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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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dann erwiderte sie: »Lust auf Frühstück? Vielleicht ein paar Eier?« Sie ging in die Hocke und öffnete einen Schrank, um eine große Bratpfanne herauszuholen.
    »Ich bin wegen deiner Seele hier.«
    Sie sah mich über die Schulter hinweg an und stand auf, ein Lachen in ihren Augen. »Wie, du bist nicht wegen meines Körpers hier?« Sie stellte die Pfanne mit beiden Händen auf den Herd.
    »Ich bin ein Dämon.«
    »Mein dämonischer Liebhaber.« Sie lachte leise in sich hinein, während sie zum Kühlschrank ging, ihn öffnete und darin herumkramte. »Zahnärzte sind Dämonen, aber nicht Masseure. Ich glaube, du bist eher ein Tiger als ein Dämon.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen sagte ich: »Virginia …«
    »Vielleicht Bagels …?«
    Warum hörte sie mir nicht zu? »Ich werde dich umbringen.«
    »Warte bis nach dem Frühstück. Ich brauche erst einen Kaffee.«
    Sie tat meinen Kommentar mit einer Leichtigkeit ab, wie es nur die Verdammten konnten. Sie hatte mich geküsst und gehörte nun mir. Sie hatte mich geküsst und all ihre Hemmungen aufgegeben. Ihre Vorsicht. Ihre Angst.
    Und sich selbst.
    Virginia kehrte dem Kühlschrank den Rücken, um sich stattdessen der Speisekammer zuzuwenden. Sie holte eine Papiertüte heraus und schüttete einen Bagel auf die Arbeitsplatte neben dem Messerblock. »Ist leider nur noch einer da. Aber du hast Glück, ich bin bereit, ihn mit dir zu teilen.«
    Ich erinnerte mich an die Virginia, die ich kennengelernt hatte: unterwegs mit ihren Freundinnen, aber immer einen halben Schritt hinterher; ihr Lächeln etwas zu spät, um spontan zu sein; ihre Arme verschränkt, ihre Beine übereinandergeschlagen, ihre Schultern hängend, als wollte sie sagen: »bleibt alle weg«. Jene Virginia war in der Hitze unseres Kusses verbrannt.
    Das war die Virginia, die ich umbringen konnte. Die Virginia, die ich noch nicht kannte. Eine Fremde, entstellt von Trauer.
    Sie zog ein Messer aus dem Messerblock und fing an, den Bagel aufzuschneiden.
    Ich werde dir Angst machen, Puppe. Ich werde dich wachrütteln, dir klarmachen, was hier mit dir geschieht. Und wenn du erst mal begriffen hast, dass du verdammt bist, wirst du dich wieder in jene Fremde verwandeln. Und wenn ich die Angst und die Trauer in deinen Augen sehe, dann werde ich dir meine Magie einflößen und dich zwingen, meinen Namen zu sagen.
    »Du glaubst, ich mache Witze. Du glaubst, ich bin dieser Mann mit dem Schlafzimmerblick – du glaubst, ich bin ein Mann.« Ich richtete mich zu meiner vollen Größe auf, ging zu ihr rüber und packte sie bei den Schultern, sie bedrohlich überragend. Sie ließ den Bagel und das Messer fallen und starrte zu mir auf, wütend, ja, aber nicht ängstlich.
    »Ich werde dir die Wahrheit zeigen«, knurrte ich. Dann ließ ich meine menschliche Hülle fallen.
    Sie rang lautlos nach Luft, ihr Herz schlug schneller, und ihre Augen weiteten sich, während sie meine Hörner, meine Fangzähne, meine gelben Augen und die blaue Haut meines Gesichts anstarrte. Ich ließ ihre Schultern los, und sie stolperte rückwärts gegen die Arbeitsplatte. Ihr Blick blieb wie gebannt auf meine Gestalt gerichtet – auf mein langes goldenes Haar, meine Klauen und mein dichtes Fell, das mich von der Hüfte an, über den Po und die Beine bis hin zu meinen Hufen bedeckte. Sie starrte mich an, den Dämon Daunuan, und schlug die Hand vor den Mund, um einen Schrei zu unterdrücken.
    Doch sie hatte keine Angst.
    Keine Spur von Zitrus oder verrottenden Pampelmusen. Ich roch nichts als ihren ureigenen Geruch … und einen Spritzer Kürbisduft.
    Sie hatte keine Angst vor mir.
    Ich wollte sie mehr denn je, jetzt, in diesem Augenblick, wie sie in ihrem alten weißen Bademantel in ihrer Küche stand. Mein Blut donnerte durch meinen Körper, bumm bumm, bumm bumm, und sendete Glückssignale an mein Gehirn und meine Eier. Mein Körper war bereits scharf, obwohl ich sie nur ansah.
    »Großer Gott«, hauchte sie.
    Meine Lippen zuckten. »Weit gefehlt.«
    »Du bist …« Die Hand an ihrem Mund zitterte, dann streckte sie sie vorsichtig aus, als wollte sie mich berühren, um sicherzugehen, dass ich wirklich existierte. »Du bist blau.« Sie blinzelte und musterte mich erneut, diesmal langsamer. »Und blond. Von Natur aus blond.«
    »Virginia …« Verdammt, jetzt nur nicht lachen …
    »Und froh, mich zu sehen. Wow. Du bist … gigantisch.«
    Breit grinsend, trat ich auf sie zu, meine Erektion vorneweg. Ich packte ihre Oberarme und hob sie auf die

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