Summer Heat - An einem heißen Sommertag

Toms Tochter Penny an sich gedrückt und der dreijährige Jamie klammerte sich mit verweintem Gesicht an ihren Arm.
    Ian brachte den Wagen in einer Staubwolke zum Stehen und sprang aus der Fahrerkabine. Über das Tosen des Feuers hinweg war nichts von dem zu verstehen, was Mike zu den Männern hinüber rief. Irritiert sah er dabei zu, wie der Vorarbeiter Henny bei den Schultern packte, sie anbrüllte und schließlich zu dem in sich zusammenbrechenden Stall hinüber rannte.
    Mit wild klopfendem Herzen und schweißnassen Händen rannte Ian zu seiner Schwägerin hinüber. Henny starrte mit leerem Blick durch ihn hindurch, als er vor sie trat und sie ansprach. Ihr Gesicht war aschfahl und die Tränen liefen unaufhaltsam über ihre Wangen.
    „Henny.“ Ian griff nach ihr und packte mit einer Hand ihr Kinn. Ein Funken von Erkennen glitt über ihre Züge, ihre Unterlippe zitterte.
    „Er ist fort“, flüsterte sie.
    „Wer ist fort?“, wollte Ian wissen.
    „Tom.“
    Stirnrunzelnd schüttelte er den Kopf.
    „Henny, was meinst du?“
    Sie schluchzte laut auf und Ian konnte sie gerade noch auffangen, als sie in sich zusammensackte. Mit zitternden Fingern deutete sie zu der brennenden Scheune hinüber und ihre Stimme brach mit ihren letzten Worten:
    „Ich habe ihn verloren.“
    Hitze schwappte wie eine Welle über ihn hinweg, während Ian den Kopf wandte und zu der Ruine hinüber sah, wo immer noch ein wahres Inferno tobte. Die Männer der Ranch versuchten vergeblich, durch die Flammenwand hindurch in das Innere zu gelangen. Mehr als einer von ihnen stand mit zuckenden Schultern und elendem Gesichtsausdruck der Katastrophe gegenüber, die die Ranch heimgesucht hatte.
    Es schnürte Ian die Kehle zu und die Wahrheit wälzte sich wie zäher Teer durch seine Gedanken. Tom war hinein gerannt in die Flammen, er hatte sein Leben verloren, um seine geliebten Pferde zu retten. Sein kleiner Bruder war tot und all die bösen Worte zwischen ihnen konnte Ian niemals wieder zurücknehmen.
    Henny an sich drückend sackte Ian auf die Knie hinab und schloss die Augen. Die Welt um sie herum versank.

Verlag:
BookRix GmbH & Co. KG
Einsteinstraße 28
81675 München
Deutschland

Texte: Ewa Aukett
Bildmaterialien: Ewa Aukett
Lektorat/Korrektorat: Ewa Aukett

Alle Rechte vorbehalten.

Tag der Veröffentlichung: 10.06.2013

http://www.bookrix.de/-ewa.aukett

ISBN: 978-3-7309-3082-3

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