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sie ja hineintauchen.) Und mit ihr ein blauer Vogel aus Gelee, der mit angelegten Flügeln auf Sturzflug ging …
Und Feuer fing. Der Sturmvogel öffnete den Schnabel und stieß einen schrillen Todesschrei aus, als seine brennenden Schwingen sich auflösten, verkohlte und glühende Stückchen verwehend, und dann war der Sturz nicht mehr aufzuhalten.
Wie aus weiter Ferne hörte Shanija sich schreien, aber nur in ihrem Verstand. Wie schon einmal, es war zehntausend oder mehr Jahre her, verlor sie jegliches Körpergefühl, doch diesmal war es kein Nichts, sondern eine lodernde Hölle, durch die sie wie ein Katapult geschleudert wurde, fort vom Sturmvogel, den sie in einer lodernden Flammenwolke unter sich wegsacken sah, und dann hörte sie noch ein seltsames
Puff
, oder
Fluff
, egal, denn danach verschwand das Chaos dort draußen hinter einer grauen Wand, die nichts, aber auch gar nichts mehr hindurchließ. Schlagartig wurde es still, und auch die Hitze war fort. Doch sie fiel noch immer.
Shanijas Verstand bemerkte träge aus der Ferne, wie ihre Arme um sich schlugen, an ihrem Körper, den sie nicht mehr spürte, herumzerrten und rissen, und dann flogen irgendwelche Teile durch die Gegend.
Der Anzug
, schloss sie scharfsinnig und war stolz, wie klar sie noch immer denken konnte. Irgendetwas zischte, und ein wohliger, angenehmer Schleier legte sich über ihr Denken, erfüllte sie mit glückseliger Euphorie, während sie in weiter, sehr weiter Ferne ein dröhnendes Krachen und Bersten und Splittern und Kreischen hörte, und dann gab es einen abrupten Schlag, der alles auslöschte.
3.
2. Dianoctum/11. Lunarium/3891. Quartennium
Shanija Ran begriff, dass sie noch lebte. Eindeutig. Sie spürte jeden einzelnen Muskel, jeden Knochen, der nur durch überdehnte Sehnen daran gehindert wurde, vom Rest des Skeletts abzufallen.
Die Augenlider waren dick verklebt, und sie brauchte eine Weile, bis ihre ungeschickten, leicht zitternden Finger die Kruste entfernt hatten. Blinzelnd sah sie sich um; zunächst verschwommen, doch schließlich konnte sie fokussieren und erkennen, was sie umgab.
Sie lag in der Überlebenskapsel. Und die befand sich nicht irgendwo schwerelos im Raum, sondern eindeutig auf hartem, unbeweglichem Grund. Die Schwerkraftverhältnisse waren überraschend vertraut; Shanija fühlte sich nicht leichter oder schwerer als sonst. Anscheinend war sie auf diesem merkwürdigen Mond gelandet.
Ein Hoch auf die Mechanik
, dachte sie erstaunt.
Alles hatte versagt, sämtliche High-Tech, der Stolz der Menschheit – bis auf diese letzte Notfalllösung. Genau auf dieser scheinbar simplen Mechanik hatte der Haupt-Konstrukteur der Jäger damals vehement bestanden: eine Entriegelung des Sitzes, einhergehend mit einer zeitgleichen Absprengung des Kuppeldachs des Jägers und Auslösung einer Schleudervorrichtung, die den Sitz wie ein Katapult aus der Kabine warf. Bereits bei dem Abwurf wurde mittels langer Reißleine die Halterung der flexiblen, wabenförmigen Überlebenskapsel gelöst, die sich im Bruchteil einer Sekunde aufblies und vollständig um Sitz und Passagier schloss, gleichzeitig eine in die Hülle integrierte mehrstündige Sauerstoffzufuhr aktivierend. Damit konnte man aus nahezu jeder Höhe den Aufprall überleben und erstickte zumindest nicht sofort. Dass es selbst in einer völlig chaotischen Situation funktionierte, hatte Shanija soeben erfahren.
Ein dreifach Hurra auf diesen klugen Mann, der sich nicht nur auf High-Tech verlassen wollte
, sprudelte es in ihren Gedanken. Ihr Puls raste. Sie schälte sich aus den Resten des nutzlosen Anzugs und atmete ein paar Mal tief durch. Möglicherweise war trotzdem gleich alles vorüber, sobald sie die Kapsel öffnete und nach draußen trat. Dass die Schwerkraftverhältnisse erdähnlich waren, musste nicht bedeuten, dass es auch für Menschen atembare Luft gab. Oder überhaupt irgendwelche Verhältnisse, mit denen ein Mensch zurechtkommen konnte.
Sie schüttelte den Kopf und rieb sich die schmerzende Stirn. Die Erinnerung seit dem Eintauchen ins Hyperkontinuum und an den Sturzflug hierher war nur verschwommen, und sie tat sich schwer, einen Gedanken festzuhalten und sich zu konzentrieren. Sie betrachtete ihre Hände, betastete die Haut. Alles schien vertraut zu sein. Und doch … sie hatte keine Erklärung dafür, aber etwas hatte sich
verändert
.
Sie wusste, sie war Shanija Ran, vor knapp dreißig Jahren in Washington-York-State geboren; im Alter von sechzehn Jahren,
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