Suitable Lover
Bringen wir die Sache zu Ende.«
Chris konnte spüren, wie angespannt Nathan war, und legte seine Hand auf die, die auf seiner Hüfte lag. Er spürte, wie der Kontakt Nathan etwas beruhigte. Immer noch konnte er kaum hinter Nathans Fassade blicken, doch nun meinte Chris, zumindest einen Teil davon zu verstehen.
Es dauerte nicht lange, bis das Spiel zu Ende war. Chris starrte auf Nathans Blatt und verglich es mit Anchellos. Sein Magen verdrehte sich.
»Tja, Pech im Spiel, Glück in der Liebe«, sagte Anchello mit einem gehässigen Blick.
Bright und Deaton rührten sich hinter Chris und Nathan, aber letzterer hielt eine Hand hoch und sie erstarrten.
»Allerdings, mein Freund. Ich gratuliere.« Nathan reichte Anchello die Hand und schüttelte sie. »Ich hoffe für dich, dass dein Glück anhält.«
Anchellos Augen verengten sich. »Das war doch keine Drohung, nicht wahr?«
»Nein, nur ein Wunsch und gleichzeitig ein Rat. Man kann nicht immer Glück haben.«
Lachend ging Anchello zur Tür. »Poker ist Strategie, mein Freund. Mit der richtigen Strategie gehört man immer zu den Gewinnern«, sagte er und fügte an Chris gewandt hinzu: »Du kannst mit mir mitkommen. Ich zahle dir das Dreifache, wenn du willst.«
Nathan stellte sich vor Chris hin und Anchello lachte erneut. »Man sollte nie zu sehr an seinen Spielzeugen hängen, Nathan. Sie gehen zu schnell kaputt.«
Diesmal sagte Nathan nichts, sondern starrte Anchello nur an. Irgendetwas musste dieser in seinem Blick sehen, denn Anchellos Lachen verschwand. »Meine Leute holen den Stoff morgen ab. Seht zu, dass ihr danach hier verschwunden seid.«
Gefolgt von seinen zwei stillen Bodyguards ging er hinaus und die Tür knallte hinter ihnen zu. Chris wollte etwas zu Nathan sagen, doch Bright stieß ihn zur Seite.
»Was sollen wir jetzt machen, Boss? Wir können doch nicht alles verlieren!«
»Scheiß auf die neuen Regeln!«, rief Deaton und Chris hatte ihn bisher noch nie so wütend gesehen. »Lass sie uns fertigmachen! Die beiden Kerle allein schaffen wir, und wenn der Boss der Anchellos erst tot ist, dann –«
»Nein«, sagte Nathan und Deaton verstummte. »Wir werden gar nichts tun.«
»Aber Boss!«
»Ich habe nein gesagt, Bright«, sagte Nathan. »Ihr versteht es zwar nicht, aber es läuft alles nach Plan.«
»Plan? Was für einen Plan? Was sollen wir denn ohne den Stoff tun?«
»Vertraut mir einfach.«
Tatsächlich verstummten die beiden. Chris war schon mehrmals aufgefallen, wie loyal Bright und Deaton waren, aber dass sie Nathan selbst in einer solchen Situation vertrauten, war fast ein Wunder.
Nathan drehte sich zu Chris und kam auf ihn zu. »Das war alles. Du bist jetzt frei.«
Es dauerte einen Moment, bis die Worte in Chris‘ Gedanken Sinn machten.
»Boss, du kannst ihn doch nicht laufen lassen!«, protestierte Bright. »Der Kerl weiß zu viel! Ich dachte immer, du machst ihn später kalt!«
Noch immer überrascht schaute Chris zu Deaton, der mit verschränkten Armen hinter Bright stand. Er protestierte nicht, sah aber Nathan mit einem interessierten, fast mitleidigen Ausdruck in seinen Augen an.
»Ich ... kann gehen?«, fragte Chris und Nathan nickte.
»Deine Arbeit ist getan. Bist du nicht froh darüber? Dass du in dein altes Leben zurückkehren kannst?«
Chris sagte nichts. Er konnte diese Worte kaum glauben. Für einen kurzen Moment schaute Nathan ihn fast traurig an, aber dann drehte er sich zu Bright und begann zu flüstern.
Fast eine Minute lang starrte Chris auf Nathans Rücken. Er hoffte, dass er sich umdrehen würde, um noch etwas zu sagen,
irgendetwas
, aber er tat es nicht.
Etwas Kaltes zog durch seinen Körper und Chris schluckte, als ob das dieses hohle Gefühl in seinem Bauch vertreiben würde.
Dann trat er auf die Tür zu und niemand hielt ihn auf. Er öffnete sie und ging in die Freiheit hinaus. Warum fühlte sie sich nur so an, wie ein Gefängnis?
Erinnerung
Wie immer bewegten sich die Körper im Seven im Takt der Musik. Schnell ging Chris auf den Ausgang zu. Er wollte es hinter sich bringen. Er wollte raus aus diesem verdammten Klub und nie wieder zurückschauen. Was für ein Idiot er doch war!
Nathan war ein Verbrecher. Er war gefährlich und Chris konnte froh sein, dass er noch einmal davongekommen war!
Diese Gefühle, die in ihn aufgekocht waren ... was bedeuteten sie schon? Vermutlich war es bloß die Gefahr, die sie hervorgebracht hatte.
Chris blieb stehen und wurde beinahe von einer Frau umgerannt.
Er
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