Summertime (Beachrats: Teil 4)
Luft bekam.
Scheiß drauf , dachte ich und legte einen Arm um seine Schulter.
Ich erwartete, dass er von mir wegrücken würde, aber das passierte nicht. Er lehnte sich sogar bei mir an. Ich wollte irgendetwas tun oder sagen, um ihm zu helfen, aber ich wusste nicht, was. Es verging eine ganze Weile, aber irgendwann beruhigte er sich wieder.
»Von einem anderen Kerl einen geblasen zu bekommen macht dich nicht schwul, Tony«, sagte ich so behutsam wie ich konnte. »Und jemandem einen zu blasen macht dich auch nicht schwul. Nur Gott kann dich schwul machen und das passiert vor deiner Geburt.«
»Aber es hat mir gefallen«, sagte er. »Es gefiel mir so sehr, dass ich es ihn mehr als einmal machen ließ.«
»Tony, lass mich ein paar Dinge sagen, okay?«
Er sagte nichts, aber er sah mich an.
»Erstens: Selbst wenn du schwul sein solltest, wäre das nicht das Schlimmste auf der Welt, Mann. Ich bin schwul und ich bin glücklich. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, hätte ich es mir vermutlich nicht ausgesucht, schwul zu sein. Aber jetzt würde ich es nicht mehr ändern wollen, selbst wenn ich es könnte. Und zweitens: Oralsex fühlt sich gut an. Jeder steht darauf, egal ob schwul, hetero oder bisexuell. Jeder. Hast du jemals mit deinem Dad darüber gesprochen?«
Er sah mich so entsetzt an, als hätte ich ihn gefragt, ob sein Dad ihm einen geblasen hätte.
»Mein Dad ist keine Schwuchtel«, sagte er.
»Das weiß ich, Tony. Auch verheiratete Paare haben manchmal Oralsex. Das ist kein reines Schwulen-Ding, verstehst du?«
Ich hatte den Eindruck, als wäre das eine große Überraschung für ihn.
»Als die beiden Typen darüber redeten, dass ihre Freundinnen das nicht mit ihnen machen würden, dachtest du, dass kein Mädchen jemals so etwas tun würde?«
»Ich schätze schon«, gab er zu.
»Aber sie tun es, Tony. Einige mögen es sicher mehr als andere, aber sie tun es. Es ist eine Form, seinem Partner zu zeigen, dass man ihn liebt. Und für den Mann fühlt sich das immer gut an. Und das ist der Punkt, auf den ich eigentlich hinaus wollte. Nur weil du Oralsex magst, heißt das noch lange nicht, dass du schwul bist.«
»Woher weiß man es dann?«, fragte er.
»Bei mir ist das eine Frage der Anziehung. Der Gedanke an Sex mit einem Mädchen reizt mich überhaupt nicht. Der Gedanke an Sex mit einem Kerl hingegen sehr.«
Es war sehr viel komplizierter, aber ich dachte mir, dass ich es für ihn nicht noch komplizierter machen sollte.
»Willst du mit jedem Typen Sex haben, den du siehst?«
»Großer Gott, nein. Zum Beispiel möchte ich mit dir keinen Sex haben.«
Er lachte ein bisschen - zum allerersten Mal, seitdem ich ihn kennengelernt hatte.
»Was ist mit Paddy? Er ist auch schwul.«
»Ich weiß, dass er schwul ist, aber auch mit ihm möchte ich keinen Sex haben. Die einzige Person, mit der ich Sex haben möchte, ist mein Freund. Ich liebe ihn über alles.«
»Mit keinem einzigen anderen Typen?«
»Nein. Mit niemandem, außer Alex.«
»Ich fühle mich schon besser. Trifft das auf jeden schwulen Kerl zu?«
»Das bezweifle ich. So wie es Typen gibt, die mit jeder Frau vögeln, die sie ins Bett bekommen können, gibt es sicherlich auch Kerle, die es mit jedem machen würden. In meinem Fall ist es aber nur Alex.«
»Ich habe noch nie etwas mit einem Mädchen gemacht«, gestand er mir. »Aber mir gefällt der Gedanke.«
»Dann bist du vermutlich hetero«, sagte ich. »Woran denkst du, wenn du onanierst?«
»Ich stelle mir vor, dass ich es mit einem Mädchen mache. Ich mag es mit viel Lotion oder so etwas an meiner Hand und dann -«
»Halt! Stopp! Zu viele Informationen«, unterbrach ich ihn.
Dieses Mal lachte er richtig und ich fing an, meinen Cousin zu mögen.
»Macht dich das scharf?«, fragte er.
»Wenn du meinst, zu hören, wie sich jemand selbst befriedigt, dann ja.«
Dann beschloss ich, eine Frage zu stellen, die ich ziemlich grenzwertig fand.
»Macht dich der Gedanke scharf, dass es mich scharf macht?«
»Nein«, sagte er. »Auch nicht deine Erektion, die du hattest, als du aufgewacht bist. Es hat mich aber auch nicht gestört.«
»Tony, ich bin zwar kein Experte, aber die Chancen, dass du schwul bist, stehen nicht besonders hoch. Selbst wenn du Blowjobs magst«, sagte ich.
»David, du kannst dir nicht vorstellen, wie gut es tut, das von dir zu hören. Ich wollte schon seit langer Zeit mit jemandem darüber reden, der schwul ist. Und du bist die erste Person, mit er ich reden kann.«
»Du kannst
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