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SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition)

Titel: SunQuest - die Komplettausgabe 2800 Seiten zum Sonderpreis: Dies Cygni und Quinterna (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Schwartz
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sanft, aber doch mit Nachdruck übers Haar strich. Sie ahnte, dass sie Darren Zeit lassen musste, mit sich selbst ins Reine zu kommen. Jedes Mal fand sie seinen Zustand ein wenig bedrohlicher, und jedes Mal nahm sie sich vor, endlich etwas dagegen zu unternehmen. Dass sie nicht wusste, was sie tun sollte, ohne Darren vollends zu verschrecken, stand auf einem anderen Blatt.
    Sie fühlte, dass Darrens Stirn heiß war. Und offenbar war ihm ihre Berührung unangenehm, denn er griff nach ihrer Hand und legte sie auf seine Schulter.
    Shanija schloss sekundenlang die Augen. Tief atmete sie ein. »Pong«, raunte sie dem kleinen Drachen zu. »Hol Mun her, aber beeil dich!«
    »Geht klar!« Pongs Wispern verklang mit seinem Flügelschlag. Er stieg bis zur Decke auf und jagte im Sturzflug durchs offene Fenster davon.
    Shanija wandte sich wieder ihrem Sohn zu. Sie zweifelte nicht daran, dass er wirklich versuchte, sich zu beruhigen. Doch schon im nächsten Moment spürte sie, dass Darren sich wieder versteifte. Sein schmächtiger Körper bebte.
    »Da … ist ein Riese.« Stockend brachte er die Worte hervor. »Ich bin … irgendwie geflogen, und alles war dunkel – aber unter mir … weiße, kantige Zähne, und noch tiefer … da liegt er. Sein Herz, es ist schwarz … schwarz wie dieNacht … und es schlägt … immer heftiger. Es hält ihn am Leben …«
    Shanija erstarrte. Sie spürte, dass sich in ihrem Magen ein eisiger Klumpen bildete. Wenn das keine Paranoia war …
    »ELIUM …«, flüsterte sie, ohne es zu wollen.
    Darren setzte sich ruckartig auf. Er kniff die Augen zusammen und sein Blick verlor sich in endloser Ferne. Shanija bewegte die Hand vor seinen Augen. Darren nahm das nicht einmal wahr, jedenfalls reagierte er nicht darauf.
    Nur Sekunden später brach es wie eine Eruption aus ihm hervor. Beim fremden Klang seiner Stimme fuhr Shanija heftig zusammen.
    »
ELIUM, das Böse des Himmels und des Raumes, versank im Staub von Less, dort, wo Gottes irdene Krallen es nicht mehr preisgeben mögen. ELIUM spie Verderben aus, doch der Brodem versiegte, das Verderben entschwand und verdorrte. Meidet das Tal der lebenden Steine!
«
    Erschöpft sank Darren in sich zusammen. Sein Atem ging wieder ruhig und gleichmäßig.
    »Es ruft mich …«, murmelte der Junge, als Shanija sanft über seine Stirn strich. Gleich darauf war er eingeschlafen.
    Shanija deckte ihren Sohn zu. Minutenlang stand sie unbewegt und schaute ihn an, dann verließ sie das Zimmer und schloss die Tür hinter sich.
    Sie holte sich ein Glas und die seit Tagen angebrochene Weinflasche. Doch sie zitterte so heftig, dass sie die Hälfte des Weins verschüttete.
    ELIUM. Das riesige organische Raumschiff, das seit tausenden Jahren in einem Krater lag, dessen Felsen über ihm zusammenwuchsen. Der Ort des Schreckens, eine böseLegende, die bei allen Völkern bekannt war. Wenn es eine Hölle gab, dann lautete ihr Name ELIUM.
    Shanija selbst, As’mala, Darren und Mun hatten damals nach der entführten Seiya gesucht und sie in letzter Sekunde aus dem Rachen dieses Monstrums befreit. Seiyas vernichtende Feuerkraft war damals zum ersten Mal an die Oberfläche getreten.
    Shanija hatte das pochende schwarze Herz gesehen, und sie hatte das lauernde Böse gespürt. Sie entsann sich des konservierten Geschöpfes, das sie für einen Quinternen gehalten hatte, als wäre das eben erst geschehen, vor ein, zwei Minuten, aber nicht schon vor Jahren.
Graxflam superior
hatte eine Schrifttafel ihr verraten. Geschöpfe wie dieses hatten sie einst während ihrer Gefangenschaft gefoltert …
    Damals hatte sie das alles für einen Trugschluss gehalten, Ausfluss ihres Schocks und traumatischer Wirrungen.
    Mittlerweile kam einfach zu viel zusammen. Shanija fragte sich, was ELIUM mit all diesen Vorkommnissen zu tun hatte. Was verband riesige Orgavögel mit stummen Reitern, die stets zu Fünft auftraten?
    Was war ELIUM wirklich?
    Ein Schiff der Quinternen?

    Mun traf beim Erstklang ein, und er kam nicht allein. Ein völlig erschöpfter Reiter begleitete ihn. Der Mann überbrachte eine Nachricht für Shanija.
    »Ich wollte das Pergament für dich mitnehmen«, sagteMun, und seine Stimme klang leicht verärgert. »Aber der Bote sträubt sich hartnäckig.«
    »Ihr wisst überhaupt nicht, was ich gesehen habe …«, keuchte der Mann. »Das ganze Fürstentum Ra’ged … niedergebrannt, zerschlagen …« Schluchzend vergrub er das Gesicht in seinen Händen. Erst nach einer ganzen Weile beruhigte

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