Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
auf, Freunde«, murmelte er. Dabei stolperte er fast über den Kopf der goldenen Statue, der noch immer im Gras lag.
Als die Helden am Hof von Nekomatas Festung ankamen war zwar helllichter Tag, aber über diesen Ort schien eine dunkle Macht zu herrschen. Der Himmel war von Wolken bedeckt und Nebel füllte den Platz. Die Gruppe ließ sich aber davon nicht abschrecken. Sie trafen zuerst auf Zaru und Horand, die den Eingang bewachten. Die beiden Dämonen waren eingeschüchtert von den Angreifern und rannten feige davon. Während sich der Schäferhund im Wald versteckte, suchte der Wassergeist Zuflucht im angrenzenden Ozean.
»Los Freunde, lasst uns die Festung auseinandernehmen!« schrie 110% Cat.
Auch Mei-Xing war euphorisch wie immer. Sogar der sonst so schläfrige Kitsune ließ sich durch ihr energisches »Miau!« anstecken und schwang Sunyatas Sonnenstrahl-Klinge. Während sie wie eine Horde Wilder über den Hof fegten, mahnte Shoki hingegen zur Vorsicht.
»Agiert entschlossen, aber mit Vernunft!«, riet er seinen Schülern, doch Fire Dragon hatte bereits die Festung erreicht.
»Los kommt! Hier ist der Eingang!«, kreischte sie.
Mit einem harten Tritt öffnete sie das Tor. Als 110% Cat die Eingangshalle betrat, hatte er plötzlich wieder eine Art Rückblende von der Zeit als er noch ein Dämon gewesen war. Wenn ihn diese Erinnerungen auch offensichtlich plagten, so wusste er dadurch aber genau, wo sich der Dämonisierungsraum befand. Er führte seine Freunde auf schnellstem Weg dorthin.
Als sie den Raum betraten, der nur durch ein kleines Fenster und einigen Kerzen beleuchtet war, fiel ihr Blick sofort auf den hämisch grinsenden Nekomata. Er war gerade dabei, sich auf das Ritual vorzubereiten. Hinter ihm war Sunyata auf dem Steinaltar angebunden und wurde von Bakabeko bewacht. Die Freunde verschwendeten keine Zeit, zogen ihre Katana-Schwerter und stürzten sich sofort auf den zweigeteilten Schweif des Katzendämons.
»Harharhar! Wie armselig ihr alle seid!«, lachte Nekomata nur.
»Vergesst nicht, dass er sich selbst den Schweif abbeißen muss!«, erinnerte Shoki.
»Oh, das scheint sich also herumgesprochen zu haben!«, erwiderte der sarkastisch.
»Mei-Xing, los, lass uns Sensei befreien während Nekomata abgelenkt ist.«, flüsterte 110% Cat seiner Verlobten zu.
Beide schlichen sich über die linke Seite des Raumes in Richtung des Altars, trafen jedoch auf Bakabeko. Sie blockierte den Durchgang und rührte sich keinen Schritt, egal wie lange die beiden auf sie einredeten.
»Muh!«, schallte es durch den Raum.
Shoki warnte sie vor den gefährlichen Dämonenhörnern. Doch da war es bereits zu spät. Bakabeko nahm Anlauf und versuchte es mit ihrem berüchtigten Rammangriff. Geistesgegenwärtig konnten sich 110% Cat und Mei-Xing zwar rechtzeitig wegrollen, hatten aber eine harte Landung. Die Dämonenkuh verlor keine Zeit und griff ein weiteres Mal an. 110% Cat stieß seine Verlobte im letzten Moment zur Seite und rettete somit ihr Leben. Dabei wurde er jedoch selbst verletzt, als die Hörner ihn seitlich streiften. Der rote Kampfkater blutete stark und konnte sich nicht mehr bewegen. Mei-Xing war dadurch einem weiteren Angriff schutzlos ausgesetzt. Weder Shoki, noch ihr Ziehvater Kitsune, oder die anderen konnten ihr mit ihren Katanas helfen, Nekomata hatte sie mit seinen übermächtigen Biss- und Kratzattacken eingekesselt.
Es lag also an Sunyata etwas zu unternehmen und das möglichst schnell. Glücklicherweise zögerte Bakabeko kurz, bevor sie der angeschlagenen Mei-Xing den Garaus machen wollte. Der Samurai-Kater schaffte es mithilfe der Macht des Bodhi-Baums eine Vision zu erzeugen. Sie war schwach, reichte aber aus, um die Aufmerksamkeit von Bakabeko zu erreichen. Die Dämonenkuh sah Bilder aus ihrer Vergangenheit im Dorf. Zusammen mit Sunyata, der damals noch Sunny gerufen wurde, trainierte sie bei Shoki. Die Vision zeigte auch, wie sie ihrem Sensei erklärte, dass sie dem Kampf abschwören wolle, um von nun an ihr friedvolles Leben Buddha zu widmen. Nach der Rückblende blickte sie nachdenklich und muhte ratlos. Geistesgegenwärtig nutzte Mei-Xing den Augenblick, um ihren Sensei zu befreien. Zusammen wickelten sie Bakabeko in einen der violetten Wandteppiche und lehnten sie an den Altar. Sie versuchte sich zu befreien, aber vergeblich.
Unterdessen hörte man immer wieder einen der Kämpfer voller Schmerzen aufschreien. Besonders Nanami hatte es schwer getroffen, als Nekomata seinen Stuhl auf
Weitere Kostenlose Bücher