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Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset

Titel: Sunset - King, S: Sunset - Just After Sunset Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Bestmögliche getan«, sagt sie und beschließt, rüber zum Pool zu den anderen zu gehen, wo er sie noch ein letztes Mal vorzeigen kann. Er glaubt, dass sie noch den ganzen Sommer vor sich haben, ehe sie ihr Studium anfangen – er in Princeton, sie an der State University -, aber sie sieht das pessimistischer. Ihrer Meinung nach dient die Wanderung auf dem Appalachian Trail unter anderem dem Zweck, sie so schmerzlos und komplett voneinander zu trennen wie nur möglich. Hinter diesem Manöver vermutet Janice weder den putzmunteren, kumpelhaften Vater noch die irgendwie drollige Versnobtheit der Großmutter – eine aus der Stadt, Bruce’ momentane Freundin -, sondern den frohgemuten, subtilen Sinn fürs Praktische der Mutter, deren einzige Angst (die sie praktisch wie ein Leuchtzeichen auf der edlen, faltenlosen Stirn herumträgt) darin besteht, dass die kleine Städterin mit der Blechdose am Namensende schwanger werden und ihren Jungen zu einer unpassenden Ehe zwingen könnte.
    »Und es wäre auch unpassend«, murmelt sie. Sie rollt den Korb mit Bällen in den Schuppen und legt den Riegel vor. Ihre Freundin Marcy löchert sie ständig. Was findest du eigentlich an ihm – an diesem Buddy, fragt sie dann naserümpfend und fast schon höhnisch. Was macht ihr das ganze Wochenende? Geht ihr zu Gartenpartys? Zu Polospielen?
    Sie haben tatsächlich mehrere Polospiele besucht, weil Tom Hope sich immer noch aufs Pferd schwingt – aber, das hat ihr Buddy anvertraut, möglicherweise sei das sein letztes Jahr, wenn er weiter so zunehme. Aber sie haben auch miteinander geschlafen, schweißtreibend und intensiv manchmal. Und mitunter bringt er sie zum Lachen. Nicht mehr so oft wie am Anfang – seine Fähigkeit, sie zu überraschen und zu amüsieren, ist wohl alles andere als unbegrenzt -, aber doch, es passiert noch immer. Er ist ein magerer Junge mit schmalem Gesicht, der das Klischee vom reichen, verzogenen Schnösel auf interessante und bisweilen äußerst unerwartete Weise durchbricht. Außerdem hält er große Stücke auf sie, was nicht unbedingt das Schlechteste für das Selbstbild einer jungen Frau ist.
    Trotzdem wird er dem Ruf seiner eigentlichen Natur bestimmt nicht ewig widerstehen. Sie schätzt, dass er mit fünfunddreißig oder so sein Interesse an Muschis verloren haben und sich mehr mit Münzensammeln befassen wird. Oder mit dem Restaurieren von Kolonialschaukelstühlen, dem seinVater draußen im – ähem – Kutschenhaus frönt.
    Langsam wandert sie auf dem langen grünen Rasenstreifen dahin und schaut hinüber zu den blauen Spielklötzen der in der Ferne träumenden Stadt. Die Rufe und das Geplansche am Pool sind viel näher. Drinnen werden Bruce’ Eltern und seine Großmutter mit ihren engsten Freunden den Highschool-Abschluss ihres einzigen Sprösslings auf ihre eigene Art feiern: bei einer förmlichen Teerunde. Die Jungen dagegen werden es heute noch richtig krachen lassen. Alkohol und nicht wenige Ecstasy-Pillen stehen auf dem Programm. Club-Musik wird aus den Lautsprechern dröhnen. Niemand wird die Country-Sachen spielen, mit denen Janice aufgewachsen ist, aber das macht nichts – zur Not weiß sie, wo sie sie findet.
    Die Feier bei ihrem Abschluss wird viel kleiner sein und wahrscheinlich in Tante Kays Restaurant stattfinden. Und natürlich wird sie Bildungsstätten besuchen, die sehr viel weniger erhaben und traditionsbewusst sind, wenngleich ihre Zukunftspläne weiter reichen als alles, was sich Buddy in seinen kühnsten Träumen ausmalt. Sie will Journalistin werden. Sie wird bei der Campuszeitung anfangen und sehen, wohin sie das führt. Immer nur eine Sprosse auf einmal, so wie es zu sein hat. Die Leiter nach oben hat viele Sprossen. Neben ihrem Aussehen und ihrem uneingebildeten Selbstbewusstsein verfügt sie auch über Talent. Wie viel, weiß sie noch nicht, aber das wird sich schon herausstellen. Und Glück gehört natürlich auch dazu. Sie ist erfahren genug, um sich nicht darauf zu verlassen, aber auch, um zu wissen, dass es oft die Jüngeren begünstigt.
    Vom steingepflasterten Innenhof blickt sie über den sanft gewellten Rasen hinunter zu dem doppelten Tennisplatz. Alles hier kommt ihr sehr großzügig und sehr reich vor, besonders, doch ihr ist auch klar, dass sie mit achtzehn noch nicht viel von der Welt gesehen hat. Irgendwann wird es vielleicht ganz gewöhnlich auf sie wirken, selbst aus der Erinnerung gesehen. Gewöhnlich und klein.Aufgrund dieser Ahnung einer zukünftigen

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