung, doch gleichzeitig auch ihre lockende Wärme. Als sie sich dann nach einem kurzen, doch umso verheißungsvolleren Moment der Berührung wieder aufraffte, hätte er sie am liebsten zurück in seine Arme gezogen.
    "Zur Not wird's gehen!" stellte sie fest. "Nun komm, lass uns die Zweige holen!"
    Armand musste sich regelrecht dazu zwingen, aufzustehen und ihr zu folgen, und er tat es so unwillig wie zuweilen im Kloster, wenn er im Winter zu den mitternächtlichen Vigilien von seiner warmen Lagerstatt kriechen musste. Konnte es sein, dass er sich erst vorige Nacht im behaglichen Schlafsaal zur Ruhe gebettet hatte, überzeugt davon, er werde Dominie De Montford nie wieder zu Gesicht bekommen?
    Als er schließlich zu dem kleinen Tannengehölz gelangte, hatte Dominie bereits mehrere Zweige abgebrochen. Armand machte sich neben ihr an die Arbeit und gab Acht, dass sich sein Blick nicht allzu oft in ihre Richtung verirrte.
    "Das dürfte reichen", entschied sie schließlich. "Wir wollen ja schließlich nicht ersticken, sondern uns nur warm halten!" Damit sammelte sie einen Arm voll Zweige vom Boden auf und überließ Armand den Rest. "Möchtest du noch etwas essen, ehe wir uns niederlegen? Prior Gerard hat mir Brot, Käse und Trockenfleisch mitgegeben!"
    "Ich kann bis zum Morgen warten und dann mein Fasten brechen." Armand folgte ihr zurück bis zu den Eichen. "Nur gut, dass Prior Gerard dir den

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