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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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ebenso wie Sam ein türkisfarbenes Kleid trugen, Janes in einem etwas helleren Ton und Julies in einem etwas matteren.
    Jane reichte Sam einen kleinen Strauß gelber und weißer Rosen.
    »Seid ihr bereit?«, fragte Sam.
    Alle drei nickten. Sie stellte sich in die Mitte der Tür und gab dem Organisten das Zeichen anzufangen.
    Während sie passend zur Musik langsam das Kirchenschiff entlangging, kam sie sich vor wie ein dressiertes Pferd in einer Show. Warum taten sich Menschen so etwas an? Vor Nervosität begann sie zu schwitzen. Schnell hob sie den Kopf und schaute starr auf ihren Vater, der vorne am Altar wartete. Trotzdem spürte sie den brennenden Blick der hier Versammelten auf sich.
    Wie sollte sie da erst vor Hunderten von Leuten reden? Oder würden es Tausende sein? Würde sie bis dahin wissen, dass ihr nichts passieren konnte, oder würde sie jede Sekunde damit rechnen müssen, dass irgendjemand im Publikum eine Waffe auf sie richtete? Bis sie den Altar erreicht hatte, beschäftigte sie nur noch die Frage, wie sie auf die Schnelle an Valium kommen könnte. Sie drehte sich um. Auch Julie, Jane und Zola blieben nun stehen.
    Die Zeremonie war einfach, aber ergreifend. Das Liebesbekenntnis zweier Menschen, die sich seit Jahrzehnten kannten. Sams Mutter war vor 28 Jahren gestorben. Ihr Vater kannte Zola schon eine halbe Ewigkeit, und ebenso deren Ehemann Bill, der vor sieben Jahren gestorben war. Mark Westin hatte sehr lange gewartet, ehe er wieder mit einer anderen Frau glücklich werden konnte.
    Als sich Sam der Menge in der Hitze vor der Kirche anschloss, kamen sofort Jane und Julie auf sie zu und stellten sie ihren Kindern vor, die beim Essen am Abend zuvor durch Abwesenheit geglänzt hatten. »Jetzt sind wir Geschwister«, sagte Julie zu ihr.
    Mit 37 hatte sie nicht damit gerechnet, dass die Vermählung ihres Vaters ihre eigene Familie vergrößern würde, und ganz sicher war ihr nie der Gedanke gekommen, irgendjemand würde sich als ihre Schwester betrachten. Noch ehe sie wusste, was sie tat, hatte sie alle schon zu sich nach Hause eingeladen.
    »Wie gern wären wir zu deinem großen Vortrag gekommen«, sagte Jane.
    Sam reagierte überrascht. »Lieber nicht. Es wird bestimmt recht langweilig.« Ach ja, und außerdem besteht die Möglichkeit, dass ich das Ganze nicht überlebe.
    Zola drückte Sam eine flache Schachtel in die Hand. »Geschenk für die Brautjungfer. Aber mach es erst später auf.«
    Sam wurde rot. »Eigentlich solltest du ein Geschenk von mir bekommen.«
    »Habe ich doch schon, mein Schatz, einfach, indem du gekommen bist.« Sie umarmte Sam. »Ich bin hin und weg, dass ich jetzt noch eine Tochter habe.«
    »Und Chase mögen wirklich alle«, fügte Jane hinzu.
    Sam folgte ihrem Blick und entdeckte Chase, wie er sich mit Julies Mann unterhielt, dem Gastpriester. Ihr war klar, dass sie auf eine Erklärung hofften, was Chase ihr bedeutete, oder – Gott bewahre – auf die Ankündigung einer gemeinsamen Zukunft. Ihr erschien beides genauso rätselhaft wie ihren neuen Verwandten.

29
    Auf dem Flug nach Hause packte Sam Zolas Geschenk aus und brach sofort in Tränen aus. Ihre rundliche Nachbarin reagierte bestürzt.
    »Aber warum weinen Sie denn, junge Frau? Das ist doch sehr schön.« Vorsichtig berührte sie mit einem lackierten Fingernagel den gestickten Quilt auf Sams Schoß. »Ist das ein Berglöwe?«
    »Ja«, antwortete Sam. »Das ist wirklich schön.« Zola hatte eine Frau gestickt, die einen kleinen Jungen durch einen Canyon trug. Auf dem Felsvorsprung oberhalb der beiden sah man die Silhouette eines Pumas im Gegenlicht der untergehenden Sonne.
    »Der Quilt hat für Sie eine besondere Bedeutung, oder?« Ihre Nachbarin musterte Sam ein paar Sekunden lang, dann packte sie sie am Unterarm. »Jetzt weiß ich’s. Sie waren vor ein paar Wochen im Fernsehen. Sie sind die Frau, die in Utah das Kind gesucht hat, als alle anderen behauptet haben, die Pumas hätten es umgebracht.«
    Sam nickte. Wäre sie nicht angeschnallt gewesen, wäre sie der Frau um den Hals gefallen, weil sie es so freundlich umschrieben hatte. Manche Leute erinnerten sich daran, dass der kleine Zack Fischer verschwunden war, und manche erinnerten sich daran, dass sie dagegen protestiert hatte, die Pumas zu erschießen, aber nur wenige erinnerten sich daran, dass zwischen beiden Ereignisse ein Zusammenhang bestand.
    Sie hoffte, ihr Vortrag bei der Konferenz würde nicht ebenfalls für Schlagzeilen sorgen.
    Am Tag vor ihrem großen

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