Summertime (Beachrats: Teil 4)
mit Paddy nicht darüber reden?«, fragte ich.
»Ich befürchte, Paddy weiß einen Scheiß darüber, wie es ist, schwul zu sein. Er sagt, dass er schwul ist, aber soweit ich weiß, hat er noch nie einen anderen Jungen angefasst. Ein Mädchen aber auch nicht.«
»Warum musste es eine schwule Person sein? Warum konntest du nicht mit deinem Dad oder jemand anderen darüber reden?«
»Erst einmal wüsste ich nicht, wie ich mit meinem Dad über so etwas reden sollte. Nie im Leben! Und zweitens, woher hätte er wissen sollen, wie man herausfindet, ob man schwul ist?«
»Hast du das gestern Abend gemacht, weil du Schwule hasst, oder -«
»Nein, ich habe es gemacht, um herauszufinden, ob du es bist«, unterbrach er mich. »Ich habe dich übrigens nicht wirklich für schwul gehalten. Du verhältst dich nicht so. Es war für mich eine ziemliche Überraschung.«
»Das versteh ich nicht, Mann. Du versuchst, meine Gefühle zu verletzen, nur um zu sehen, ob es mich verletzt?«
»Das klingt ziemlich bescheuert, wenn du es so ausdrückst, oder?«
»Ja, es klingt ziemlich bescheuert«, gab ich zu. »Hör bitte auf damit, okay? Und lass deinen Bruder in Ruhe. Ihr könntet die besten Freunde sein, aber du arbeitest daran, ihn zu deinem größten Feind zu machen. Wenn er sagt, dass er schwul ist, dann ist er es auch. Niemand auf der Welt würde das über sich selbst sagen, wenn es nicht stimmt.«
»Ich weiß«, sagte er und seufzte.
»Was macht es schon, wenn er schwul ist? Paddy ist ein verdammt netter Kerl. Steve und Billy mögen ihn und sie sind nicht schwul, oder? Man muss nicht schwul sein, um eine schwule Person zu mögen.«
»Ich weiß. Ich mag dich, auch wenn ich vermutlich nicht schwul bin.«
»Sag nicht vermutlich. Du bist definitiv nicht schwul. Du spielst nicht in unserem Team.«
Als er anfing zu lachen, kam Charlotte zu uns.
»Wow! Das habe ich seit einer langen Zeit nicht mehr gehört«, sagte sie.
Ich nahm an, sie sprach über sein Lachen.
»Ich glaube, das wirst du von nun an öfter hören«, sagte ich. »Nicht wahr, Kumpel?«, fragte ich Tony.
»Jop«. sagte er.
Ich nehme an, dass Tony sich bei Paddy entschuldigt hatte, denn den Rest der Woche kamen die beiden gut miteinander aus.
Am Montag Abend telefonierte ich mit Alex eine Stunde lang und erzählte ihm alles, was passiert war. Natürlich erzählte ich ihm keine Details von unserer Unterhaltung. Ich war mir ziemlich sicher, dass ich es für mich behalten sollte und außerdem wusste ich, dass sich Alex nicht für die Einzelheiten interessierte. Ich erzählte ihm allerdings davon, wie ich Tony am Sonntag Abend geschlagen hatte und dass wir ein langes Gespräch geführt haben, um das Missverständnis aus dem Weg zu räumen.
»Gut gemacht, Bubba!«, sagte Alex zu mir. »Du hast einen Yankee verprügelt. Weiter so!«
Ich musste laut lachen, als er das sagte.
»Du hättest das Gleiche getan.«
»Ohne Zweifel. Hat er dich vollgekotzt?«
»Alex!«, sagte ich. »Ich wusste, dass du das fragen würdest.«
Ich hatte das Telefon in der Küche genommen und ich war mir ziemlich sicher, dass sie mich im Zimmer nebenan lachen hören konnten. Aber das war mir egal. Ich sprach mit meinem Mann und ich war glücklich.
Wir machten eine Menge nette Sachen in dieser Woche und segelten viel. An einem Abend gingen wir ins Kino, aber meistens verbrachten wir die Abende damit, Pool zu spielen. Unsere Dads begleiteten uns ein paar Mal und mein Dad war überrascht, wie gut ich mittlerweile geworden war. Es ist ziemlich schwer, nicht besser zu werden, wenn man so viel Pool spielt, wie wir es in Newport Beach taten.
Zum Ende der Woche kannte ich meine Cousins ziemlich gut und ich wusste, dass wir alle ein Leben lang Freunde sein würden. Nachdem Tony sein Problem überwunden hatte, wurde er zu meinem Liebling. Er war sehr schlau und hatte einen unglaublich tollen Sinn für Humor. Paddy vertraute seinem Bruder aber immer noch nicht, selbst nachdem sie sich versöhnt hatten.
Paddy verbrachte die Nächte im Einzelbett im Zimmer mit meinem Dad und ich schlief bei Tony im Doppelbett. Bevor wir einschliefen, unterhielten wir uns immer noch eine Weile.
»Hättest du jemals gedacht, dass es für dich okay sein würde, im gleichen Bett zu schlafen wie eine Schwuchtel?«, fragte ich ihn.
»Ich glaube nicht, dass du wirklich schwul bist«, antwortete er.
»Glaub es ruhig.«
»Du hast niemandem von unserem Gespräch erzählt, oder?«
»Nein, und das werde ich auch
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