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Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Titel: Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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erschrocken um.
    „Hier! Im Gebüsch!“, zischte Tori. Sie knipste ihre Taschenlampe an und leuchtete sich selbst ins Gesicht. Sie war von Kopf bis Fuß schwarz angezogen. Neben ihr stand Viktor, auch er war dunkel gekleidet und im Schatten der Sträucher und Hecken kaum zu erkennen. „Du bist viel zu spät“, flüsterte Tori vorwurfsvoll.
    „Tut mir leid“, sagte Myriam leise.
    Tori wandte sich wortlos ab und huschte den schmalen Weg zwischen den Schrebergärten entlang. Auch Viktor knipste seine Taschenlampe an. „Hast du kein Licht dabei?“, fragte er Myriam.
    „Vergessen.“
    „Na super.“
    „Wo ist denn jetzt dieser Garten?“, fragte Tori von vorn.
    Myriam spähte angestrengt in die Dunkelheit.
    „Ich glaube, es war hier“, meinte sie nach einer Weile.
    „Hier?“ Tori deutete mit ihrer Taschenlampe auf ein kleines Holzhaus.
    „Ich glaube schon.“ Obwohl … gestern Nacht hatte sie keine Lampe gehabt. Sie hatte das Haus so gut wie gar nicht erkennen können. War das Dach wirklich so furchtbar schief gewesen? Vielleicht war das nicht das richtige Grundstück.
    Tori zögerte einen Moment lang. Viktor trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
    „Also, vielleicht sollten wir lieber …“, murmelte er.
    „Quatsch!“ Tori war bereits über das niedrige Gartentor geklettert. „Du hältst Wache, Myriam. Komm, Viktor, worauf wartest du noch?“
    Ein paar Augenblicke später stand Viktor neben ihr auf dem mit dunklem Rindenmulch bedeckten Gartenweg.
    „Halt, Moment mal!“, rief Myriam.
    „Was?“, zischte Tori genervt.
    „Ich hab mich getäuscht“, wisperte Myriam. „Es war ein Kiesweg.“
    „Wie bitte?“
    „In Merles Garten gab es einen Kiesweg. Ihr seid auf dem falschen Grundstück.“
    „Das gibt’s doch nicht!“ Tori kletterte wieder zurück. „Kannst du dich bitte mal konzentrieren? Wir sind nicht zum Vergnügen hier!“
    Myriam schloss die Augen. Ihr war plötzlich schwindlig. Sie war müde und gleichzeitig hatte sie Angst, dass jemand auftauchen könnte und sie erwischte.
    „Komm, Myriam. Reiß dich zusammen!“, flüsterte Viktor.
    Also gut. Das Gartentörchen war niedrig gewesen, genau wie das, vor dem sie standen. Dahinter hatte ein Kiesweg zum Haus geführt. Und auf dem Rasen neben dem Weg …
    „… auf dem Rasen saß ein Hase“, wisperte Myriam. „Jetzt erinnere ich mich wieder daran.“
    „Ein Hase?“, fragte Tori entgeistert. „Sag mal, hast du sie noch alle?“
    „Aus Gips. Ein Hase aus Gips.“
    „Na, das müsste doch zu finden sein“, sagte Viktor.
    Es war auch zu finden. Allerdings erst, nachdem sie eine halbe Stunde durch die Kleingartenanlage getigert waren und selbst Tori kurz davor war, das Vorhaben aufzugeben.
    „Hier ist der Hase!“, rief Viktor endlich und zeigte auf das Gipstier, das wie ein weißer Fleck im Dunkel eines Gartens schwebte.
    „Aber diesen Weg sind wir bestimmt schon dreimal abgegangen“, meinte Tori entgeistert.
    „Egal“, sagte Viktor. „Lass uns da rein und dann so schnell wie möglich abhauen. Ich bin fix und fertig.“
    Diesmal kletterte er als Erster über den Zaun, Tori folgte ihm und Myriam hielt draußen Wache.
    Sie musste im Stehen eingeschlafen sein. Das war die einzige Erklärung dafür, dass sie Merle weder sah noch hörte, bis diese fast mit ihr zusammenprallte.
    „Ha!“, kreischte Merle erschrocken und sprang im letzten Moment einen halben Meter zurück.
    „Hu!“ Myriam quietschte noch lauter.
    „Schsch! Was schreist du denn so!“ Das war Toris Stimme.
    Zwei runde Lichtkegel bewegten sich durch den Schrebergarten auf Myriam zu. So ein Mist, ausgerechnet jetzt kamen Tori und Viktor zurück!
    „Was soll das?“, zischte Merle. „Was wollt ihr denn hier?“ Auch sie war von Kopf bis Fuß schwarz gekleidet. Allerdings war das bei ihr normal, sie trug ja prinzipiell schwarze Klamotten.
    „Myriam? Alles okay?“, flüsterte Tori, die Merle noch nicht gesehen hatte. „Du glaubst nicht, was wir gerade gefunden haben. Das ist echt der Hammer. In der Dachrinne lag ein Päckchen …“
    „Das gehört mir!“, fuhr Merle dazwischen. „Ihr verdammten Scheißkerle! Gebt es sofort her, ihr habt kein Recht, mich zu beklauen!“
    Bevor Myriam Tori warnen konnte, sprang Merle aus der Dunkelheit in den Lichtkegel der Taschenlampe. Ein schneller Griff und sie hatte Tori das Päckchen aus der Hand gerissen.
    „Spinnst du?“ Viktor reagierte unglaublich schnell. Als Merle abhauen wollte, hechtete er über den Zaun und

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