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Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance

Titel: Sunshine Ranch 04 - Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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musste jetzt wirklich zur Ranch.
    Kurz bevor Myriam in die kleine Siedlung einbog, in der die Sunshine Ranch lag, wurde sie von einem Wagen überholt. Ein dunkler Pkw, mehr konnte sie in der Dunkelheit nicht erkennen. Das sind Sue und Stefan, dachte Myriam, als das Auto ein paar Meter vor ihr zum Stehen kam. Sie sind doch nicht zum Essen gegangen, sondern wieder zurückgefahren.
    Dann stieg jemand auf der Fahrerseite aus. Eine große schlanke Gestalt, die auf sie zukam.
    „Sue?“, rief Myriam laut.
    Keine Antwort. Die Person kam immer näher.
    Hier stimmte was nicht. Myriam wollte weg, sie versuchte den Lenker herumzureißen, doch die Person hatte sie fast schon erreicht
    Sei vorsichtig, hörte sie Tom wieder sagen. Ich find April irgendwie komisch. Die Frau oder der Mann oder wer immer da auf sie zukam, hob jetzt die Hände hoch über den Kopf. Myriam wollte schreien, aber sie brachte keinen Ton heraus. Sie duckte sich, das Fahrrad rutschte unter ihr weg und fiel um.
    Sie spürte einen heftigen Schlag auf dem Hinterkopf. Danach wurde alles schwarz.
    Als sie wieder zu sich kam, dröhnte ihr Kopf wie ein alter Kühlschrank. Sie versuchte sich aufzusetzen, aber es ging nicht. Ihre Hände und Füße waren gefesselt. Und ihr Mund war ebenfalls zugeklebt. Sie lag auf einer dünnen Lage Stroh, darunter spürte sie harten, kalten Beton.
    „Sei still“, hörte sie jemanden flüstern. „Ich glaub, sie ist aufgewacht.“
    Myriam machte die Augen schnell wieder zu und hielt den Atem an. Die Streu raschelte, als sich jemand näherte.
    „Nee. Sie ist noch ohnmächtig“, sagte eine tiefe Stimme direkt über ihr.
    „I don’t like this“ , flüsterte die erste Stimme wieder. „Vielleicht ist sie verletzt.“ Das war April, erkannte Myriam plötzlich. War sie ebenfalls gefangen genommen worden? Aber offensichtlich hatte man sie nicht geknebelt.
    „O, shut up“ , sagte die zweite Person, und jetzt erkannte Myriam die Stimme. Es war Sarah. Sarah hatte Myriam vorhin niedergeschlagen, Sarah hatte sie gefesselt und hierhergebracht! „Ihr geht’s gut, glaub mir. Der Puls ist völlig normal, ich hab das überprüft. Sie wird ein bisschen Kopfschmerzen haben, wenn sie wieder aufwacht, das ist alles.“
    Ein bisschen Kopfschmerzen, was für ein Witz! Das Dröhnen des Kühlschranks hatte sich inzwischen in das Hämmern eines Presslufthammers verwandelt.
    „Wir machen es genauso, wie wir es besprochen haben“, bestimmte Sarah. Ihre Schritte entfernten sich wieder.
    Myriam öffnete die Augen einen Spaltbreit. Sie lag in einem Stall oder in einer Scheune. Direkt über ihr hing eine nackte Glühbirne und verbreitete grelles Licht. Ein paar Meter neben ihr war eine halbhohe Bretterwand, dahinter stand Charlie und blickte betroffen auf sie herunter. April und Sarah konnte Myriam von ihrer Position aus nicht sehen.
    „Bleib ruhig, April“, sagte Sarah. „Wenn wir jetzt nicht die Nerven verlieren, wird alles gut gehen.“
    „ I don’t know . Du hast gesagt, dass keinem was passiert.“
    „Es passiert ja auch keinem was. Du fährst schleunigst zur Ranch zurück. Sobald ich im Flugzeug sitze, schick ich dir eine Nachricht. Dann kommt ihr hierher, befreit Charlie und Myriam und alle sind glücklich und zufrieden.“
    „Du schickst mir die SMS aber noch vor dem Start“, sagte April. „Nicht erst, wenn du gelandet bist.“
    „Klar“, sagte Sarah. „Keine Panik. Wir treffen uns wie verabredet im Oktober in Kalifornien und teilen die Kohle auf.“
    „Aber …“
    „Nichts aber. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Du musst wieder auf der Ranch sein, bevor Sue zurück ist. Los jetzt.“
    „Wie komme ich zurück?“, fragte April. „Fährst du mich?“
    „Nimm Myriams Fahrrad. Aber schau zu, dass du es gleich irgendwo verschwinden lässt, damit es niemand sieht.“
    „Bye, my darling.“ Aprils zärtliche Worte galten nicht Sarah, sondern Charlie. „Tomorrow you’ll be back with me.“
    „Gut, dass Pferde nicht reden können“, sagte Sarah spöttisch, während sie ein Tor aufschob. Myriam hörte ein Fahrrad klappern, dann war April weg.
    Sie war allein mit Sarah, die sich von Neuem über sie beugte und ihre Taschen durchwühlte, bis sie ihr Handy fand und an sich nahm.
    Myriam versuchte ihre Gedanken zu ordnen. Sarah und April steckten also unter einer Decke. Sarah hatte soeben das Lösegeld von April bekommen und wollte nun das Land verlassen. In der Zwischenzeit würde April Sue gestehen, dass sie das Lösegeld bereits an

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