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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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tauchte der Hubschrauber eines Fernsehsenders auf, von dem aus die Kamera auf Chase und sie gerichtet war, als sie sich gerade in den Armen lagen. Nein, das war lächerlich – sie hätten das Rotieren der Propeller gehört, oder zumindest Chase hätte es gehört. Sie beugte sich vor. »Das kann nicht sein. Ich war gestern den ganzen Nachmittag und die ganze Nacht auf dem Feuerturm.«
    Hoyle seufzte erschöpft, als müsse er mit einer 13-Jährigen diskutieren. »Sie haben Fotos von der Zach-Fischer-Geschichte letztes Jahr in Utah hergenommen. Sie mit dem Jungen und Sie mit dem Puma.«
    Kein Wunder, dass Mack sie Primadonna genannt hatte. »Wieso haben die das denn ausgegraben?«
    »Das wollte ich Sie gerade fragen.« Hoyle nahm einen schwarzen Stift aus einem Becher mit dem Aufdruck ›Olympic National Park‹, der auf seinem Schreibtisch stand, und presste ihn zwischen Daumen und Zeigefinger, als wolle er den Umfang messen. »Sie haben auch ein Foto von Ihnen in Uniform gezeigt. Das Foto aus Ihrem Ausweis.«
    »Mein Ausweisfoto? Wie …«
    »Das versuche ich gerade herauszufinden. Sie haben Ihren Ausweis niemandem geliehen?«
    »Natürlich nicht.« Sam hoffte inständig, dass er sich gerade in ihrem Rucksack befand. »Dann ging es in dem Bericht also um die Zach-Fischer-Geschichte?«
    »Nein. Er begann mit der Western Wildlife Konferenz. Sie findet dieses Jahr in Seattle statt, Schwerpunkt ist das Gesetz zum Schutz bedrohter Arten. Aber das wissen Sie ja.«
    Das ergab alles keinen Sinn. »Woher sollte ich das wissen?«
    »Sie sprechen ja schließlich dort, nicht wahr?«
    »Wie bitte?«
    »Pumas, die Ecological Society of America und die kürzliche Erweiterung des Olympic Park – alles im selben verdammten Bericht. Die Verrückten machen bereits mobil. Wir hatten heute Morgen schon wieder eine Morddrohung.«
    »Entschuldigung, aber sagten Sie gerade, ich spreche bei der Wildlife Konferenz?«
    Hoyle zog seine Schreibtischschublade auf, holte ein Telefax heraus und reichte es ihr. Es war von Richard Best, dem Marketingleiter beim The Edge .
    »Wildnis-Westin ist eingeladen, bei der Western Wildlife Konferenz in Seattle (28.-30. August) über Umweltschützer als vom Aussterben bedrohte Art zu sprechen. Übliches Honorar. Vertrag folgt. Glückwunsch! Viel öffentliche Aufmerksamkeit für deine zukünftigen Projekte!«
    Umweltschützer als vom Aussterben bedrohte Art. Ein aktuelles Thema. Sie faltete das Blatt, während ihr die unterschiedlichsten Gedanken durch den Kopf gingen. Einerseits fühlte sie sich geehrt, dass ihr Fachwissen Anerkennung fand, andererseits nervte es sie, dass Best einfach davon ausging, sie würde den Auftrag annehmen, gleichzeitig freute es sie, dass er ihr weitere Aufträge bei der Internet-Zeitung versprach. Wobei diese Freude sich eher in Grenzen hielt, schließlich sagte er ihr nichts Konkretes zu. Vor gerade mal vier Monaten hatte er ihr eröffnet, fortan auf ihre Dienste zu verzichten. Woher der plötzliche Sinneswandel? Und war der echt? The Edge stand im zweifelhaften Ruf, den Leuten Aufträge zu versprechen, die dann in letzter Minute doch nicht zustande kamen. Und was war aus den luxuriösen Spas geworden?
    Sie hatte noch nie vor einem größeren Publikum gesprochen. Als sie sich vorzustellen versuchte, wie sich das wohl anfühlen würde, drang plötzlich der letzte Satz ihres derzeitigen Chefs in ihr Bewusstsein vor. Sie blickte auf. »Sagten Sie gerade etwas über eine Morddrohung?«
    »Der Nachrichtensprecher hat behauptet, Sie wären jetzt Ranger im Olympic Park, und daraufhin hat irgendein Fanatiker hier angerufen. Er hat angedroht, dass für jeden Mann, der für ein Tier geopfert würde, einer von uns sterben müsse. Mit ›uns‹ meinte er vermutlich die Parkangestellten.«
    Sterben? Sam lehnte sich zurück und zerknüllte das Fax, das sie in in der Hand hielt.
    »Nehmen Sie das nicht zu ernst«, fuhr Hoyle fort. »Die Einheimischen sind aufgebracht, weil die Regierung ihren hauseigenen Spielplatz nicht in ein Jagdrevier, sondern in ein Schutzgebiet für wilde Tiere umgewandelt hat. Seit die Gebietserweiterung bekannt gegeben wurde, haben wir mindestens eine Drohung pro Woche bekommen.«
    »Wirklich?« Das wurde ja immer besser.
    Hoyle deutete mit dem Finger auf Sam. »Lenken Sie nicht vom Thema ab. Nur weil Sie auf Channel 8 sind, gibt Ihnen das noch lange keine Sonderrechte. Sie sind kein Ranger, sondern eine Sachbearbeiterin und noch dazu nur mit einem Zeitvertrag. Halten Sie

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