Sunyata Neko - Die Legende des Samurai-Katers (German Edition)
aber sofort zum Aufhören. »Halt die Klappe, Ito!«, keiften sie ihn fast gleichzeitig an, was auch Shoki und Kitsune in Ehrfurcht erstarren ließ.
Während es im Dorf also sehr laut und hektisch zuging, war es im Gegensatz dazu in Nekomatas Festung fast geisterhaft ruhig. Nur sehr selten hörte man den Katzendämon mit dem zweigeteilten Schweif im Schlaf husten oder böse lachen.
Sunyata schien von all dem aber keine Notiz mehr zu nehmen, er saß den ganzen Tag vor dem Bodhi-Baum und meditierte. Wann auch immer der Augenblick kommen würde und sein böser Bruder bereit dazu war ihn zu dämonisieren, musste auch er es sein, um dann mithilfe seiner Freunde zurückzuschlagen.
Plötzlich öffnete sich die schwere Steintüre zu seiner Zelle und Nekomata trat überraschend ein. So früh hatte selbst Sunyata noch nicht mit seinem Besuch gerechnet. Es hallte ihm ein hämisches »Guten Morgen, Bruderherz!« entgegen, gefolgt vom üblichen diabolischen Lachen.
»Du bist schon auf? Es ist doch gerade erst Mittag vorbei, oder?«, fragte der Samurai-Kater. Der genauen Tageszeit war er sich schon lange nicht mehr sicher.
»Ich komme gerade von einem Rundgang durch die Festung. Ich muss ja fit bleiben für deine Dämonisierung! Da dachte ich mir, wenn ich schon unterwegs bin besuche ich dich wieder einmal, Sunny!«, spottete Nekomata.
Sunyata wollte sich jedoch nicht provozieren lassen und zog es vor ihn zu ignorieren.
»Dein Schweigen sehe ich als Zustimmung an! Das trifft sich besonders gut, denn bald ist es so weit! Der legendäre Sunyata Neko wird mein bisher bösester Dämon werden! Noch blutrünstiger als Bakabeko!«
Nun wollte Sunyata doch etwas von ihm wissen. »Warst du derjenige, der die Steintüre offen gelassen hat?«
Nekomata nickte selbstgefällig.
»Natürlich! Ich wollte Bakabekos Loyalität prüfen! Das Risiko eines weiteren 110% Cat konnte ich nicht eingehen!«, erklärte er seine Beweggründe. »Sie hat nicht nur im Dorf gute Arbeit geleistet, sondern auch alten Ballast in der Festung aus dem Weg geräumt!«
Sunyata dachte an den Tag zurück, als ihn Nami in seiner Zelle besucht hatte und war sich sofort im Klaren, dass sie gemeint war. Das Schicksal seiner alten Freundin Wakabeko war ihm allerdings wichtiger.
»Sie hat früher nicht einmal einer Fliege etwas zuleide getan!«, betonte er.
»Egal ob Mensch oder Tier, einmal ein Dämon geworden, ändert sich alles! Auch für dich, Bruderherz! Es wird also Zeit deine Legende neu zu schreiben! Mit violetter Tinte! Harharhar!«, lachte Nekomata laut, und schlug sich dabei auf die Schenkel.
»Ich weiß wie man dich töten kann!«, platzte Sunyata heraus.
Für den Katzendämon mit dem zweigeteilten Schweif war das aber nichts Neues.
»Na und? Und ich weiß, dass du es weißt! Ich werde dich trotzdem zum Dämon machen, koste es was es wolle!«, lachte er nur darüber.
Sunyata war allerdings noch nicht fertig.
»Wenn 110% Cat den Bann brechen konnte, wird das auch für mich kein Problem sein. Allein dafür dich scheitern zu sehen, Bruder, würde ich mir als Dämon nicht nur sofort den Schweif abbeißen, sondern mir meinen eigenen Kopf mit einem Katana abschlagen, und so lange es ginge dir mein violettes Blut ins Gesicht spucken!«, sprach er hasserfüllt.
Nekomata war zuerst überrascht, dann jedoch erfreut über die unterschwellige Aggressivität seines Bruders.
»110% Cat war ein Fehler. Meine Kraft war schwach nach dem langen Kampf und seine Seele war vergiftet vom Willen in das verdammte Dorf zurückzukehren!«, versuchte er sein Scheitern zu rechtfertigen. »Das wird mir aber bei dir sicher nicht mehr passieren! Dafür werde ich sorgen! Harharhar!«
Seine Drohungen prallten jedoch an Sunyata ab.
»Hast du jemals darüber nachgedacht selbst den Bann zu brechen? Dir deinen eigenen zweigeteilten Schweif abzubeißen und dem Leiden ein Ende zu setzen?«, fragte er.
»Naja, du würdest mich danach sicher sofort umbringen!«
Sunyata nickte zustimmend. »Bevor du auch nur ein Wort sagen könntest!«, antwortete er.
»Harharhar! Träume schön weiter! Das nächste Mal wenn wir beide uns in die Augen blicken wirst du bereits auf meiner Seite stehen! Es wird auch keinen Grund geben den Bann zu brechen, denn du wirst es lieben ein Dämon zu sein! Ich weiß, dass du mich tief in deinem inneren bewunderst! Harharhar*hust*harharhar!«, fauchte Nekomata und stürmte hinaus.
Als der Tag langsam ein Ende fand, wurde auch die Stimmung im Dorf
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