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Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Titel: Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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die andere waren die Schmerzen in ihren Beinen nur noch halb so schlimm.
    Myriam schlüpfte in den Stall und blickte sich ratlos um. Und jetzt? Ihr Handy hatte Sarah mitgenommen, ihr Fahrrad hatte April. Wie sollte sie hier bloß wegkommen?
    Charlie wieherte leise, es klang, als ob er sich räusperte . Ähem, ich bin auch noch da .
    Myriam humpelte zurück in die Kammer und wühlte eine Weile lang in den Kisten voller Gerümpel, die in einem Regal an der Wand standen, bis sie fand, was sie suchte. Eine Wäscheleine.
    Sue hatte den Pferdemädchen mehrmals gezeigt, wie man aus einem Stück Seil ein Pferdehalfter knotete. Ob Myriam sich noch an die verschiedenen Schritte erinnern würde? Am Anfang knüpfte man in der Mitte des Seils zwei lockere Knoten. Dann kam der schwierigste Teil: ein sogenannter Diamantknoten, aus dem zwei große Schlaufen heraushingen. Myriams Finger waren immer noch fürchterlich steif, ihre Hände fühlten sich an, als gehörten sie nicht zu ihrem Körper. Dennoch gelang ihr der Knoten nach ein paar Versuchen erstaunlich gut.
    Der Rest war einfach. Noch drei weitere Knoten, dann konnte sie Charlie das Halfter überlegen und an seinem Kopf justieren.
    „Braves Pferd“, lobte Myriam ihn, als er sich das verknüpfte Seil zum wiederholten Mal über den Kopf ziehen ließ, ohne auch nur mit der Wimper zu zucken. Sie kürzte das Genickstück noch um einen halben Zentimeter. Eine letzte Anprobe. Dann saß das Halfter perfekt.
    Sie trennte die Enden der Leine mit einem Messer ab und knüpfte aus den Resten Zügel, die sie unten an den Schlaufen anknotete.
    Vorsichtig zog sie Charlie aus dem Bretterverschlag. Er ließ sich bereitwillig aus dem Stall ins Freie führen. Draußen begann er sofort zu grasen. Vermutlich hatte er den Verschlag seit letztem Sonntag nicht mehr verlassen.
    Inzwischen war es ganz hell. Myriam blickte sich suchend um. Wo waren sie eigentlich? Befanden sie sich noch in der Nähe der Ranch oder in einer ganz anderen Stadt? Sie war ja bewusstlos gewesen und hatte nicht mitbekommen, wie lange die Fahrt hierher gedauert hatte. Sie stieß einen leisen Schrei aus, als sie den Tower erblickte. Dahinten war der Flughafen! Dann musste die Ranch irgendwo auf der anderen Seite der Felder liegen, die sich kilometerweit hinter dem Stall ausbreiteten.
    Außer den Flughafengebäuden war kein Haus in Sicht. Zu Fuß würde sie vermutlich Stunden brauchen, bis sie irgendeine Ortschaft erreicht hatte. Und der Typ, mit dem Sarah vorhin telefoniert hatte, konnte jeden Moment aufkreuzen.
    „Wir müssen hier weg. So schnell wie möglich“, erklärte Myriam.
    Charlie hob den Kopf und schnaubte, als habe er sie verstanden.
    „Einen Sattel kann ich leider nicht basteln. Aber die Indianer hatten früher auch keinen Sattel. Lässt du mich so aufsteigen?“
    Sie führte den Wallach zu einem Bretterstapel hinter dem Haus. Er blieb geduldig stehen, während sie nach oben kletterte und sich dann mit dem Bauch auf seinen Rücken legte. Ächzend zog sie ein Bein über den Pferdekörper, danach richtete sie sich mühsam auf. Frühsport nach so einer Nacht, das hatte ihr gerade noch gefehlt! Sie beugte sich nach vorn und angelte nach den improvisierten Zügeln.
    „Na dann, Alter“, sagte sie, während sie Charlies Hals klopfte. „Nichts wie los!“
    Nach kurzem Zögern schlug sie den Weg ein, der zum Flughafen führte. Sarah wollte mit dem ersten Flieger das Land verlassen. Wenn Myriam sie nicht vorher daran hinderte. „Sie darf dieses Spiel nicht gewinnen!“, murmelte sie finster. Sie drückte Charlie die Schenkel in die Flanken. Er reagierte sofort und beschleunigte seine Schritte.
    Sie trabten auf dem Fußgängerweg neben der Schnellstraße entlang. So früh war weit und breit kein Auto unterwegs. Erst nachdem sie einen guten Kilometer zurückgelegt hatten, sah sie einen Mercedes auf sich zukommen. Myriam wollte gerade von Charlies Rücken springen, um auf die Straße zu laufen, zu rufen und zu winken, als ihr der Anhänger auffiel. Der Wagen zog einen Pferdetransporter hinter sich her.
    Das war bestimmt der Typ, den Sarah angerufen hatte! Der Mercedes war auf dem Weg zum Stall, um Charlie abzuholen und ihn dann endgültig verschwinden zu lassen. Man würde ihm den Chip aus dem Hals operieren und ihn ins Ausland verkaufen. Und Sarah würde doppelt abkassieren – nach dem Lösegeld von Aprils Vater würde sie auch noch ihren Anteil vom Kaufpreis einstecken.
    „Du falsche Schlange!“, zischte Myriam. Ihr

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