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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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Scheinwerferlicht; während wir uns näherten, war ihr Blick wie gebannt auf den seinen gerichtet. Sie merkte nicht, dass sie immer langsamer wurde oder dass ihr Herz wie verrückt schlug. Ich hörte, wie ihr der Atem stockte.
    Der Mann blies Rauch durch seine Nasenlöcher, wie ein Drache, und schenkte Virginia ein träges Lächeln. Seine Zähne glänzten in weißer Perfektion. Mit einer lässigen Handbewegung schnippte er die Kippe auf den Gehweg und zertrat sie mit dem Schuh. Verschmierte sie zu einem Blutflecken. Tabakopfer.
    Entweder sein Lächeln oder die zertretene Zigarette veranlasste Virginia dazu, ihren Blick von ihm loszureißen und geradeaus zu starren. Ein Muskel ihres Kiefers arbeitete nervös, während sie einen Schritt zulegte und sich kaum bemühte, nicht so auszusehen, als wollte sie jeden Moment losstürzen. Ein Spritzer Zitrone. Ich atmete ihre Angst, die plötzlich durch sie hindurchschoss, hielt meine Erregung im Zaum, als wir in gleichbleibendem Tempo an dem massigen Mann vorbeigingen.
    Ich spürte seinen Blick im Rücken.
    Na los, Marionette. Wir sind hier. Frischfleisch, leichte Beute.
    Komm zu mir.
    Wir waren etwa einen Meter von ihm entfernt, als ich hörte, wie er sich von der Wand abdrückte und an unsere Fersen heftete. Er ließ sich Zeit, aber mit seinen langen Beinen brauchte er sich nicht zu beeilen, um mit uns mitzuhalten.
    Mit leiser Stimme fragte ich: »Wie weit noch bis zu deinem Auto?« Meine Worte klangen erstickt, angespannt. Wäre mir auch schwergefallen, anders zu klingen, da ich gerade das dämonische Äquivalent zu einem Adrenalinrausch erlebte und zugleich so klingen musste, als hätte man einen Stock verschluckt.
    Virginia musste meine Anspannung bemerkt haben, denn ihre Antwort war genauso leise: »Der Parkplatz liegt am Ende dieses Blocks.«
    »Gut. Geh einfach weiter. Bleib nicht stehen, bis du im Auto sitzt, und verriegele die Türen. Und dreh dich nicht um.«
    »Was …«
    Ich schubste sie vorwärts und sprang zur Seite, landete in der Hocke und wirbelte herum. Die Hand des Mannes schoss vor und durchschnitt die Luft, wo ich gerade noch gestanden hatte. Das Messer in seiner Hand blitzte gefährlich im Mondschein.
    Keine Superkräfte, ermahnte ich mich. Nichts annähernd Dämonisches. Nur Mann gegen Mann.
    Ich hätte es nicht anders haben wollen.
    Mit einem breiten Grinsen ballte ich die Hände zu Fäusten und fühlte mich genauso gefährlich wie sein Messer. »He, Lachnummer. Ich steh nicht auf einschneidende Erlebnisse!«
    Er ignorierte mein Wortspiel und stürzte sich auf mich, die Waffe auf meine Eingeweide gerichtet. Ich sprang zur Seite und packte seinen Unterarm, während sein Messer ins Leere stach. Dann zog ich mein Knie hoch und riss seinen Arm nach unten. Ein Knacken wie von einem brechenden Zweig. Der Mann brüllte vor Schmerz.
    Mmm. Köstlich.
    Das Messer fiel klappernd zu Boden. Ich dachte daran, es mir zu schnappen und ihn mit seinen Eingeweiden bekannt zu machen. Über die Schreie des Mannes hinweg hörte ich Virginia, die (wie erwartet) meine Anweisungen ignoriert hatte und in einem panischen Tonfall in ihr Handy sprach. Sie nannte unseren Aufenthaltsort und sagte, wir würden überfallen. Vermutlich telefonierte sie mit der Polizei.
    Damit stand meine Entscheidung fest: kein Messer. Die Behörden würden mir die Hölle heißmachen, und Virginia würde mich für blutrünstig halten. Ich wollte sie beeindrucken und nicht versehrecken. Mit zusammengebissenen Zähnen versetzte ich der Waffe einen Tritt. Dann ließ ich den kaputten Arm des Mannes los und rammte ihm stattdessen meinen Ellbogen in den Bauch. Sein Schrei endete in einem uff, während er sich krümmte und rückwärtsstolperte.
    Virginia sagte: »Die Polizei ist unterwegs.« Ihre Stimme klang schroff, entschlossen, obwohl ich ihre Angst riechen konnte. Immer absolut loyal, nicht wahr? Du würdest nie jemanden im Stich lassen – nicht, nachdem dieses Arschloch von Ehemann dich so im Stich gelassen hat.
    Die menschliche Marionette rappelte sich auf und starrte zu mir hoch; seine Augen blitzten mörderisch. »Du bist so was von tot«, knurrte er.
    Ich lächelte. »Du bist so was von abgedroschen.«
    Er brüllte: »Ich werde dich aufschlitzen und deine Braut ficken, bis sie kreischt!«
    Menschen – melodramatisch wie Himmelswesen, reizbar wie Tobsüchtige.
    Knurrend stürzte sich der Mensch auf mich, seinen gebrochenen Arm fest an sich gedrückt, seinen gesunden Arm ausgestreckt, die Hand zur

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