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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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nur ihren Spaß haben. Sehen Sie, genau das ist das Problem mit dem Park Service. Wir im Forest Service haben Verständnis dafür, dass ein Mann auch mal mit seinem Jeep oder seinem Mountainbike durch die Berge brettern möchte.«
    »Tja, diese Art Spaß gibt es da draußen jetzt nicht mehr. Erzählen Sie mir was über die Geschichte dieser Gegend.«
    »Marmot Lake. Als die hohen Tiere angefragt haben, welchen Teil des National Forest sie für den Nationalpark stehlen können, habe ich gesagt: Bitte, bitte, bitte, nehmt alles, nur nicht die Gegend rund um den Marmot Lake. Die ist der ganze Stolz des Forest Service. Klar, sie ist eine landschaftliche Attraktion und ein natürlicher Wildkorridor zwischen den Bergen und der Küste – aber schauen Sie sich doch mal diese riesigen Bäume an, die alle nur darauf warten, zu Kanthölzern verarbeitet zu werden.« Theatralisch hob er die Arme in Richtung eines nicht vorhandenen Publikums.
    Sam bezweifelte, dass Arnie bei dieser Frage etwas mitzureden gehabt hatte, aber sie ließ ihn weiterschwafeln.
    Er richtete den Blick wieder auf seine Besucherin. »Und, was haben sie getan, aufgeblasene Ignoranten, die sie nun mal sind? Einfach so.« Er schnippte mit den Fingern. Dann ging er zu einer Karte, die an der Wand hing, und fuhr mit dem Finger über die rote Linie, welche die ehemalige Grenze des National-Forest-Lands zeigte. »Haben mir den halben Distrikt weggenommen.«
    Ach herrje. »Sie verlieren deswegen aber nicht Ihren Job, oder, Arnie?«
    »Ich nicht«, entgegnete er bedeutungsvoll, und sie fragte sich, wen in der Behörde das Fallbeil wohl treffen würde. »Sie teilen die Distrikte neu ein. Ich kriege einen oben im Norden.« Er drehte sich um und sah sie an. »Mir macht das nichts aus. Ich bin begeistert, den Marmot Lake endlich loszuwerden.«
    »Wieso?« Sams Gedanken rasten. Verbarg die glatte Oberfläche des Sees vielleicht eine Giftmülldeponie? PCB, radioaktive Metalle? Durchaus vorstellbar nach der Lektüre des Artikels über Minen und Wasserscheiden.
    »Lassen Sie mich Ihnen die Gründe aufzählen.« Arnie genoss diese Unterhaltung viel zu sehr. Das konnte nur bedeuten, dass es in dieser Gegend wirklich Probleme gab. Er zählte an den Fingern ab: »Erstens, hier wurde das ganze Jahr gejagt, egal ob Saison oder nicht.«
    »Ich bin letzten Dienstag auf einen Wilderer gestoßen.« Bei der Erinnerung daran lief ihr ein Schauder über den Rücken.
    »Sobald irgendjemand auch nur glaubt, einen Bärenhintern zu sehen, ballert er drauflos. Aber bringen all diese Kugeln und Pfeile unsere Bären dazu, sich ins Hinterland zurückzuziehen? Nichts da. Wenn die lästigen Biester nicht gerade die Familienkühltasche ausräumen, machen sie sich über die Abfalltonnen her. Oder kriechen ins Zelt. Deshalb haben Sie vermutlich auch den Campingplatz geschlossen.« Er sah sie fragend an.
    »Der war schon geschlossen, als ich hierherkam.« Man hatte ihr gesagt, der National Park Service mache das immer so, wenn er Land vom Forest Service übernahm. Man erwartete von ihr, dass sie in ihrem Managementplan eine Empfehlung abgab, ob Campingplatz und Picknickbereich wieder geöffnet werden sollten.
    »Die Bären waren demnach also der zweite Grund.« Er streckte den zweiten Finger aus, dann den dritten. »Grund Nummer drei: Paintballschlachten. Wenn diese Irren nicht mit richtigen Kugeln auf Bären geschossen haben, dann mit Farbkugeln aufeinander. Mindestens ein halbes Dutzend Mal im Jahr hatten wir hier Anrufe, dass irgendwelche Wahnsinnigen in Tarnkleidung durch die Gegend robben und mit Gewehren aufeinander zielen.«
    Das erklärte die Farbkleckse, die ihr an Bäumen rund um den See aufgefallen waren. Sie hatte geglaubt, dass man sie zum Fällen oder aus anderen Gründen markiert hatte.
    Arnie zog seinen Kragen hinunter und deutete auf eine runde rote Narbe an seinem Nacken. »Vermutlich glauben Sie, Farbpistolen wären harmlos, aber die Dinger tun echt weh! Man kann jemandem ein Auge damit ausschießen, und wenn man ihn aus nächster Nähe trifft, kann man ihn sogar töten.«
    »Welche Strafe haben Sie diesen Paintball-Kriegern aufgebrummt?« Zählte Schießen mit einer Farbpistole zu Waffengebrauch? Konnte man jemanden, der die Landschaft mit Farbe verunstaltete, wegen Vandalismus drankriegen oder wegen Zerstörung von regierungseigenem Land?
    Er richtete den Blick wieder auf die Karte. »Ich habe sie nur verjagt.«
    Wahrscheinlicher war, dass Arnie die Spieler nie erwischt

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