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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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Fassungslosigkeit nicht zurückhalten, denn einen solchen Himmel hatte sie noch nie gesehen, und sie hatte das Gefühl, als ginge ein Feuerwerk in ihrem Kopf los. An der linken Seite hing riesig und dunkel glimmend der Gasriese, gut ein Drittel des Himmels ausfüllend; knapp daneben ging der gelbe Sonnenball in einem flammenden Horizont unter, und in weiter Ferne, ebenfalls im Sinken begriffen, strahlten dicht nebeneinander eine rubinrote und eine orange glühende Sonne. Der Himmel, hinter dem sie das All erahnte, war über ihr von einem tiefen Violett, gen Horizont zu überfließend in fast alle Farben des Regenbogens, mit wallenden Schleiern und vereinzelten Wolkenfetzen, die von weiß bis gletscherblau leuchteten. Alle Farben schienen intensiv und leuchtend zu sein, und Shanija war nicht sicher, ob sie die richtigen Bezeichnungen dafür gefunden hatte oder ob ihr überlastetes Gehirn ihr nicht möglicherweise einen Streich spielte, die überbordenden Sinneseindrücke in etwas übersetzte, das es verstand und kannte, und mit gespeicherten Daten ersetzte, was nicht definiert werden konnte. Das Wort
Fremd
bekam hier eine ganz neue Dimension, selbst im Vergleich zu den Quinternen.
    Erst nach einiger Zeit fand Shanija wieder zu sich und musste sich zwingen, sich auf das Notwendigste zu konzentrieren. Sie sah sich endlich auf der Welt um, auf der sie gelandet war. Eine leicht gewellte Steppe umgab sie, von demselben trostlosen Ocker, wie sie es auch im Wasteland außerhalb der Metropole WY-State kannte, gesprenkelt mit fahlgrünen Tupfern, unterbrochen mit dornigem Gestrüpp, Kakteengewächsen und grauen Bäumen mit kraftlosen Blättern. Kaum erheiternder war der chaotische Müllhaufen, der wie ein auf den Boden gepfropftes Krebsgeschwür mit tastenden Metastasenfingern aussah, an dessen Rand – immerhin nicht mitten darin – die nach dem Aufprall übers Land hüpfende Wabenkapsel schließlich ausgerollt war. Als der Wind kurz drehte, wehte er Shanija einen Pesthauch von Verwesung, Krankheit und Fäulnis entgegen. Sie hielt sich die Hand vor den Mund und kämpfte gegen den Brechreiz an, während sie mit tränenden Augen, sei es von dem Gestank oder aus Kummer, vielleicht auch beides, die Überreste des einst stolzen, treuen
Sturmvogels
betrachtete, der ganz in der Nähe lag. In hunderte Trümmer verteilt, die teilweise schon von dem Müllhaufen verschluckt worden waren, lag der Jäger zur Unkenntlichkeit zerschmettert auf dem Boden der fremden Welt. Da war absolut nichts mehr zu retten oder jemals wiederherzustellen.
    Endstation.

    Einen Moment lang drohte Shanija, die Fassung zu verlieren. Der Sturm an Emotionen, den sie in den letzten Stunden durchlebt hatte, wollte nun mit zerstörerischer Gewalt über ihr zusammenzuschlagen. Irgendwann war es genug, auch der psychisch stabilste Mensch konnte so viel auf einmal nicht verkraften. Warum, fragte sie sich, hatte sie überhaupt überlebt? Nur um zu der Erkenntnis zu kommen, dass der Untergang der Menschheit nicht aufzuhalten war, egal welche Anstrengungen sie unternahm? Trotz ihres starken Willens und ihres Ehrgeizes waren ihr Grenzen gesetzt, auf die sie keinen Einfluss hatte. Vielleicht war sie sogar schuld an der Havarie, weil sie den Jäger irrsinnigerweise durch die Blaue Sonne steuern ließ, aber es hätte schließlich auch gut gehen können … und das war es gewissermaßen ja auch, wenn man es von dem Standpunkt aus betrachtete, dass sie am Leben war.
Diese
neuerliche Ironie aber, die Erkenntnis mit wachem Verstand zu erhalten und damit leben zu müssen, war noch grausamer, als es der schnelle Tod in einer giftigen Atmosphäre nach Öffnen der Kapsel gewesen wäre. Sollte sie nun bis zu ihrem natürlichen Tod hier herumsitzen und sich grämen, dass sie bald der letzte überlebende Mensch sein würde, der noch irgendwo im All existierte? Dass sie dem Genozid entgangen war, nur um einsam und verloren fern von allem dahinzuvegetieren, was man sentimental als Heimat bezeichnen wollte?
    Shanija war versucht, in ihrer Verzweiflung zu versinken, sich einfach fallen zu lassen und alles aufzugeben, weil nichts mehr einen Sinn hatte. Hinlegen und sterben, was das Einfachste wäre, den Lebenswillen aufzugeben – dann dauerte es nicht mehr lange, bis der Tod einen erlöste. Es nutzte schließlich nichts, bis zum Äußersten stur zu sein. Irgendwann musste man einsehen, dass man an seine Grenzen gestoßen war und es nicht mehr weiterging. Verloren, aus und vorbei. Ignoranz

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