Summertime (Beachrats: Teil 4)
nicht.«
»Nicht einmal Alex?«
»Nein, auch nicht. Ich habe ihm gesagt, dass es ein paar Missverständnisse gab, aber dass wir sie aus dem Weg geräumt haben und dass alles okay ist. Er ist allerdings ein bisschen enttäuscht, dass du mich nicht vollgekotzt hast, als ich dich Sonntag Abend geschlagen habe.«
Er lachte ein bisschen, wurde aber gleich wieder ernst.
»Das ist wahr. Ein paar sehr grundlegende Missverständnisse. Meinst du, dass ich Pfarrer John verpfeifen sollte?«
»Was er getan hat, war ein Verbrechen. Natürlich hast du dein Einverständnis gegeben, aber das ändert nichts daran.«
»Ich weiß. Ich habe so viel darüber in den Zeitungen gelesen und im Fernsehen gesehen, dass ich taub und blind sein müsste, um das nicht zu wissen. Ich bin ein großes Risiko eingegangen, indem ich es dir erzählt habe. Aber ich wusste auch, dass du nicht angewidert wärst oder denken könntest, dass ich etwas Schreckliches getan habe. Das denkst du nicht, oder?«
»Darüber hatten wir doch schon gesprochen, Tony. Ich urteile nicht über dich, Mann. Und es ist, wie ich es den anderen Tag auch gesagt habe. Jeder mag Blowjobs. Die Frage ist, wie wahrscheinlich ist es, dass Pfarrer John davonkommt, wenn du ihn nicht verpfeifst? Mir gefällt der Gedanke nicht, dass er in die Gemeinde zurück kommt und das Gleiche mit anderen Kindern macht, die er dann vielleicht sogar dazu zwingt.«
»Das war eine Zeit lang ein Problem, aber das machen sie hier nicht mehr. Darüber habe ich auch schon nachgedacht. Wenn ich ehrlich glauben würde, dass er einfach so davonkommt, würde ich meine Geschichte erzählen. Aber ich glaube nicht, dass sie ihn einfach so weitermachen lassen. Nicht nach den vielen Geschichten, die besonders hier in der Region ans Tageslicht gekommen sind in den letzten Jahren. Der Skandal in Boston hat auch hier seine Spuren hinterlassen.«
»Dein Geheimnis ist bei mir sicher«, versprach ich ihm.
Wir schwiegen eine Weile.
Es war Donnerstag Abend und Dad und ich wollten am nächsten Morgen nach Boston fahren, um meinen Grandpa zu besuchen. Ich dachte daran, dass Alex, Brian und Justin am Samstag Nachmittag um 17 Uhr in Boston ankommen würden und ich konnte es kaum erwarten, sie zu sehen. Vor allem konnte ich es kaum erwarten, meinen Mann wieder in den Arm nehmen zu können.
Kapitel 4: Justin
Als ich am Dienstag aufwachte, fühlte ich mich ausgeruht, entspannt und freute mich auf den Tag. Dann fiel mir aber ein, dass es Dienstag war und was mich erwartete. Ich verlor sofort sämtliche Kraft und Lust, um aufzustehen. Aber ich konnte mich nicht davor drücken.
»Brian, aufstehen«, flüsterte ich ihm zu.
»Nein, ich will nicht«, sagte er richtig süß.
»Doch, wir müssen aufstehen, damit du zur Arbeit kommst. Ich fahre dich heute.«
Immer wenn er verschlafen war, war mein Brian nur ein süßer kleiner Junge. Seine Haare waren wild durcheinander und er rieb sich den Schlaf aus den Augen. Er war so süß, dass ich ihn am liebsten aufgefressen hatte.
»Komm schon, Kumpel«, sagte ich und streichelte ihm mit den Fingern über den Bauch und über die Brust.
Ein breites Grinsen formte sich auf seinem Gesicht.
»Nicht aufhören«, beschwerte er sich, als ich meine Hand weg nahm.
»Ich muss aber, Kumpel. Du weißt, dass ich heute zum College muss. Los, steh auf und lass uns duschen.«
»Krieg ich wenigstens einen Kuss?«, murmelte er, noch immer verschlafen.
Wie kann man da nein sagen? Ich beugte mich über ihn und küsste ihn zärtlich. Dann standen wir auf und gingen unter die Dusche. Wir hatten aber keine Zeit, um miteinander zu spielen.
Nach der Dusche rasierten wir uns, dann gingen wir nach unten in die Küche. Kevin, Rick, Alex, Jeff, Seth und Luke waren bereits da. Es war total komisch, Alex ohne David am Küchentisch zu sehen.
»Was hat David gestern Abend gesagt?«, fragte Rick.
»Er hat sich mit jemandem geprügelt und den Kerl zum Kotzen gebracht. Er hat aber nichts davon abbekommen.«
»Das ist eine Erleichterung«, sagte Rick. »Was für ein schönes Thema beim Frühstück.«
Wir mussten lachen.
»Wie kam es dazu, dass sich der süße, kleine David prügelt? Das sieht ihm gar nicht ähnlich.«
»So klein ist er nicht«, warf ich ein. »Er ist so groß wie Alex und ich.«
»Ja, ich weiß. Aber er ist sanftmütiger und nicht so ein Rüpel wie ihr beiden.«
»Das ist alles nur Schauspielerei. In Wahrheit ist er gerissen wie ein Fuchs.«
Ich erwartete, dass Alex etwas sagen würde,
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