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Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Sumpffieber (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Hemdtasche.
    »Bring hier drinnen bloß deinen Arsch in Sicherheit, Breeze. Besonders vor diesem Ex-Marine.«
    »Reden Sie mit dem Gefängnisboss. Ist leicht, ihn nach fünf Uhr zu erwischen. Er schiebt gern Überstunden, wenn keine Besucher mehr da sind.«
    Megans Bruder Cisco besaß ein Anwesen oben am Bayou Teche, gleich südlich von Loreauville. Es war im Stil der Westindischen Inseln erbaut, einstöckig und weitläufig, von Eichen beschattet. Von den Dachsparren hingen große Körbe mit Farnen. Cisco und seine Freunde, Filmleute wie er, kamen und gingen mit den Jahreszeiten, jagten Enten im Röhricht, angelten Tarpone und gefleckte Forellen im Golf. Die Bande benahm sich wie Menschen, die geographisches Terrain und ihre Soziokulturen lediglich als Spielwiese für ihren Freizeitspaß mißbrauchten. Ihre glamourösen Gartenpartys, die wir nur von der Straße aus und durch die Lorbeer- und Azaleenbüsche und Bananenstauden sehen konnten, die das Grundstück umgaben, waren in unserer kleinen Zuckerrohrstadt am Teche der Stoff, aus dem Legenden entstehen.
    Ich habe Cisco nie verstanden. Er war tough, wie seine Schwester, und er hatte dasselbe gute Aussehen, das beide von ihrem Vater geerbt hatten, doch wenn man in seine bohrenden rotbraunen Augen sah, schien er unter deiner Haut nach etwas zu suchen, das er haben, vielleicht sogar dringend besitzen wollte, jedoch nicht definieren konnte. Im nächsten Moment allerdings war der Eindruck wieder verflogen, und seine Aufmerksamkeit schweifte ab wie ein Ballon im Abendwind.
    Er hatte Entwässerungsgräben gegraben und in den Obstplantagen im San-Joaquin-Becken geschuftet und war in Hollywood als straßenerprobter, stadtbibliotheken-gebildeter Gassenjunge gelandet, der völlig perplex feststellen mußte, daß seine hübsche Larve und seine Kreativität ihm sämtliche Türen zur Filmindustrie öffneten, wo er zuerst als Komparse und später als Stuntman arbeitete.
    Es dauerte nicht lange, bis er begriff, daß er nicht nur mutiger war als die meisten Schauspieler, die er doubelte, sondern auch intelligenter. Er verfaßte fünf Jahre als Co-Autor Drehbücher, gründete zusammen mit zwei Vietnam-Veteranen eine unabhängige Produktionsfirma und stellte einen Low-budget-Film über das Leben von Wanderarbeitern auf die Beine, der Preise in Frankreich und Italien einheimste.
    Sein nächster Film wurde in Kinos überall in den Staaten gezeigt.
    Mittlerweile besaß Cisco ein Büro am Sunset Boulevard, ein Haus in Pacific Palisades und war fester Bestandteil einer Glitzerwelt, in der Bougainvilleen, der Ozean und die Sonne die selbstverständlichen Symbole für Gesundheit und all jene Reichtümer waren, die Süd-Kalifornien den Seinen gab.
    Am späten Sonntagabend bog ich von der Bundesstraße ab und in die Kiesauffahrt ein, die direkt zu seiner Veranda hinaufführte. Sein Rasen aus St.-Augustin-Gras leuchtete blaugrün, verbreitete den Geruch von Kunstdünger, und Wassersprenger kreiselten zwischen Eichen und Pinien. Ich entdeckte ihn auf seinem Hometrainer strampelnd im seitlichen Gartenteil, seine nackten Arme und Schultern von Muskelsträngen und Adern durchzogen, die Haut in die rötliche Glut der spätnachmittäglichen Sonne getaucht, die durch die Sumpfzypressen am Bayou fiel.
    Wie stets war Cisco höflich und gastfreundlich, das jedoch auf eine gestelzte Art und Weise, die man eher als abweisend denn als einladend empfand.
    »Megan? Nein, die mußte nach New Orleans. Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?« fragte er. Und bevor ich antworten konnte, fuhr er fort: »Kommen Sie rein. Ich brauche jetzt was Kaltes. Wie übersteht ihr Eingeborenen hier bloß den Sommer?«
    Sämtliche Möbel im Wohnzimmer waren weiß, der Fußboden mit weizenfarbenen Strohmatten ausgelegt, an der Decke drehten sich die hölzernen Rotorblätter der Ventilatoren. Cisco stand ohne Hemd und barfuß an einer Bar und füllte ein Glas mit zerstoßenem Eis, Wodka-Collins und Kirschen. Das Haar auf seinem Bauch quoll wie plattgewalzter Kupferdraht über den Taillenbund seiner gelben Hose.
    »Es geht um einen Insassen des Bezirksgefängnisses … einen Typ namens Cool Breeze Broussard«, sagte ich.
    Er trank aus seinem Glas, den Blick leer in die Ferne gerichtet. »Soll ich ihr was ausrichten?« wollte er wissen.
    »Der Bursche ist im Gefängnis möglicherweise ziemlich hart angefaßt worden. Aber sein eigentliches Problem sind wohl ein paar böse Buben vom Mob in New Orleans. Sie kann mich ja mal

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