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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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träumen?«
    Shanija schüttelte den Kopf. »Ich bin es, die träumt.«
    »Augenblick.« Der Drache benutzte den Schwanz als Stütze und hob ein Beinchen, das sowieso mehr wie ein Arm aussah, mit erhobenem krallenbewehrten Zeigefinger, was besagen sollte:
Warte bitte, ich bin gleich soweit
. »Da ist was, das blockiert mir …« Er würgte, hustete, und dann rülpste er etwas aus seinen Eingeweiden hoch und spuckte es auf den Boden. Ein länglicher Kristallzapfen.
    Shanija erstarrte. »PONG?«, flüsterte sie ungläubig.
    »Was?« Der kleine Drache kratzte sich umständlich am Kopf, hinter einem abstehenden Zackenkamm. »Meinetwegen, ein Name ist wie der andere. Also nenne mich ruhig Pong.«
    Das würde wohl etwas länger dauern. Shanija setzte sich etwas bequemer hin und entlastete die Knie. »Pong«, sagte sie ruhig. »Hast du eine Ahnung, wer ich bin? Kannst du dich an irgendwas erinnern?«
    »Nee, ich fühl mich, als wär ich grad erst geboren, so ganz neu und frisch, du verstehst.« Der Drache schnüffelte mit gerunzelten Nüstern unter einer Achsel, probierte dann ein paar wacklige Schritte und bewegte die zierlichen Hautflügel. Plötzlich stockte er und richtete die rubinroten Augen erneut auf Shanija, und sein mit spitzen Zähnen bewehrter Unterkiefer klappte nach unten. »Da hol mir doch einer ein Fass Schmieröl«, stieß er fassungslos hervor. »Colonel, bist
du
das? Aber … wo sind wir denn hier? Und was ist mit mir … oh, Halt. Ich glaube, ich habe einen Weg zu den Datenbanken gefunden. Einen Moment, bitte, ich rufe ab … dauert nicht lange …«
    Shanija wartete geduldig. Sie hatte Zeit, zumindest während des spektakulären Sonnenuntergangs, wenngleich sie kaum einen Blick dafür übrig hatte. Wie es aussah, konnte sie das noch an beliebig vielen Abenden nachholen. Sie zuckte zusammen, als Pong, der völlig erstarrt und mit erloschenen Augen wie eine Statue verharrt war, plötzlich wieder zum Leben erwachte und schallend lachte.
Tränen
lachte, dicke, ölig glänzende Drachentränen, die über seine schuppigen Wangen liefen, auf den Boden fielen und durch den Staub kullerten. Er verstummte erst, als er merkte, dass Shanija nicht mitlachte. Nicht einmal einen Mundwinkel verzog.
    »Du musst zugeben«, stieß er dann immer noch prustend hervor, »das ist ´ne ziemlich irre Geschichte.«
    Dem stimmte sie ausnahmsweise zu. »Und was ist nun das Ergebnis deiner Analyse?«
    »Jessas, nun sei doch nicht so
schrecklich
sachlich!«, beschwerte sich Pong. »Ich meine, schließlich erwacht einer wie ich nicht jeden Tag zum Leben! Das ist alles so unglaublich neu für mich … ein Grund zum Feiern!«
    »Hurra«, bemerkte Shanija kühl. Ihr Blick glitt zu den Überresten des
Sturmvogels
, die an manchen Stellen immer noch qualmten. Pong wurde augenblicklich ernst, als er ihrem Blick folgte.
    »Du hast Recht, meine Euphorie ist hier nicht angebracht«, sagte er nun völlig nüchtern und ohne Schnoddrigkeit. »Nachdem ich Zugriff auf mein früheres Ich habe, lerne ich schnell dazu. Also. Ich werde dir berichten, was ich, soweit die Daten noch vorhanden sind, in Zusammenhang bringen kann.« Er räusperte sich und musste einen weiteren Kicheranfall unterdrücken; so ganz hatte er sich noch nicht in der Gewalt.
    Shanija sah es ihm nach, schließlich war dies eine extreme Situation, für sie beide. Pong war vor allem einzigartig, das größte Wunder an diesem bizarren Tag; dass er Schwierigkeiten hatte, sich mit der gebotenen Ernsthaftigkeit mit seinem neuen Ich auseinanderzusetzen, war kein Wunder.
    »Während des Flugs durch das Hyperkontinuum gerieten wir in eine Anomalie«, fing Pong einigermaßen sachlich an. »Der Hyperflug durch die Sonne hat sie wohl ausgelöst. Was genau passiert ist, kann ich nicht mehr nachvollziehen, da meine Hardware dabei einigen Schaden genommen hat und ich nur noch über unzureichende Daten verfüge. Mehr oder minder Datensalat, alles wirr durcheinander, kein Durchblick mehr. Hihi … äh …« Der kleine Schmuckdrache unterbrach sich kurz und raste einige Runden im Kreis, bis er sich wieder gefasst hatte. Dann fuhr er genauso monoton wie zuvor fort: »Durch diese Anomalie wurden wir auf einen anderen Kurs geschleudert, der uns hierher brachte, ins Drei-Sonnen-System. Meine Datenbank weiß darüber folgendes: Vor fünfhundert Jahren wurde das System von uns mit Sonden untersucht, aber nachdem seltsame Dinge geschahen, die natürlich nicht öffentlich gemacht und vom Militär geheim

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