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SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition)

Titel: SUMMER DAWN (Sommerdämmerung) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David J. Dives
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Option von vorneherein weg.
    «Okay. Ich habe verstanden, jetzt wird’s halt ein bisschen dreckiger als wenn ich es mir hätte aussuchen können. Sei’s drum! Wie wollen wir vorgehen? Irgendwelche Vorschläge?»
    Havering nickte und meldete sich zu Wort. «Wir teilen uns am besten auf. Wir haben zwei Waffen, eine pro Gespann reicht. Wir sollten uns aus einem Motorradshop schwarze Sturmhauben besorgen. Dazu vom Flughafen zwei Mietwagen, welche wir jeweils nach einem Tag austauschen. Da fällt es am wenigsten auf, die Öffnungszeiten sind lang, und es gibt verschiedene Anbieter wo wir abwechseln können. Tony und Vince übernehmen die Wache bei der Villa, Naoto und ich das Motel. Wir bleiben jeweils von Mittag bis Mitternacht vor Ort. Gemäß der Nachricht sollte es nicht allzu lange dauern, bis Schawalder an einem der beiden Orte auftaucht. Dann schlagen wir zu.»

    4

    Heftiger Regen trommelte auf das Autodach. Der Wagen parkte abseits des schwachen Lichts der Straßenbeleuchtung in der Dunkelheit. Von außen war nicht ersichtlich, ob jemand im Innern sass. Wasser floss in Strömen über die Fensterscheibe und an der Karosserie herunter. Kleine Bäche rannen dem Straßenrand entlang.
    Vince schlief auf dem Beifahrersitz, sein Kopf war zur Seite gesunken.  
    Tony nahm einen weiteren Schluck aus der silbernen Dose mit dem extrem süßen Energy-Drink und schaute hinaus in das Wiener Villenviertel.  
    Es war kurz nach 22 Uhr. Das Haus mit der Nummer lag nach wie vor im Dunkeln. Niemand zu sehen. Tony kontrollierte zum x-ten Mal sein Mobiltelefon. Die letzte Nachricht von Havering stammte von 21.32 Uhr.  
    «Nichts. Bleiben dran.»
    Tony nahm die zusammengefalteten Papierblätter, welche mit den Tweets von Aston Dark bedruckt waren, aus der Innentasche seiner schwarzen Jacke. Hinter jeder Nachricht war die Anzahl Zeichen des jeweiligen Tweets notiert. Links am Rand stand die Zahl entsprechend der Reihenfolge der Veröffentlichung. Er ging die Kurznachrichten durch. Wieder und wieder. Er wusste nicht mehr, wie oft er sie schon gelesen hatte. Auch Havering, Natalia und Naoto hatten sich bereits ausgiebig mit den Kurzbotschaften befasst, ohne vollends schlau daraus zu werden.
    Was habe ich übersehen? Irgendwas Konkretes muss hier drinstehen. Etwas liegt in diesen Zeilen verborgen, etwas das ich nicht sehe. Noch nicht sehe.  
    Tony steckte die Blätter wieder weg und gähnte. Die Observation war ermüdend. Drei Tage und Abende lagen sie bereits in Lauerstellung. Tony ging den Plan im Kopf noch einmal durch. Vince hatte am ersten Abend eine kleine Erkundungstour zu Fuß getätigt und sich ein Bild von den Sicherheitsvorkehrungen des Grundstücks gemacht. Das Haus verfügte über einen eigenen Park mit Garten und Lauben und war von einer durchgehend mannshohen Hecke umgeben. Das Anwesen lag an einem leicht ansteigenden Hang und war oben von einem kleinen Waldstück begrenzt. Die benachbarten Villen lagen außer Sichtweite.
    Der einzige verdeckte Weg in das Grundstück hinein führte durch den Wald. Vince hatte einen schmalen Durchgang in der Hecke ausfindig gemacht und sich die nähere Umgebung des Hauses angeschaut. Die Sicherheitssysteme beinhalteten neben der Alarmanlage einen automatischen Lichtwechsel und ein Schattenspiel. Obwohl die meiste Zeite niemand da war, wirkte das Gebäude von außen rege belebt. Vince hatte bei seinem Ausflug keine Personen im Innern ausmachen können. Er hatte Tony berichtet, dass bei einem Augenschein durch Fenster in das Wohnzimmer und in die Küche niemand zu erkennen war. Die Räume trugen ferner keinerlei Anzeichen von Bewohnern. Keine Kleider, keine Bücher, keine Dekoration, keine Bilder an den Wänden, keine Pflanzen, kein TV.  
    Nichts.
    Vince hatte auch die aufwendigen Sicherheitssysteme begutachtet und war zum Schluss gekommen, dass ihre beste Chance auf einen Zutritt zum Haus darin bestand, Schawalder direkt beim Eintreffen zu überwältigen. Vor dem Haus gab es keine Parkplätze, also musste Schawalder mit seinem Wagen direkten Zugang zur hauseigenen Tiefgarage haben. Dort würden sie ihn mit der Waffe bedrohen, mit hineingehen und ihren Gastgeber zwingen, die Alarmanlage auszuschalten. Das Garagentor war nicht videoüberwacht, also der perfekte Ort für den Angriff.
    Scheinwerferlicht in einiger Entfernung riss Tony aus seinen Gedanken. Ein schwarzer Mercedes tauchte unten auf der Straße auf.  
    Tony schüttelte Vince leicht an der Schulter. «Aufwachen! Es geht

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