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Suitable Lover

Suitable Lover

Titel: Suitable Lover Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Francisca Dwaine
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liefen fluchend fort.
    Chris musterte seinen Retter und erkannte ihn als jemanden, der auf seine Schule ging. Er war ein Punk mit kurzen pink-grünen Haaren, zerrissenen Kleidern und Piercings in der Nase und an den Augenbrauen. Wenn er ihm in der Schule begegnet war, hatte Chris immer weggeschaut. Viele hatten dort Angst vor ihm, weil einige Gerüchte über ihn herumgingen.
    »Ich ... ja, danke.«
    Der Junge lächelte ihn an und sein ganzes Gesicht schien plötzlich freundlicher. Für einige Sekunden starrte Chris und sah dann schnell zu Boden.
    »W-warum hast du mich überhaupt gerettet?«, fragte er. »Waren das nicht deine Freunde?« Tatsächlich hatte er den Jungen des Öfteren mit den beiden anderen im Park gesehen.
    Der Junge sah ihn eindringlich an. Er wollte antworten, hatte schon den Mund geöffnet, aber dann kam ein Lehrer angerannt.
    Fast zwanzig Minuten lang musste Chris dem Mann erklären, dass der Junge ihm nichts getan, sondern ihm geholfen hatte. Währenddessen war der Junge die ganze Zeit still gewesen, und nachdem der Lehrer endlich nachgab, ging der Junge ohne ein Wort weg.
    »Das ist noch nicht vorbei!«, rief der Lehrer ihm hinterher. »Ganz egal, was Chris sagt, ich werde mit deinen Eltern reden, Nathan.«
     
    »Nathan ...«, wiederholte Chris langsam. »Dieser Junge ...«. Er beugte sich vor, um in Nathans Gesicht zu schauen. Dort, ganz klein an seiner Nase, konnte Chris noch die Stelle sehen, an dem das Piercing gewesen war. »Du bist der Junge, der mir damals geholfen hat!«
    Nathan schaute etwas verlegen aus. »Ich dachte, du hättest es vergessen.«
    »Ich hab dich nicht erkannt«, sagte Chris entgeistert. Er sah nun tatsächlich ganz anders aus, aber Chris konnte nicht verstehen, warum er nicht wenigstens Nathans Stimme oder diese dunklen Augen wiedererkannt hatte. »Wo bist du überhaupt gewesen? Du bist danach nicht mehr zur Schule gekommen.«
    »Es gab einige Probleme zuhause«, sagte Nathan leise. »Als der Lehrer mit meinem Vater gesprochen hat, ist der ausgetickt. Er war schon öfter durchgedreht, aber diesmal konnte ich es nicht mehr aushalten. Ich bin weggelaufen und hab angefangen, mit ein paar üblen Typen abzuhängen. Wir tranken Alkohol, nahmen Drogen und irgendwann hat es dann einen von uns erwischt. Überdosis.« Nathan sah Chris an. »Er war fast noch ein Kind.«
    Chris griff nach Nathans Hand und drückte sie. Der Kontakt schien ihm Kraft zu geben. »Ein Polizist hat mich dann vor die Wahl gestellt: Entweder ich mache einen Entzug und schaff es mit seiner Hilfe auf die gerade Bahn oder er nimmt mich fest, ich bin nach ein paar Tagen wieder draußen und sterbe irgendwann genauso wie mein Freund. War ein ziemlich cooler Typ«, sagte Nathan lächelnd. »Ich bin dann später zur Polizei gegangen und durch meine Vergangenheit als Spitzel ausgewählt worden. Niemand glaubte, dass ich es wirklich bis zur Spitze der Bande schaffen würde, aber ich hatte Glück. Der vorherige Boss war erst kürzlich festgenommen worden. Giorgio. Ein Kollege war schon vorher undercover gegangen und hatte ihn festnehmen können, damit ich die Chance hatte, aufzusteigen.«
    »Und jetzt?«
    »Jetzt konnten wir zuschlagen. Fesslo, Anchello und ihre Leute wurden festgenommen. Gleichzeitig haben sie ausgepackt und einige Persönlichkeiten wie den Bürgermeister schwer belastet. Das Seven wird wohl dichtgemacht.«
    »Und was ist mit Bright und Deaton? Brian?«
    »Bright und Deaton kommen ins Gefängnis, haben aber meines Wissens nach nie direkt mit Drogen gehandelt. Ihre Strafe wird daher milder ausfallen. Für Brian werde ich aussagen. Ich glaube kaum, dass der arme Kerl aus freien Stücken mitgemacht hat.«
    »Das ist gut«, sagte Chris und lächelte. Als er merkte, dass er immer noch Nathans Hand festhielt, wollte er loslassen, aber Nathan hielt sie fest.
    »Was wolltest du mir eigentlich damals sagen?«, fragte Chris leise. »Bevor der Lehrer kam?«
    »Ich hab dich immer beobachtet«, sagte Nathan. »Du warst ein ziemlicher Streber und hattest immer die besten Noten. Viele haben versucht, dich fertigzumachen, aber du hast jedes Mal kontra gegeben. Das fand ich ... erstaunlich. Ich hatte es nie geschafft, mich gegen meinen Vater durchzusetzen und du hast es alles so leicht aussehen lassen. Und dann hab ich irgendwann angefangen, dir mit den Augen zu folgen. Du hast mich nie beachtet, aber ich konnte nie den Blick von dir ablassen.«
    Chris starrte seine Bettdecke an. Sein Gesicht wurde heiß. »Du hast

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