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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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hatte.
    Er deutete auf einen Punkt auf der Karte. »Und das bringt uns zu Grund Nummer vier: Die Lucky Molly Mine, die Sie neulich nachts entdeckt haben.«
    Aha. »Die ist bestimmt seit längerer Zeit nicht mehr ausgebeutet worden.«
    Er schnaubte. »Fast jedes Jahr erwirbt wieder jemand die Schürfrechte, aber die Ausbeute lohnt sich nie. Die meisten halten nicht länger als vier Wochen durch, aber dauernd finden Sprengungen oder sonstige seltsame Aktivitäten statt. Wir schütten sie immer wieder zu, und zwei Monate später kommt irgendein waghalsiger Edelmetallsucher daher und sprengt sie wieder frei. Sie steht auf sämtlichen alten USGS-Karten.«
    Klasse. »Um was für eine Mine handelt es sich?«
    »Gold, mein Schatz. Zumindest ist sie als Goldmine gelistet.« Er fuhr sich mit den Händen durch das lange graublonde Haar. »Hat schon wieder jemand versucht, sie freizusprengen?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Ich weiß es nicht. Während des Feuers bin ich quasi drübergestolpert. Sie waren doch dort …« Sie runzelte die Stirn, weil sie sich wieder an seinen anzüglichen Pfiff erinnerte. »Drei Wochen vorher war der Krater noch nicht da.«
    »Ich habe gesehen, wie Lindstrom Sie aus dem Loch geschoben hat. Ich hätte mir gewünscht, das wären meine Hände gewesen, nicht seine.« Er warf ihr einen anzüglichen Blick zu.
    Sie ignorierte seinen Kommentar. »Glauben Sie, jemand hat versucht, die Mine freizulegen?«
    Sein Lächeln erlosch. »Hoffen Sie lieber, dass das nicht der Fall ist, Sam. Sie wollen mit Sicherheit keine aktive Mine auf Ihrem Gebiet. Wir haben eine im südlichen Abschnitt, in der Nähe des Reservats, und wenn sie nicht gerade giftigen Rauch in die Luft blasen oder Zyanid in die Flüsse laufen lassen, verlieren sie überall Sprengstoff und geben uns die Schuld, wenn wir nachts nicht die Wälder absperren.«
    »Die verlieren Sprengstoff?« Das klang gefährlich.
    »Letzten März waren es fast 500 Gramm C4 und sechs Zündkapseln.«
    »Was ist C4?«
    Ihre Unkenntnis brachte ihr einen verächtlichen Blick ein.
    »Ich sprenge nicht so oft was in die Luft«, verteidigte sie sich. »Anders als beim Forest Service werden die Nationalparkangestellten – selbst solche mit Zeitvertrag wie ich – nicht bezahlt, damit sie die Landschaft zerstören.«
    Zu ihrer Überraschung nahm er die Bemerkung kommentarlos hin. »Haben Sie schon mal was von Plastiksprengstoff gehört?«
    »Klar.« Dieses verformbare, lehmartige Material, das Spione und Bankräuber im Fernsehen immer in Schlüssellöcher stopften.
    »Mit 500 Gramm von dem Zeug können Sie einen ganzen Häuserblock plattmachen. Oder Sie teilen es auf und jagen ein Dutzend Autos in die Luft oder ein paar Häuser. Oder …«
    »Schon klar.« Meine Güte. Dann war der Knall, den sie gehört hatte, vielleicht wirklich eine Explosion gewesen, nicht nur ein Feuerwerkskörper oder ein Schuss aus einem Gewehr.
    »Aber wieso fragen Sie mich das eigentlich alles? Sie gehören doch nicht zur Parkpolizei. Sie sind ja nicht mal …«
    »Ich weiß, ich bin nur die Hilfskraft.« Sie hatte es satt, das immer wieder hören zu müssen. »Schauen Sie, Arnie, man hat mich eingestellt, damit ich das Ökosystem in dem neuen Gebiet dokumentiere und einen Managementplan erstelle. Also ist es meine Aufgabe, zumindest zurzeit, mich für die gesamte Flora und Fauna und für sämtliche menschlichen Aktivitäten zu interessieren, egal ob in der Vergangenheit oder aktuell, und vor allem für alle Bedrohungen, die es in diesem Gebiet gibt.«
    »Ich bin auf Ihrer Seite, schon vergessen?« Als er ergeben die Hände hochhielt, wurde ihr bewusst, dass sie auf den Tisch gehämmert hatte.
    »Na gut«, sagte sie, weil ihr nichts Besseres einfiel. Wilderei. Minenansprüche. C4. Er hatte ihre Ängste bestätigt, und gleich noch ein paar neue geweckt. Jetzt sollte sie auch noch auf Bomben in den Wäldern achten? Dazu die Brandstiftung und Lisa Glass’ Behauptung, sie sei entführt worden. Was würde als Nächstes kommen? Methlabore vermutlich, wenn sie an ihre Unterhaltung mir Ranger Paul Schuler in der Nähe des Sees zurückdachte. Sie stand auf und stellte ihr Funkgerät wieder an. Wie gern hätte sie jemanden gehabt, der sie begleitet hätte, vor allem auf diesem erst kürzlich frei gewalzten Weg. Ob Mack oder Joe oder irgendjemand von den anderen Rangern wohl auch manchmal so feige war? Vermutlich nicht. Sie straffte die Schultern.
    Arnie begleitete sie zur Tür. »Ich habe gehört, Sie

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