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Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
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purpurn wie eine Krankheit. Ein Mann, der bereits zur Hölle verdammt war.
    Genau das, was ich brauchte. Ich fokussierte, befahl ihm: Komm.
    … komme ich komme …
    Seinen Gedanken nach zu urteilen, war er circa drei Minuten von uns entfernt. Das Einzige, was ich jetzt tun musste, war Zeit zu schinden, damit Virginia mir nicht entwischte, bevor ich sie retten konnte.
    »Ich hoffe, das Ganze hat deine Pläne nicht völlig über den Haufen geworfen«, sagte ich, während ich die Länge meiner Schritte verkürzte, um sie den ihren anzupassen.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich komme nur später nach Hause, als mir lieb ist. Vielleicht besorg ich mir unterwegs was bei Mäckes und esse im Auto.«
    »Lange Fahrt?«
    Sie nickte. »Rauf nach Saratoga Springs. Und selbst?«
    »Ich wohne nicht weit weg von hier.«
    »Praktisch.« Sie sah mich an, schien abzuwägen, ob sie die Unterhaltung fortsetzen sollte oder nicht.
    »Ich mag Saratoga Springs«, wagte ich mich vor. »Nette Stadt.«
    »Stimmt. Genau genommen wohne ich noch ein Stück weiter nördlich, an der Route 50. In Wilton.«
    »Deutlich ruhiger.«
    »Ich mag’s gern ruhig.« Das klang eine Spur abwehrend. Vorsichtig.
    »Ich auch. Manchmal kann ich mir nichts Besseres vorstellen, als es mir mit einem guten Buch bequem zu machen und die ganze Nacht zu lesen, oder einfach nur fernzusehen, bis ich einschlafe.«
    »Ehrlich?« Ein winziges Lächeln. »Geht mir ganz genauso.«
    »Ich werde es dir vermutlich nachmachen und auch zu Mäckes gehen.« Ich stolperte über den Namen, aber sie bemerkte es nicht. Ich glaubte zu wissen, von welcher Restaurantkette sie sprach, aber ich wollte mein Glück nicht herausfordern.
    »Ich steh normalerweise nicht auf Fast Food«, sagte sie, »aber heute finde ich die Tatsache, dass es schnell geht, ziemlich verlockend. Also, auf zu McDoof.«
    Aha, von dem Restaurant war also die Rede. »Fast Food ist eben manchmal ein notwendiges Übel.« Und obendrein ein profitables Übel. Die Schlemmer hatten ihre derzeitige Hochkonjunktur im Höllenschlund nicht zuletzt gesättigten Fettsäuren und Cholesterin zu verdanken.
    Virginia sagte: »Ich ruiniere meine Diät, nur weil ich in einem Fahrstuhl eingeschlossen war.« Sie seufzte theatralisch, aber ihre Augen funkelten vergnügt. »Und was ist mit dir? Hat dir der Umstand, dass du irgendwo in Höhe des zehnten Stocks in einer Metallkiste festgesteckt hast, den Abend ruiniert?«
    »Ganz im Gegenteil. Ich würde fast sagen, es war der Höhepunkt meines Abends.«
    Sie brauchte einen Moment, dann stöhnte sie: »Das ist ein echt schlechter Witz.«
    Ich lachte. »Ich bin also weder ein genialer Superheld, Spion oder Magier … noch ein genialer Witzereißer?«
    »Leider nicht …«, erwiderte sie lachend.
    »Schon in Ordnung. Ich glaube, mein Ego wird’s verkraften.«
    Ihr Lächeln war warm, aufrichtig. »Freut mich zu hören.«
    Als wir die Straße überquerten, entdeckte ich ihn: ein großer Mann, glatzköpfig und massig, der von seiner Motorradjacke bis hin zu den Springerstiefeln nach Unruhestifter aussah. Reichlich Leder und Nieten. Ärger vorprogrammiert. Und das direkt auf unserem Weg.
    Natürlich lag dies allein daran, dass ich ihn herbestellt hatte. Einer der Vorteile, ein Dämon erster Ebene zu sein, war die Fähigkeit, böse Menschen aufspüren und herbeizitieren zu können, ganz gleich, aufgrund welcher Sünde sie verdammt waren. Ich hatte diese Fähigkeit erst wenige Male genutzt, seit ich sie erworben hatte. Es war weitaus weniger spektakulär, als von einem menschlichen Körper Besitz zu ergreifen. Besessenheit machte nun mal eben den Löwenanteil des allgemeinen Grauens aus.
    Ich änderte meine Psychobotschaft und verwandelte meine Anrufung in einen Zwang. Einen Zwang, der unmittelbar mit Virginia zu tun hatte: Du willst diese Frau.
    … die Frau da in der dicken Jacke ich werde sie ihr ausziehen und sehen was darunter steckt …
    Ich drängte ihn: Zuerst musst du den Mann loswerden.
    … zustechen bis er verblutet …
    Er würde also mit einem Messer auf mich losgehen. Gut zu wissen.
    Zugegeben, das nennt man Schummeln. Aber hey, ich bin nun mal ein Dämon. So was wird eben von mir erwartet.
    »Wie auch immer«, sagte ich zu Virginia, als wir auf den Gehweg traten, »in einer Metallkiste festzustecken hat mir keineswegs den Abend verdorben. Ich habe die Gesellschaft genossen.«
    Sie lächelte mich an. »Ich auch.«
    Vielleicht wollte sie noch mehr sagen, vielleicht hätte sie mich

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