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Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset

Titel: Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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hätte er gern von ihr gehört, dass sie ihn liebt – vor allem an seinem Abschlusstag. Das wäre bestimmt ein schöneres Geschenk gewesen als das Silbermedaillon, das sie ihm gegeben hat, auch wenn sie dafür zähneknirschend tief in die Tasche hat greifen müssen, doch zu mehr konnte sie sich nicht überwinden. »Ich liebe dich, Bruce« – das wollte ihr einfach nicht über die Lippen. Das äußerste Zugeständnis, das sie sich (und wieder mit diesem Zähneknirschen) abringen konnte, war: »Ich mag dich furchtbar gern, Buddy.« Aber selbst das hörte sich für sie wie ein Spruch aus einer britischen Operette an.
    »Es macht dir doch nichts aus, was sie gesagt hat, oder?« Mit diesen Worten hatte er sich auf den Weg gemacht, um seine Badehose anzuziehen. »Oder ist das der Grund, warum du hierbleibst?«
    »Nein, ich will noch ein paar Schläge machen. Und die Aussicht genießen.« Das war wirklich etwas Tolles an dem Haus, und sie konnte nie genug davon kriegen.Von dieser Seite des Hauses konnte man die ganze New Yorker Skyline sehen, die Gebäude wie blaue Spielklötze, in deren obersten Fenstern die Sonne blinkte. Janice fand, dass sich diese Aura erlesener Stille bei New York nur aus der Ferne einstellte. Es war eine Lüge, der sie sich gern hingab.
    »Es ist doch nur Grandma«, hatte er hinzugesetzt. »Du kennst sie ja inzwischen. Was ihr durch den Kopf schießt, spricht sie auch aus.«
    »Ich weiß«, hatte Janice gesagt. Sie mochte Buddys Grandma, die sich keine Mühe gab, ihren Dünkel zu verbergen. So war es nun mal, unstreitig und unverrückbar. Sie waren die Hopes, die vor Jahrhunderten zusammen mit dem Rest der ach so wichtigen Himmlischen Heerscharen in Connecticut eintrafen. Und sie ist Janice Gandolewski, die in zwei Wochen ebenfalls ihren Abschlusstag hat – an der Highschool von Fairhaven. Buddy wird dann schon mit seinen drei besten Freunden zum Wandern auf dem Appalachian Trail unterwegs sein.
    Sie wendet sich dem Korb mit den Bällen zu, ein schlankes, hochgewachsenes Mädchen in Denim-Shorts, Turnschuhen und einem ärmellosen Top. Ihre Wadenmuskeln spannen sich an, wenn sie sich zum Aufschlag auf die Zehenspitzen stellt. Sie sieht gut aus und weiß das, aber dieses Wissen ist unaufgeregt und funktional. Sie ist klug, und auch das weiß sie. Nur wenige Mädchen aus Fairhaven bringen es zu einer Beziehung mit einem Jungen von der Academy – abgesehen von den üblichen schmutzigen kleinen Affären beim Winter Carnival oder beim Spring Fling, bei denen nicht an gesellschaftlichen Unterschieden gerüttelt wird. Trotz dieses -ewski , das sie überallhin mitschleppt wie eine an die Stoßstange des Familienwagens gebundene Blechdose, hat sie dieses Kunststück fertiggebracht. Und zwar mit Bruce Hope, Spitzname Buddy.
    Als sie vorhin aus dem Medienzimmer nach oben kamen, nachdem sie Videospiele gespielt hatten – die meisten sind noch unten mit ihren schief sitzenden Hochschulbaretts auf dem Kopf -, unterhielt sich seine Grandma im Wohnzimmer gerade mit anderen Erwachsenen. (Eigentlich ist das nämlich die Feier für die Alten. Die Jungen haben heute Abend ihre eigene Party, zuerst im Holy Now! an der Route 219, das Jimmy Fredericks’ Eltern zu diesem Anlass gemietet haben, damit sich keiner von den frischgebackenen Absolventen betrunken hinters Steuer setzt, und dann unterm Junivollmond am Strand, mitten im Sand, außer Rand und Band …)
    »Das war Janice Irgendwas-Unaussprechliches«, verkündete Grandma mit der durchdringenden, merkwürdig ausdruckslosen Stimme einer schwerhörigen alten Dame. »Ziemlich hübsch, nicht? Eine aus der Stadt. Bruce’ momentane Freundin.« Zwar bezeichnete sie Janice nicht als Bruce’ Einsteigermodell, aber der Ton war eindeutig.
    Sie zuckt die Achseln und serviert mit weit ausholendem Schläger noch ein paar Bälle. Hart und genau fliegen sie übers Netz und treffen weit hinten in der Aufschlagzone auf.
    Ja, sie haben wirklich voneinander gelernt, und sie schätzt, dass das auch der Sinn solcher Geschichten ist. Das, wofür sie da sind. Und ehrlich gesagt ist es gar nicht schwer gewesen, Buddy was beizubringen. Er hat sie von Anfang an respektiert – vielleicht sogar ein wenig zu sehr. Die Götzenverehrung musste sie ihm erst abgewöhnen. Und auch als Liebhaber hat er sich eigentlich recht gut gehalten, wenn man bedenkt, dass Teens weder über Komfort noch über Unmengen an Zeit verfügen, wenn es darum geht, ihre Körperlust zu stillen.
    »Wir haben das

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