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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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mehr als ein Inkubus, den ihr Mitgefühl und ihr Lachen nicht interessierten. Ebenso wenig wie ihr Leben. »Was hast du da, Puppe?«
    »Das ist für dich.«
    »Ich habe auch etwas für dich.« Ich griff nach meiner Macht und fluchte innerlich, als sie mir erneut durch die Finger glitt. Dann musste ich sie eben küssen, um die Magie freizusetzen. Ich würde Virginia dazu bringen, meinen Namen zu sagen und mir ihre Seele auszuliefern. Nichts würde mich davon abhalten.
    Sie sah mich an, während sie aufstand und mir das Blatt überreichte, ein nervöses Lächeln auf den Lippen. »Ich hoffe, es gefällt dir.«
    Meine Hand streifte die ihre, als ich ihr Geschenk entgegennahm; ein Hauch von Energie knisterte zwischen unseren Fingern, als wir einander berührten. Jetzt. Jetzt würde ich es tun.
    Bevor ich sie aufforderte, mich zu küssen, warf ich einen Blick auf das Blatt Papier. Und mir stockte der Atem. Die Zeit verlangsamte sich, kam zum Stillstand, während ich das Bild anstarrte.
    Ich blickte in ein Gesicht: mein Gesicht oder vielmehr das von Don Walker – kantige Linien, die durch die Stoppeln auf den kräftigen Kieferknochen gemildert wurden; dunkles, wirres Haar, das vorn etwas zu lang war; eine gerade Nase, ein schmaler Mund, der unbeschwert lächelte. Und große grünbraune Augen mit schweren Lidern, einem schläfrigen Ausdruck … und einem Hauch von Durchtriebenheit, einem Funken Sündhaftigkeit, der lange Nächte und durchschwitzte Laken versprach.
    »Virginia.« Ich hauchte ihren Namen, als wäre er ein Gebet oder ein Fluch oder beides.
    »Gefällt es dir?«
    »Ich … ja, sehr sogar. Es ist großartig. Aber … warum? Warum zeichnest du mich?« Es musste einen Grund dafür geben, ein Motiv. Sie würde mich um mehr Zeit bitten. Sie würde mir sagen, sie wolle zeichnen und malen und ihrem Leben einen Sinn geben, indem sie der Nachwelt etwas hinterließ, wenn ich ihr nur etwas mehr Zeit gäbe. Und ich würde Nein sagen, würde ihre Verzweiflung voll auskosten und sie vögeln, bis sie schrie, und dann würde ich mich an ihrer Seele gütlich tun.
    »Weil du mich dazu gebracht hast, wieder zeichnen zu wollen.«
    Irgendetwas in ihrer Stimme fesselte mich, lenkte meinen Blick von meinem Bildnis ab, und als ich zu ihr aufsah, entdeckte ich etwas in ihren Augen, das ich nicht genau bestimmen konnte, etwas, das an Leidenschaft grenzte und zarter war als Lust. Sie sagte: »Seit Chris tot ist, habe ich nichts mehr in dieser Richtung gemacht. Ich wollte nie wieder zeichnen. Bis du kamst.« Sie lächelte, und ihre Stimme klang wie Musik. »Ich bin aufgewacht und habe an dich gedacht, an die Gefühle, die du in mir weckst. Und ich musste irgendetwas tun, um dir das zu zeigen, um dir etwas zu geben. Etwas, das du behalten kannst.«
    Oh, Puppe.
    »Du musst mir nichts geben«, sagte ich schroff. Ich war im Begriff, ihr etwas zu nehmen, wie ein Dieb; ich hatte so etwas nicht verdient.
    »Natürlich muss ich das nicht«, erwiderte sie lachend. »Geschenke sind kein Muss. Ich will dir etwas geben.«
    »Ich …« Ich suchte nach Worten, suchte nach etwas, das ich nicht verstand. »Aber … was willst du dafür haben?«
    Sie runzelte die Stirn. »Dafür haben? Nichts. Ich will es dir nicht verkaufen. Ich will es dir schenken.«
    Ihre Worte ergaben keinen Sinn. Sie musste doch irgendetwas dafür haben wollen. So lief das nun mal ab. Menschen boten etwas an – gegen einen Preis. Dämonen offerierten eine Leistung – gegen einen Preis. Alles hatte seinen Preis. »Du musst doch irgendetwas dafür haben wollen.«
    »Noch mehr Schokolade und Blumen?« Sie kicherte mädchenhaft und legte mir ihre Hand auf den Arm. »Nein, Dummkopf. Ich will nichts von dir haben, nur dich selbst. Gott, man könnte glatt meinen, du hättest noch nie ein Geschenk bekommen. Noch so eine seltsame Gewohnheit, die ich dir austreiben muss.«
    Was sollte ein Dämon schon mit Selbstlosigkeit anfangen?
    »Willst du einen Kaffee? Ich brauch jetzt jedenfalls einen. Na komm schon. Kaffeepause.« Sie nahm mich an der Hand und schleifte mich aus dem Raum, der mit den Erinnerungen ihres Lebens übersät war. Dann führte sie mich in die Küche, wo sie mich am Tisch Platz nehmen ließ, während sie sich mit Kaffeekochen beschäftigte. Dabei summte sie leise vor sich hin – schief, aber voller Inbrunst.
    Ich legte die Zeichnung beiseite, schloss die Augen. Lauschte ihrem wortlosen Lied. Sagte: »Virginia. Ich bin deinetwegen hier.«
    Sie summte einen Moment weiter,

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