Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance
Lasst sie nicht entkommen!“
Die Leute klatschten und lachten noch lauter. Was für ein großartiger Spaß, den sich die Flughafengesellschaft da zu ihrer Belustigung hatte einfallen lassen!
„Mach dir mal keine Sorgen, Myriam.“ Plötzlich stand ein Polizeibeamter in Uniform neben Myriam. „Frau Reddich entkommt uns nicht.“
Sie starrte den Mann verständnislos an. „Woher wissen Sie … und woher kennen Sie meinen Namen?“
„Wir wissen so einiges.“ Der Polizist strich sich schmunzelnd über seinen blonden Schnurrbart. „Aber das erklären dir am besten deine Freunde.“
Myriam folgte seinem Blick und sah Sue, Stefan, Tom und April, die quer durch die Halle auf sie zueilten.
„Charlie!“, schrie April völlig aufgelöst. „Mein lieber süßer Charlie!“
Charlie schnaubte verwirrt. Nun verstand er wirklich gar nichts mehr.
Und Sarah? Bestimmt nutzte sie das Chaos und die Aufregung, um unbemerkt zu entkommen. Myriams Blick flog zurück zum Ausgang.
Sarah wurde gerade von zwei Polizeibeamten abgeführt.
Das Spiel war aus.
Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
„Ich verstehe immer noch nicht, wie ihr so schnell herausgefunden habt, dass Sarah heute Morgen das Land verlassen wollte“, sagte Myriam.
Nachdem die Polizisten Sarah und April abgeführt hatten, hatte Stefan Charlie zurück zur Sunshine Ranch gebracht. Sue hatte währenddessen Myriam nach Hause gefahren und Tom hatte sie begleitet. Jetzt saßen sie völlig übernächtigt um den Esstisch der Freys. Myriams Mutter schenkte Kaffee ein. Ihre Hände zitterten. Vor Sorge um ihre Tochter hatte sie die ganze Nacht kein Auge zugetan.
„Tom hat mich gestern ganz aufgeregt angerufen“, erzählte Sue. „Er hat sich Sorgen gemacht, weil du dich doch nach dem Treffen mit April bei ihm melden wolltest. Stefan und ich waren gerade auf dem Rückweg aus der Stadt. Auf der Ranch haben wir April zur Rede gestellt. Da hat sie uns erzählt, dass der Entführer sie am Abend noch einmal kontaktiert hätte und sie das Lösegeld bereits gezahlt hätte. Also, ich war vollkommen durch den Wind.“
„April hat so getan, als wärt ihr überhaupt nicht verabredet gewesen“, sagte Tom. „Sie ist ein mieses, abgebrühtes Luder. Aber ich bin ihr trotzdem auf die Schliche gekommen.“
„Wie hast du das denn gemacht?“, fragte Myriam.
„Ich hab im Internet recherchiert. Genau wie du auch“, erklärte Tom. „Aber ich hab mir Aprils Vergangenheit angesehen. War gar nicht so schwierig. Sie ist ja bei so vielen Turnieren mitgeritten, da hatte ich schnell den Namen der Ranch in Santa Rosa raus, auf der sie trainiert hat. Und rate mal, wer dort zwei Jahre lang als Trainerin gearbeitet hat.“
„Sarah?“, fragte Myriam.
Tom nickte.
„Aber warum hab ich den Link nicht gefunden?“
„Weil auf der Homepage ihr Nachname falsch geschrieben ist. ‚Redditch‘ statt ‚Reddich‘“, meinte Tom.
„Genau“, fiel Sue ein. „April kannte Sarah schon lange, bevor sie nach Deutschland gekommen ist.“
„Als April Sarah erzählt hat, dass sie nach Deutschland ziehen würde, kam diese auf die Idee mit der Entführung“, fuhr Tom fort. „April fand das großartig. Ihr Vater hat schließlich eine Menge Kohle. Er war immer großzügig ihr gegenüber, aber das war ihr nicht genug. Und außerdem reizte sie wohl der Nervenkitzel.“
„Der Nervenkitzel?“, wiederholte Myriam verständnislos.
„Na ja, sie fand es wohl lustig, ihren Vater und alle anderen reinzulegen. Deshalb hat sie mit Sarah den Plan mit dem Workshop entwickelt. Sarah hat sich als Trainerin auf Sunshine beworben, und als April später den Workshop vorschlug, hat Sue sich an die Bewerbung erinnert und Sarah gebucht.“
„Und nach dem Workshop hat Sarah Charlie entführt“, überlegte Myriam.
„Während April dafür gesorgt hat, dass sie ein perfektes Alibi hat“, ergänzte Tom. „Nämlich mich.“
„Aber Sarah hatte von Anfang an vor, April reinzulegen“, sagte Myriam.
„Genau. Sie wollte das Lösegeld und das Pferd. Fast hätte es auch geklappt“, erzählte Tom. „Nachdem ich herausgefunden hatte, dass April und Sarah sich kannten, bin ich zur Ranch gefahren. Und dann haben wir April zur Rede gestellt.“
„Und die ist ziemlich schnell eingeknickt“, sagte Sue. „Und hat ausgepackt . I still can’t believe it . Ich hab ihr vertraut. Und dann so was.“
„Nachdem wir erfahren haben, dass Sarah dich in ihrer Gewalt hat, hat Stefan sofort die Polizei alarmiert. Die haben dann
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