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Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition)

Titel: Summer Westin: Verhängnisvolle Spuren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pamela Beason
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Rucksack auf, nahm Zacks Hand und ging mit ihm auf den Platz. Perez’ Hemd und Jacke schleiften an Zacks Füßen wie Nachthemd und Morgenrock über den Boden. Der Junge stolperte über den Saum. Als sie dem Kind aufhelfen wollte, trat Karl Davinski aus dem Schatten einer mehrstöckigen Ruine. Aus dem verfilzten Haar tropfte schlammiges Wasser auf seine bloße Brust. Finster entschlossen sah er Zachary an. In einer Hand hielt er etwas, dass wie ein antiquierter Revolver aussah.
    »David«, zischte er. »Komm zu Daddy.«

25
    Zack griff nach ihrem nassen Hosenbein und versteckte sich hinter ihr. Der Lauf der Waffe war auf ihre Brust gerichtet. Davinskis Finger lag auf dem Abzug.
    »Geben Sie mir meinen Sohn«, brüllte er.
    War der Revolver geladen? Sam bemerkte eine Bewegung hinter dem Bewaffneten. Perez. Davinski sah, wohin sich ihre Augen wegbewegten und drehte sich in diese Richtung.
    »Karl!«, schrie Sam und sah ihn wieder an.
    Er fuhr herum, seine Augen flackerten unruhig hin und her.
    »Sie wollen das doch eigentlich gar nicht, Karl.« Sie musste ihn ablenken. »Das ist nicht David. Das ist nicht ihr Sohn. David ist tot.« Sie betonte das letzte Wort. »Genau wie Barbara Jean.«
    Darinski schüttelte wild den Kopf, aus den verfilzten Locken sprühten Tropfen. Der Revolverlauf zitterte. Perez kroch näher.
    »Nein«, stöhnte Davinski. Sein Blick wanderte zu Zack. Der Junge klammerte sich noch fester an ihr Bein. »David ist nur kurz verlorengegangen, aber ich habe ihn wiedergefunden. Ich habe ihn gerettet.«
    »Sie haben David nicht gerettet. David ist da drinnen gestorben«, sagte sie sanft. »Er wurde von herabstürzenden Steinen zerquetscht. David ist tot.«
    Karl Davinskis Augenlider flatterten, als hätte sie ihn mit einem Betäubungspfeil getroffen. Er war vollkommen verwirrt; Sam legte ihre Hand auf Zacks Kopf. »Das hier ist ein anderer kleiner Junge. Zachary Fischer heißt er. Sie haben ihn auf dem Campingplatz gefunden, nicht wahr? Ebenso wie die Trauben.«
    Er war überrascht, dass sie die beiden Dinge zusammenbrachte. Dann blitzten die blassen Augen wütend auf. »Sie lügen«, kreischte er. »Er gehört mir. Ich habe ihn gerettet.«
    »Das ist nicht ihr Sohn. Das ist Zachary, den seine Mutter zurückhaben möchte.« Sie sah ihn weiterhin an und nahm langsam den Rucksack von den Schultern.
    Davinskis verwaschener Blick traf den ihren. »Ich habe einen Fehler gemacht, und David ist verlorengegangen. Aber ihm ist nichts passiert. Sehen Sie ihn sich doch an! Er ist gestohlen worden!«
    »Karl«, sagte sie freundlich. »Sie wissen genau, dass das nicht stimmt.«
    In seinen Augen standen Tränen. »Aber der blaue Dämon hat ihn doch gepackt. Und ich habe ihn gerettet.«
    »Das weiß ich doch, Karl.« Wilsons schlammbedeckter Trainingsanzug war blau. Er war der Schatten am Ende des Pfads gewesen. »Sie haben den Jungen gerettet. Aber sie dürfen Zack nicht behalten.«
    Davinskis Finger drückte den Abzug.
    Sam schleuderte ihren Rucksack auf ihn, warf sich zu Boden und zog Zack mit sich. Wie eine raketengetriebene Hummel zischte eine Kugel über sie hinweg. Zur gleichen Zeit schlug der Rucksack mit einem lauten Krachen gegen Davinskis Knie, der nach vorn stolperte und hinfiel. Einen Augenblick später war Perez auch schon über ihm. Sam kam auf die Knie. Zack lag auf allen vieren und weinte. Sie drückte sich hoch und rannte zu den kämpfenden Männern. Perez hatte Davinskis Handgelenk im Griff und schlug es auf den Boden. Ein weiterer Schuss löste sich, die Kugel schoss über die Steine und landete nur einen halben Meter von dem Kind entfernt im Sand.
    Perez lag jetzt auf Davinski. Jeder Tritt oder Schlag konnte sowohl den einen als auch den anderen treffen. Deshalb trat Sam auf die Hand, die die Waffe hielt, Metall und Knochen knirschten unter der Sohle.
    Karl Davinski heulte auf. Sie hörte das leise Plopp, mit dem sich eine weitere Kugel löste, und nahm den Fuß hoch. Die Hand zuckte weg. Sam griff sich die Waffe.
    Davinski rammte Perez das Knie in die Leistengegend. Der Polizist bäumte sich vor Schmerzen auf. Davinski schob sich unter ihm hervor und schlängelte sich wie eine Echse zur nächsten Kiva. Er war schon halb hineingeklettert, ehe sich Perez erholt hatte und ihn am Knöchel packte. Zusammen fielen sie nach unten; Perez’ Fuß verhakte sich in der Leiter und riss sie mit.
    Sam rannte zum Rand der Kiva. Perez saß auf Davinski und hatte Mühe, dessen Arme auf den Boden zu drücken.

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