Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
habe ich so kurze Rückblenden über diese Zeit, aber mir ist trotzdem noch so vieles unklar«, gestand er ein.
Mei-Xing hatte das bereits bemerkt.
»Ja ich weiß, ich habe dich öfters im Traum reden gehört. Aber es ist schon gut so, auf diese Weise verarbeitest du wahrscheinlich all das Schlimme, was du dort erleben musstest!«
Den roten Kampfkater motivierte das noch mehr dazu, es Nekomata endlich heimzuzahlen und Sunyata zu retten.
»Ich werde ihn dazu bringen, seinen blöden Schweif abzubeißen. Was soll er schon tun? Meinen kann er sich nicht mehr schnappen!«, sprach er aufgebracht.
Da tauchte eine Sternschnuppe am Nachthimmel auf. Das Paar blickte gespannt nach oben und 110% Cat schlug seiner Verlobten vor, dass sie sich zusammen etwas wünschen sollten. Sie schlossen ihre Augen und sprachen eine Weile kein Wort, bis sie dabei fast am Dach einschliefen.
Nekomata hatte zusammen mit seiner Lieblingsdämonin Bakabeko die Sternschnuppe ebenfalls beobachtet und auch er war mit dieser Tradition vertraut.
»Hast du das gesehen? Was für eine Verschandelung gegenüber der Dunkelheit der Nacht!«, sprach er abfällig, während Bakabeko lustlos muhte. »Naja, was soll's. Los, du darfst dir was wünschen, meine Muse! Du hast es dir für deine gute Arbeit in der Festung verdient!«
»Mu...«, wollte die Dämonenkuh schon sagen, doch Nekomata schreckte auf.
»Pssst! Du sollst deinen Wunsch ja nicht laut aussprechen!«, erklärte er, und sie nickte.
Im Hintergrund blickten sich Zaru und Horand fragend an. Bakabeko wurde immer mehr bewusst, dass Nekomata wohl der Einzige war, der sie verstehen konnte.
»Übrigens, ich habe gestern gehört wie du im Schlaf über Buddha gesprochen hast!«, konfrontierte er sie mit seiner Beobachtung. »Keine Angst, das sind nur Rückblenden von deinem Leben, bevor du eine Dämonin geworden bist! Es ist, als ob dein Verstand mit dir spielt und dich irgendeine Kraft zurück in dein früheres Dasein holen will. Aber ohne Erfolg, dafür werde ich sorgen! Harharhar!«
Die plötzliche Erinnerung an den von ihm erwähnten Traum schien bei der Dämonenkuh eine Art Erleuchtung ausgelöst zu haben. Sie starrte unbeteiligt in eine Ecke und grübelte.
»Nun entschuldige mich, ich muss mich auf später vorbereiten. Harharhar*hust*harharhar!«
Lachend und keuchend verließ Nekomata den Raum.
Die verwirrte Bakabeko marschierte zu den beiden anderen Dämonen und versuchte mit ihnen zu sprechen, doch sie lachten nur über sie. Besonders Zaru machte sich einen großen Spaß daraus, sie mit allen möglichen Tierlauten die ihm einfielen, zu verhöhnen. In den blutunterlaufenen Augen des Wassergeistes sah sie sich schließlich das erste Mal selbst seit ihrer Umwandlung zum Dämon, gab es doch in der ganzen Festung keinen einzigen Spiegel.
Was war bloß aus ihr geworden. Sie führte genau die leidvolle Existenz, die sie ihr ganzes Leben versucht hatte zu vermeiden, und alles was sie herausbrachte, war ihr immer Gleiches »Muh!«
Kapitel 20: Wenn die Katze sich in den Schweif beißt
Eine weitere Nacht war vergangen und die Dorfbewohner hatten kaum Schlaf gefunden. Während die meisten sich noch in ihren Betten herumwälzten und darauf warteten, dass sich die Morgensonne durch ihre Fenster bemerkbar machte, begegneten sich Fire Dragon und Alberto Ito. Sie war gerade dabei ihren morgendlichen Trainingslauf zu machen, wohingegen er wohl die ganze Nacht durchgefeiert hatte. Mit einer halbvollen Sake-Flasche in der Hand begrüßte er das laufende Hasen-Mädchen mit dem gelben Karateanzug.
»Na, schon so früh auf, Häschen?«, lallte er, und die schwitzende Fire Dragon schreckte auf. Wieder einmal hatte sie jemand als Häschen bezeichnet.
Sie blickte verärgert über ihre Schulter und fauchte: »Was hast du da gerade gesagt?«
»Pass auf!«, rief Ito, doch es war bereits zu spät. Fire Dragon stolperte über einen runden Gegenstand am Wegesrand und hatte eine harte Landung.
»Aua!«, schrie sie.
Der angeheiterte Ito lachte. »HA! Immer die Augen offenhalten und nach vorne blicken!«, sagte er spöttisch, und dachte gar nicht daran ihr aufzuhelfen.
»Das ist alles deine schuld! Jetzt habe ich meinen Edelstein verloren!«, beschwerte sie sich. Glücklicherweise sah sie ihn jedoch im Gras liegen.
»Der Anhänger sieht sehr kostbar aus! Ich kann auf ihn aufpassen, wenn du willst!«, schlug Ito vor, doch Fire Dragon lehnte dies sofort ab.
»Ja genau! Für wie blöd hältst du
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