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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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sich fern von gefährlichen Situationen.«
    Sam hatte es satt, das andauernd hören zu müssen. Immerhin war sie für einen kleinen Abschnitt des Parks verantwortlich, zumindest zurzeit. »Sie haben mich eingestellt, damit ich eine Umweltstudie verfasse und für das Marmot-Lake-Gebiet einen Managementplan entwickle. Das ist doch richtig, oder?«
    »Ja.« Wachsam sah er sie an. »Dafür haben wir Sie eingestellt, und nur dafür.«
    »Und bedeutet das nicht, dass ich Probleme erkennen und Lösungen vorschlagen soll? Um einen Plan zu entwickeln, wie man die Tiere und die Natur auch wirklich schützen kann?«
    Hoyle zögerte eine Sekunde, als fürchte er, in eine Falle zu tappen. »Ja«, sagte er schließlich und beugte sich vor. »Aber nehmen Sie nie, niemals, einen Besucher mit, wenn Sie im Dienst sind.«
    Sam versuchte, einen möglichst reuigen Gesichtsausdruck aufzusetzen. »Verstanden.« Sie betete, dass Greg Jordan nichts über Chases Besuch verlauten lassen würde.
    »Sorgen Sie dafür, dass Ihre öffentlichen Auftritte nicht Ihre Arbeit hier beeinträchtigen.«
    Sam öffnete den Mund, um zu protestieren, schloss ihn jedoch gleich wieder – besser nichts sagen, was sie später vielleicht bereuen würde. Sie konnte es kaum erwarten, zurück in den Wald zu kommen.
    »Jetzt zu etwas anderem.« Hoyle lächelte, aber es war kein freundliches Lächeln. »Wir sitzen alle abwechselnd am Krankenbett von Lisa Glass. Ich habe Sie heute von 13 bis 17 Uhr eingeteilt. Ist das okay?«
    Sam warf einen Blick auf die Uhr. Fünf nach zwölf. Zum Krankenhaus brauchte sie gut 40 Minuten, und sie hatte noch nicht mal Mittag gegessen. Mist, verdammter. Sie konnte schlecht »Nein« sagen, nachdem er sie gerade so zusammengestaucht hatte, und das wusste der stellvertretende Leiter ganz genau. »Das mache ich doch gern«, flötete sie.
    »Danke. Man weiß nie, wann sie wieder zu Bewusstsein kommt, und wir wollen schließlich nicht, dass sie dann allein ist.«
    »Dann mache ich mich jetzt besser auf den Weg.« Der Klappstuhl quietschte, als Sam sich erhob. Mist! Vier Stunden lang in einem Krankenhauszimmer ein bewusstloses Mädchen anstarren! Und wenn Lisa wach wurde – was sollte sie dann zu ihr sagen? Wie sollte sie eine völlig Fremde trösten?
    Sie hatte schon zu viel Zeit ihres Lebens eingepfercht mit einem reglosen Körper verbracht und die Geruchsmischung aus Chemikalien und Krankheit eingeatmet. Gesellschaft hatten ihr nur das Piepsen und Pfeifen und Klicken des Herzmonitors und des Beatmungsgeräts geleistet. Ob ihre Mutter ihre Anwesenheit zu schätzen gewusst hatte? Und diese überhaupt mitbekommen? Die Beziehung zu ihrer Mutter war angespannt gewesen – aber immerhin eine Beziehung. Lisa kannte sie nicht einmal.
    Joe lehnte an ihrem Pick-up. »Tut mir leid, Sam.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Mach dir keine Gedanken. Wäre es nicht um das Feuer gegangen, wäre es irgendwas anderes gewesen. Aus irgendeinem Grund hat Hoyle mich auf dem Kieker.«
    »Du katzbuckelst nicht genug.«
    »Im Vergleich zu was? Oder zu wem?«
    »Er wollte, dass sein Neffe deinen Vertrag bekommt.«
    »Und wieso hat er das nicht?«
    »Abschluss in Forstwirtschaft, nicht in Wildbiologie. Außerdem hast du dir bereits einen Namen gemacht.« Er grinste.
    »Wohl kaum.« Die Einzigen, die sie gut kannten, waren die Mitarbeiter des Heritage National Monument in Utah. »Na gut, vielleicht innerhalb des Park Service …«
    »Wie ist dein Gespräch mit Lili gelaufen?« Er sah sie forschend an. »Hat sie irgendwas erzählt, was ich wissen sollte? Mit Laura und mir redet sie einfach nicht. Ich weiß nicht mal mehr, mit wem sie befreundet ist.«
    Sam versuchte, sich zu erinnern. Es schien Wochen her zu sein, dass sie mit Joes 13-jähriger Tochter gesprochen hatte. Sie lenkte ihre Gedanken weg von Chase und Lisa und Bränden und Explosionen, zurück zu dem Abend mit Lili auf dem Feuerturm. »Lili hat ein paar Mädchen erwähnt. Eins hieß, glaube ich, Deborah.«
    »Deborah kenne ich. Lili will immer alles, was Deborah hat. Schuhe, Armbänder, ein Smartphone. Himmel!« Joe schnaubte. »Das Problem ist nur, den Rosemonts gehört die Bank, während wir gewöhnlichen Sterblichen unser Geld verdienen müssen. Hat sie irgendwelche Jungs erwähnt?«
    »Einen … Robbie?« Sam runzelte grübelnd die Stirn.
    »Rodney? Es gibt einen Rodney, der ist Assistent ihres Fußballtrainers.«
    »Rodney war es nicht, aber etwas ganz Ähnliches. Oberflächlich, aber interessant, hat sie

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