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Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Summer Westin: Todesruf (German Edition)

Titel: Summer Westin: Todesruf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela S. Beason
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legte sein stacheliges Kinn auf ihren Scheitel und strich mit den Fingern durch ihr Haar, um die verfilzten Stellen, Folge ihrer Aktivitäten, auszukämmen. »Ich muss in ein paar Minuten los.«
    »Ich weiß.« Sie hob den Kopf. Die Wange, die an seiner Brust gelegen hatte, war ganz rosig. »Du musst mir trotzdem noch erzählen, welche Neuigkeiten du für mich hast. Und ich muss dir etwas zeigen, bevor du gehst.«
    Er legte die Hände um ihren festen Hintern. »Ich weiß nicht, ob ich im Moment noch eine deiner Vorführungen verkrafte.«
    Sie glitt von ihm herunter und zog dabei einen Teil des Schlafsacks mit sich. »Das schaffst du schon. Was ich dir zeigen will, ist draußen.« Sie beugte sich über ihn und küsste seine linke Brustwarze. Sofort pflanzte sich die Erregung wie ein elektrischer Schlag durch seinen Unterleib bis in die Eichel seines Schwanzes fort. Aber bevor er Sam erneut packen konnte, warf sie ihm seine Khakihose auf den Bauch und kletterte mit ihren Sachen in der Hand aus dem Zelt.
    Er zog Unterwäsche und Hose an, dann kletterte er ihr hinterher. Während er sein Hemd zuknöpfte und in seine Stiefel schlüpfte, holte sie die Essenstasche herunter und beschmierte zwei Bagel mit Erdnussbutter.
    Sie reichte ihm einen, bedeutete ihm, ihr zu folgen, und verschwand im Wald. Hin und wieder leuchtete ihr Haar in einem Flecken Morgensonne hell auf.
    Er griff nach der Wasserflasche und ging ihr hinterher. Als er sie fast eingeholt hatte, tauchte sie unter das kratzige Nadeldach eines großen Lebensbaums. Er zog den Kopf ein, um ihr in die von triefenden Zweigen gebildete Höhle folgen zu können. »Dein Lieblingsschmusebaum«, zog er sie auf.
    »Er war sehr knuddelig, als hier vor zwei Tagen Kugeln flogen.« Sie deutete auf eine Vertiefung in der Rinde etwa auf Höhe ihrer Augen. »Glücklicherweise war ich da unten.« Sie zeigte es ihm, indem sie kurz in die Hocke ging.
    Wut kochte in ihm hoch, als er sah, wie sie sich gegen den Baumstamm presste. Das Einschussloch war nur wenige Zentimeter über ihrem Kopf. Irgendein schießfreudiger Hohlkopf war so nah dran gewesen …
    Sie richtete sich wieder auf und deutete auf eine Stelle ein Stück weiter oben. »Aber eigentlich wollte ich dir das hier zeigen. Mir ist es selbst erst gestern aufgefallen.« Etwa 15 Zentimeter über dem Einschussloch war eine Nummer in die rötliche Rinde geritzt: 14.
    »14? Was soll das bedeuten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Da sind noch mehr.«
    Sie nahm seine Hand und zog ihn zu einem anderen Baum, in den die Nummer 2818 eingeritzt war. Die Zahlen wirkten eckig und neigten sich leicht nach rechts.
    »Und schau mal die Erle da.« Wieder zog sie ihn hinter sich her. Aufgrund der weißen Rinde hätte ihn Chase für eine Espe gehalten.
    »Ist das irgendein Code?«, fragte Sam.
    4–19. Beim Anblick der Zahlen an der Erle gefror Chase das Blut. »Das hier könnte ein Datum sein.« Ein Datum, das jeder FBI-Agent kannte.
    Sie starrte ihn an. »Was war am 19. April?«
    »Waco.«
    Sie ließ sich das einen Moment durch den Kopf gehen. »Das ist doch schon ziemlich lange her, oder?«
    Chase nickte. »1993 – da hat das FBI die Festung der Branch Davidians gestürmt. Und zwei Jahre später, am 19. April 1995 , war das Bombenattentat auf das Bundesgebäude in Oklahoma City.« Er zog seinen Notizblock aus der Hemdtasche und trug sämtliche Zahlen ein.
    »Meine Güte«, erwiderte Sam. »Das ist doch ewig her, aber diese Einkerbungen sehen relativ neu aus.«
    »Manchen Gruppen sind diese Daten heilig. Hoffen wir, dass nur mein misstrauischer Geist mit mir durchgeht und 4–19 etwas völlig anderes bedeutet. An diesem Tag wurden bestimmt eine Menge Leute geboren oder haben geheiratet oder sind gestorben. Vielleicht hat ja auch jemand im Alter von 14 unter diesem Baum erste Erfahrungen gemacht.«
    Sam sah ihn zweifelnd an. »Sex mit 13?«
    »Soll vorkommen. Vielleicht bedeutet die Zahl ja auch vierzehnmal. Oder Nummer 14 im Footballteam.«
    »Aber 2818?«
    Chase schüttelte den Kopf. »Keine Ahnung. Vermutlich bloß ein persönlicher Code.« Er versuchte, optimistischer zu klingen, als er sich fühlte. Sein Instinkt warnte ihn – zu viel passierte auf einmal in Washington State. 4–19. Der Council for Conservation of America. Die Anti-Regierungspropaganda, die sein Team in dem SUV der Bankräuber gefunden hatte. Das verschwundene C4. Die Schießerei im Wald. Die ermordete Jagdhüterin. Davon hatte er Sam noch gar nichts erzählt,

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