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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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kohlefarbenen Umrisse der Felsen und war überrascht, wie schnell ihr Herz schlug. Einsamkeit und Wildnis waren für sie stets der Ausdruck von Sicherheit und Ruhe gewesen. Doch da hatte sie auch noch nicht gewusst, dass sich ein Entführer, vielleicht sogar ein Mörder, auf dem Plateau herumtrieb.

11
    Sam brauchte kein Mondlicht, um herauszufinden, wo sich Special Agent Perez aufhielt, seine Taschenlampe verriet ihn. Beim Aufstieg leuchtete er nach links und rechts auf die Felsen. An einer Stelle sprang er ein wenig zur Seite und stolperte über das stachelige Skelett einer vertrockneten Kaktee. Ein spanischer Fluch zischte durch die Luft.
    Sam grinste. Wahrscheinlich hatte der Schein der Taschenlampe die Bewegung eines nächtlichen Jägers erhascht, einer Echse, Schlange oder Maus.
    Am engen Eingang zu ihrer kleinen Schlucht schaltete Perez die Lampe aus und lauschte ein paar Sekunden, ob sich zwischen den Felsen etwas bewegte.
    Allmählich kam es ihr so vor, als würden Perez und sie als seltsames Team zusammenarbeiten. Sie hielt den Atem an, saß abwartend auf ihrem Felsen, bis er schließlich am Zelt auftauchte, und das fahle Licht des Bildschirm seine Schuhspitzen beleuchtete.
    Mist! Bald würde der Akku des Laptops schlappmachen. Und was noch schlimmer war: Das Foto von Perez war noch auf dem Schirm. Sie schlitterte herunter und plumpste neben Perez auf den Boden.
    Der stolperte rückwärts über einen Zelthaken, hielt sich gerade noch auf den Beinen und fuhr mit der Hand unter den großen Rucksack, den er nun trug. Wahrscheinlich griff er nach seiner Waffe.
    »Sie wollen doch wohl nicht auf mich schießen, Special Agent Perez?« Sie trat einen Schritt näher. »Woher wissen Sie überhaupt, dass ich hier bin?«
    Er richtete sich auf und atmete tief durch. »OT nahe Sunset Canyon.«
    Die Notiz auf der Karte war nicht annähernd ausführlich genug, um die versteckte Schlucht zu finden. Sie hätte wetten können, dass der FBI-Agent sowohl eine genaue Karte als auch ein GPS-Gerät bei sich trug. Und dass der Hubschrauber, den sie vor einer halben Stunde gehört hatte, ihn hier oben abgesetzt hatte. Perez schwitzte nicht einmal, und es war ihm auch gelungen, den kleinen Tagesrucksack in der Zwischenzeit gegen einen gut gefüllten Wanderrucksack auszutauschen.
    »Und was wollen Sie hier?«, fragte sie.
    »Sie besuchen.« Er sah auf das Ensemble von Satellitentelefon, Kamera und Laptop.
    Sie stellte sich direkt vor ihn und schloss den Laptop. »Ich arbeite.«
    »Das sieht man.« Er löste den Hüftgurt und stellte den Rucksack auf den Boden. »Lassen Sie sich von mir nicht aufhalten.«
    Dann setzte er sich im Schneidersitz hin und sah sie an. Dieses Starren machte sie ganz kribbelig.
    »Bin fast fertig.« Sie drehte den Laptop so, dass er den Bildschirm nicht mehr sehen konnte, und klappte ihn erst dann wieder auf, schloss das Foto, überprüfte die Rechtschreibung im Text und schickte alles nach Seattle. In der Stille der Nacht war der Signalton am Ende der Übertragung recht laut.
    »Neueste Technik.« Perez zeigte auf ihre Ausrüstung.
    »Batteriebestückt und reisefertig«, beschied sie ihm knapp. »Ist das jetzt eine Vernehmung, oder wollten Sie nur eine Tasse Tee abstauben?«
    Er atmete tief durch. »Ich wollte Ihnen Bescheid sagen, dass der Superintendent die staatlichen Jäger bestellt hat.«
    »Was? Er hat doch gesagt, er wolle einen Beweis abwarten! So ein Mist!« Sie starrte Perez an. »Es waren die Abdrücke, nicht wahr? Nur weil sie in der Nähe des verdammten Schuhs gefunden wurden, haben Sie …«
    Er hob die Hände. »Ich habe gar nichts damit zu tun. Die Helfer haben ihren Fund gemeldet, und daraufhin hat Superintendent Thompson eine Entscheidung getroffen.«
    »Haben sie wirklich die Suche nach Zack eingestellt?«
    »Zu Fuß wird nicht mehr gesucht. Aber morgen früh starten die Hubschrauber erneut.«
    »Kind von Puma getötet, Fall gelöst. Warum sind Sie dann nicht auf dem Weg nach Salt Lake City?«
    »So schnell wird man mich nicht los.« Die braunen Augen bohrten sich in ihre. »Special Agent Boudreaux und ich haben beschlossen, noch so lange zu bleiben, bis es mehr Beweise gibt, mindestens aber bis übermorgen.«
    »Sie musste schlucken, denn ihre Kehle wurde mit einem Mal eng. »Kommen dann die Wildhüter?«
    Er nickte. »Dann müssen alle anderen den Park verlassen.«
    Sam schlang die Arme um ihre Knie, in ihrem Kopf überschlugen sich die Bilder von Jägern, die Schulter an Schulter

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