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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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darauf verwett’ ich meine Unterhose. Und wenn’s keine Drogen sind, dann sicherlich was anderes, was es nich’ im Supermarkt zu kaufen gibt. Nicht wahr, Marty-Boy? Schauen wir doch mal nach, was wir hier Feines haben.»
    Der Mann, der sich nach wie vor fest in Vinces Griff befand, brachte kein Wort hervor.  
    Dem hat’s wohl die Sprache verschlagen. Kein Wunder! Falls er überhaupt noch etwas hört. Der hat definitiv ’nen bleibenden Schaden am rechten Ohr.
    Tony wusste nicht so recht, was er sagen sollte. Sein Mund war trocken.
    Vince entließ Schawalder aus der Umklammerung und stieß ihn vor sich her zu den Fahrzeugen. Nach und nach öffnete Schawalder auf Geheiß von Vince den Kofferraum des Mercedes und alle restlichen Türen. Als Schawalder die Schiebetür auf der Seite des Vans zur Seite gleiten ließ, war aus dem Innern ein leises Wimmern zu hören.  
    Das Geräusch sorgte dafür, dass Tony aus seiner geistigen Umnachtung auftauchte. Er vergass sogar das penetrante Pfeifen in seinen Ohren für einen Moment vergessen. Mit wackligem Gang schwankte er auf den Van zu.  
    Vince schaute ungläubig in den Transporter, ohne Schawalder aus den Augen und seinem Visier zu lassen. Seine Augen sprangen ständig hin und her.
    Tony erreichte die Seitentür und spähte in’s Wageninnere. Auf den beiden Seitenbänken verteilt kauerten sechs junge Frauen. Die Hände mit Handschellen auf den Rücken gefesselt. Zwischen ihren Füßen auf dem Wagenboden befanden sich ein paar kleine Koffer und Sporttaschen.  
    «Vince! Was zum Teufel hat das schon wieder zu bedeuten?»
    «Da bin ich ehrlich überfragt, Boss, is’ mir zu hoch. Gefesselte Weiber. Wer hätte das gedacht.»
    Schawalder stammelte drauflos. «Tut nichts Unüberlegtes! Ihr seid keine Bullen, das hab ich gleich gemerkt. Wenn euch Kranyek schickt, können wir vielleicht einen Deal machen. Was sagt ihr? 10’000 Euro für jeden von euch, ihr geht wieder dahin, wo ihr hergekommen seid, und alles wird gut. Kranyek kann von mir aus zur Hölle gehen. Ich hab’ keine Angst vor ihm.»
    Schawalder schien ein abgebrühteres Kerlchen zu sein, als Tony gedacht hatte. Sein anfänglicher Schock war nur auf den Überraschungseffekt zurückzuführen gewesen.
    «Kranyek schickt uns. Du sollst bezahlen. Und das wirst du.» Vince schnaubte unter der schwarzen Maske.
    «Verdammte Scheisse! Die Weiber, die er mir beschafft, sind längst nicht mehr so gut wie sie mal waren. Er soll sich zum Teufel scheren. Und was für eine Überraschungs-Delegation schickt er mir hier? Ein amerikanisches Dream-Team? Denkt ihr, das beeindruckt mich? Kranyek würde niemals einen guten Kunden wie mich umlegen lassen.»
    «So wie wir das sehen, Mr. Schawalder, sind Sie es der hier tief in der dampfenden Kacke sitzt. Nicht wir. Aber wir haben ein paar interessante Ideen für Sie. Wie wär’s zum Beispiel mit der Kriminalpolizei? Die haben bestimmt ein starkes Interesse an einem Transporter voller Slowakinnen in der Tiefgarage einer Wiener Herrschaftsvilla samt zwei toten Vorbestraften. Das sind sie nämlich ganz bestimmt, die beiden Bluthunde da, so wie die ausschauen.» Tony staunte über seine eigene Coolness, während er wie ein Roboter mit Schawalder debattierte. Rechts von ihm ein Ex-Söldner mit Pistole, vor ihm ein Mann des organisierten Verbrechens mit Verwicklung in üblen Menschenhandel. Nette Gesellschaft!
    Vince lachte. «Oder wie wär’s, wenn wir alle neune bei deiner Frau vorbeischauen? So viel wir wissen, ahnt die von alldem hier nix.»
    «Ihr könnt mich mal!» Schawalder war aus härterem Holz geschnitzt als erwartet.
    «Also gut, Schwaldi-Boy. Du hast es so gewollt. Boss, wärst du so freundlich und suchst du die beiden Kollegen nach dem Schlüssel für die Handschellen ab?»
    Tony winkte Vince zu sich. Der kam auf ihn zu, die Waffe stets auf Schawalder gerichtet.
    Tony flüsterte ihm ins Ohr. «Wir dürfen kein Aufsehen erregen. So wie ich das sehe will Kranyek den Typen am Leben lassen, und er will auch weiterhin Kohle fließen sehen. Was hast du vor?»
    «So wie ich das sehe haben die Damen im Transporter eine Rechnung offen mit unserem Vorzeigebürger hier. Verstehst du, Boss? Lassen wir doch die Löwinnen in den Käfig.»

    5

    Schawalders Kopf hing schlaff zur Seite, Blut und Spucke tropften aus seinem Mund. Sein nackter Körper war übersät mit kleinen blauen Flecken von den spitzen Absätzen der High Heels.  
    Der Stuhl, auf dem er saß, war nass von seinem eigenen

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