Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer

Titel: Sukkubus - 03 - Kopfüber ins Fegefeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ma2
Vom Netzwerk:
Faust geballt. Extrem berechenbar. Ich fing den Schlag mit meinem linken Unterarm ab und bewegte ihn zugleich nach oben, sodass der Mann aus dem Gleichgewicht geriet. Dann holte ich mit meinem rechten Arm aus und rammte ihm meine Faust in den Kiefer. Knirsch.
    Sein Kopf flog zurück, und er knallte zu Boden. Eine menschliche Marionette mit durchtrennten Fäden. Er blieb reglos liegen.
    Virginias heisere Stimme: »Großer Gott.«
    Ha. Falscher Adressat, Puppe.
    Ich drehte mich zu ihr um, während sie den bewusstlosen Angreifer anstarrte, als erwartete sie, dass er jeden Moment aufspringen und »buh!« rufen würde. Sie hatte eine Hand auf den Mund gepresst, und ihre Augen waren vor Entsetzen geweitet. Sie riss den Blick von dem Mann los, um sich mir zuzuwenden und mein Gesicht zu mustern, als würde sie mich gerade zum ersten Mal sehen. Und als wollte sie im nächsten Moment die Flucht ergreifen.
    Sofort auf verwundbar umschalten.
    Ich schüttelte meine Hand und verzog das Gesicht. »Im Film sieht das immer so leicht aus.«
    Sie ließ die Hand vor ihrem Mund sinken; ihr Lächeln war ein wahres Kunstwerk. »Ich nehme alles zurück«, sagte sie. »Du hast doch das Zeug zum Superhelden.«
    Ich lachte leise, während ich mir meine vermeintlich schmerzende Hand massierte. »Ich bleib doch lieber bei Spion. Die scheinen ihre Mädels häufiger zu bekommen als die Superhelden.«
    Belustigung funkelte in ihren Augen – und vielleicht ein Anflug von Begierde. »Ist es das, worauf du aus bist? Auf das Mädchen?«
    Das ist der Moment. Versau’s nicht, Daunuan. Ruhig, ruhig …
    Ich schaffte es, zu erröten, dann räusperte ich mich. »Wenn ich Ja sage, könnte das Mädchen Nein sagen. Insofern … nein, ich tue das alles aus reiner Nächstenliebe.«
    Sie stieß ein Lachen aus. »Ich geb dir einen Tipp: Jedes weibliche Wesen über siebzehn ist eine Frau.«
    »Zur Kenntnis genommen.«
    »Ein Mädchen würde vielleicht Nein sagen«, kommentierte sie mit Grübchen in den Wangen, »aber eine Frau sagt womöglich Ja.«
    »Wirklich?« Ich konnte mir meinen hoffnungsvollen Tonfall nicht verkneifen; ich fühlte mich wie ein Dämon, der um die erste Kostprobe einer menschlichen Seele bettelte. Bitte, Herr – ich will noch mehr.
    Sie zuckte die Schultern, völlig entspannt. Ihr Lächeln war verspielt. Einladend. Verlockend. »Es gibt nur einen Weg, das herauszufinden.«
    »Also, dann.« Ich atmete tief ein und sagte hastig: »Virginia, möchtest du morgen Abend mit mir essen gehen?«
    »Sehr gern.«
    Ich grinste, als hätte ich gerade den geheimen Eingang zu einem Sultansharem entdeckt.
    Bingo.

Kapitel 11
Leichtes Geplauder, fetter Dämon
    »Ich fass es nicht.« Terri blieb der Mund offen stehen. »Du hast was?«
    »Eine Verabredung«, erwiderte Virginia nüchtern und sachlich. Und kaum in der Lage, sich ihr Lächeln zu verkneifen. »Heute Abend. Um sieben.«
    Gut zu wissen, dass sich meine Lady auf unser erstes Date freute. Grinsend lehnte ich mich gegen Virginias Küchenwand, unsichtbar und begierig, mehr zu erfahren. Als Dämon bekam man nicht jeden Tag zu hören, was die Kundin wirklich von einem hielt. Ich muss zugeben, ich war neugierig. Nach dem Zwischenfall in Albany war ich ihr nach Hause gefolgt, aber ihre Gewohnheiten hatten sich nicht groß verändert. Einmal abgesehen davon, dass sie etwas mehr lächelte als sonst, benahm sie sich immer noch wie eine Schlafwandlerin, die ihre allabendliche Routine absolvierte. Vielleicht war sie heute eher benommen als erschöpft, aber ansonsten hatte sich nichts Nennenswertes verändert.
    »Wurde aber auch Zeit«, sagte Terri. »Und? Details!«
    Virginia durchsuchte den Kühlschrank, um eine Packung Frischkäse, ein Glas Kapern und ein Päckchen aus öligem Papier herauszunehmen. »Was willst du denn wissen?«
    »Fang beim Namen an.«
    »Don.« Virginia sagte nichts weiter, aber ihr Lächeln weitete sich zu einem Grinsen.
    Hihi. Meine Lady machte es wohl gern spannend.
    Terri, die am Küchentisch saß, schnaubte. »Na los, weiter! Was macht er so? Ist er Arzt? Du solltest mit einem Arzt ausgehen.«
    »Nein, aber er arbeitet im Gesundheitswesen.«
    Terri nahm einen Schluck von ihrem Kaffee, murmelte: »Das macht dir wohl Spaß …«
    »Ich weiß überhaupt nicht, was du meinst«, erwiderte Virginia, mehr singend als sprechend.
    »Schluss jetzt mit der Hinhaltetaktik! Sag schon, was ist er von Beruf? Oh Gott, sag bitte nicht, er ist eine männliche Krankenschwester …«
    »Nein.« Virginia

Weitere Kostenlose Bücher