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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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der schwarze Pick-up fort. Sie holte ihre Wasserflasche aus dem Wagen, setzte sich auf die hintere Stoßstange und schnappte zwischen den einzelnen Schlucken nach Luft. Vielleicht würde das Geschehen die Jäger so sehr in Angst und Schrecken versetzen, dass sie aufhörten zu wildern. Klar doch.
    Aber Raider ging es gut, zumindest im Moment. Als Norm Tyburn endlich auf den Parkplatz einbog, war sie allmählich wieder zu Atem gekommen.
    »Du hast auf mich geschossen«, knurrte Philip King.
    »Hör auf zu schmollen. Es war nur Farbe. Ich habe dich doch schon oft getroffen.« Nachdem der Pick-up des Rangers vorbeigeschossen war, bog Jack aus seinem Versteck auf die Hauptstraße.
    »Das war keine Farbkugel, jedenfalls nicht die erste. Verarsch mich nicht. Du hast den Baum direkt neben meinem Kopf getroffen.«
    »Ich habe nur einmal geschossen, und zwar eine Farbkugel«, wiederholte Jack. »Wieso hast du eigentlich auf Westin gezielt?«
    King grinste. »Mann, wieso nicht? Sie war direkt vor meiner Nase. Wieso hätte ich sie nicht gleich erledigen sollen?« Er formte mit der Hand eine Pistole und zielte auf die Windschutzscheibe. »Peng!« Er blies auf seinen Zeigefinger, als wäre er der rauchende Lauf eines Colts. »Es wäre so einfach gewesen.«
    Jack war noch nie aufgefallen, wie gemein King grinsen konnte. Er verspürte einen Anflug von Angst. Er verlor die Kontrolle. Erst Allie, jetzt King. Und Roddie interessierte sich mehr dafür, sich einen Harem an Mädchen anzulachen, als sich auf die Mission zu konzentrieren. Ohne Kontrolle würde alles nur in chaotischer, sinnloser Gewalt enden. Wie bei diesen bescheuerten Typen von al-Qaida. Und alles, was passierte, würde auf ihn zurückfallen. Er war schließlich der Anführer dieser Sektion.
    Er schluckte, dann sagte er langsam und deutlich, damit King es auch genau mitbekam: »Wir töten sie nicht jetzt. Wir warten damit bis zu der großen Show, schon vergessen?«
    Der Orden zählte auf ihn. Er hatte versprochen, dass er die Sache durchziehen konnte, und sie hatten ihm Geld dafür versprochen. Er brauchte es. Er hatte es sich verdient.
    Noch immer lag dieses gemeine Grinsen auf Kings Gesicht. Wieder hob er die imaginäre Pistole und schoss mehrmals damit auf eine Reihe von Bäumen am Straßenrand. »Wir bringen jeden einzelnen von diesen Baumschützern um. Ab jetzt sind die die vom Aussterben bedrohte Rasse.«
    »Reiß dich zusammen, Mann«, befahl Jack leise. »Zeig endlich mal ein bisschen mehr Disziplin. Eine Zielperson zum vorgesehenen Zeitpunkt.«
    »Das ist erst der Anfang.« King sah ihn mit strahlenden Augen an. »Das ist ein heiliger Krieg. Bomben, Kugeln, Messer, egal wie, Hauptsache, wir bringen sie alle um.«
    Jack richtete den Blick wieder auf die Straße. Meine Güte , dachte er und packte das Lenkrad fester, nur noch ein paar Wochen, und ich habe einen Psychopathen im Team. Einen völlig Irren.

13
    Sam war dankbar, dass Arnie Coles Büro dunkel und leer war. Als sie an dem winzigen Pausenraum des Verwaltungsgebäudes vorbeihinkte, sah sie dort Mack Lindstrom zusammengesunken auf einem Stuhl sitzen, die Hände vor das Gesicht gepresst. Vor ihm, eine Hand leicht auf seinen Oberschenkel gelegt, kniete Jodi Ruderman.
    Als die beiden Sams Schritte auf dem gefliesten Boden hörten, blickten sie auf. Beide hatten Tränen in den Augen.
    Jodi stand auf und legte Mack die Hand auf die Schulter. »Lisa Glass ist tot«, sagte sie zu Sam.
    Sam konnte es nicht fassen. Tot? »Aber«, protestierte sie, »gestern war ich noch bei ihr. Sie hatte Kopfschmerzen, aber …«
    »Gestern Nachmittag hat sie das Bewusstsein verloren. Sie hatte eine Gehirnblutung.« Macks Stimme klang gepresst. »So gegen sechs hat man sie noch ins Harborview in Seattle geflogen und notoperiert, aber sie hat es nicht geschafft. Drei Stunden später war sie tot.«
    Sam sank auf einen Stuhl. »Meine Güte.« Sie starrte auf die abgenutzten braunen Linoleumfliesen, aber alles, was sie sah, war Lisas Krankenzimmer und die entstellte junge Frau in ihrem Bett, die Hände gegen den Kopf gepresst. Mein Kopf tut so weh.
    Sie hatte angenommen, dass Lisa ihre Kopfschmerzen nur vorschob, um Sams Fragen nicht beantworten zu müssen. Und wie immer war Sam vor allem darauf erpicht gewesen, möglichst schnell von den sterilen Fluren und dem Piepsen und Zischen der Maschinen wegzukommen, die Funktionen erfüllten, die die an sie angeschlossenen Menschen nicht mehr ausführen konnten, weg von den in Laken gehüllten

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