Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Super Nova (German Edition)

Super Nova (German Edition)

Titel: Super Nova (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elea Noir
Vom Netzwerk:
Prinz?«
    Ich war vollkommen überrumpelt. Rania stand vor mir und strahlte vor Glück. Sie fuchtelte mit den Armen herum und erzählte weiter. »Der Praktikant! Der Praktikant, den Vater mitgebracht hat! Der, der über mir im Loft wohnt – bis zum Wochenende! «
    Sie japste beim Erzählen. Langsam ging mir ein Licht auf.
    Ein Prak tikant, ein junger Jurastudent, der d ie nächsten drei Ta ge über Ranias Zimmern lebt . Traumhaft, ein Prinz, okay, dachte ich mir. Sie hatte es mal wieder erwischt. Das war nichts Außergewöh n liches. Rania liebte die Liebe und sie verliebte sich oft, sehr oft.
    Obwohl sie nach meinem Wissen gerade wieder mit Martin z u sammen war, jedenfalls noch gestern, schlug ihr Herz heute schon wieder für einen anderen. Nun, das war Rania. Stürmisch, leide n schaftlich und voller Enthusiasmus; das genaue Gegenteil von mir.
    »Schön, dann komm mal wieder runter! Er wohnt bei euch bis zum Wochenende, da bleibt dir also noch genügend Zeit, den wunderschönen Praktikantenprinzen kennenzulernen«, versuchte ich, sie zu besänftigen, und es gelang mir, denn s ie wurde ruhiger.
    »Oh, Stella, ich kann es kaum erwarten, ihn dir vorzustellen. Er heißt Shiva, Shiva – allein der Name! Du musst ihn sehen, er ist ganz besonders und außergewöhnlich – und so still …«, sagte sie geda n kenverloren, schüttelte leicht ihren Kopf und redete weiter.
    »Ich habe ihn natürlich zur Party eingeladen, er will nachher kommen! Oh, ich freue mich so auf ihn!«
    »Dann lass uns mal lieber wieder nach vorne gehen, nicht dass er kommt und du bist nicht da«, sagte ich in der Hoffnung, schnell aus diesem Schuppen herauszukommen. Die Wirkung folgte aufs Wort. Rania rannte geradewegs in den Pavillon zurück, aber er schien noch nicht da zu sein. Ich setzte mich wieder auf die Bank in der Ecke und massierte meine schmerzenden Beine. Da ging die Tür auf und Torben erschien in Begleitung eines jungen Mannes …
     
    Ich kann nicht sagen, was es war, aber in dem Moment, als ich ihn zum ersten Mal sah, durchbohrte ein unsichtbarer Pfeil mein Herz. Er säte Furcht in mir, eine Furcht, die ich bisher nicht kannte.
    Die Empfindungen, die mich überkamen, taten weh und waren auf abstruse Weise wieder schön. Ich war augenblicklich seinem Bann verfallen. Wie ein Häufchen Elend muss ich auf der Bank gesessen haben.
    Seine geheimnisvollen Augen trafen meine in Windeseile und mein ganzer Körper wurde taub. All mein Schmerz war wie wegg e blasen, mir tat nichts mehr weh! Ich konnte es kaum glauben und brach den Blickkontakt ab, um meine Arme anzuschauen … Waren die Blessuren noch da?
    Ich streifte die Ärmel hoch, um nachzusehen. Ja, es war alles noch dunkellila und geschwollen. Aber etwas Sonderbares war mit mir geschehen. Es war wie ein Zauber, der sich über mich gelegt hatte. Es kribbelte von meinem Haaransatz bis zu den Zehenspi t zen, es war ein schönes Kribbeln, so sanft und ganz ohne Schme r zen. Zum ersten Mal seit Stunden konnte ich mich schmerzfrei hinstellen und einatmen. Keine Stiche in den Rippen, keine Beine, die zusammenzubrechen drohten, nichts mehr! Ich war geheilt.
    Sacht blickte ich zur Tür und bemerkte, dass Shiva anscheinend nicht nur mich verzaubert hatte. Er war wie ein großer Magnet, der alle Blicke auf sich zog.
    Die Augen von Cynthia, Susi, Yvonne und natürlich die von R a nia klebten an dem gut aussehenden jungen Mann. Er war von unglaublicher Schönheit, Rania hatte kein bisschen übertrieben. Seine braunen kurzen Haare waren leicht verwuschelt . Er hatte markante Gesichtszüge, eine eher kleine Nase und tief liegende silber -grüne Augen. Ja, sie glänzten silbern! Dunkel, mit einem Grünstich und doch silbrig. Ich konnte mich kaum an ihm sattsehen und wurde durch Torben aus meiner Gier gerissen.
    »Darf ich euch bekannt machen? Das ist Shiva Novak, ein Jur a student und mein Praktikant für die nächsten Tage«, stellte er diesen geheimnisvollen Menschen vor, der meine ganzen Körperfunkti o nen durcheinanderbrachte. Mein Herz pochte unnatürlich wild und ich atmete viel zu schnell. Mein Erstaunen vermischte si ch mit dem Gefühl der Angst. Ich war hin- und hergerissen von dem Fremden und beobachtete das Geschehen im Raum.
    Rania lief auf ihn zu und küsste ihn auf die Wange. Sie hatte ein Glas Sekt dabei, in dem Rosenblätter schwammen, und reichte es ihm. »Alles Liebe zum Valentinstag!«, säuselte sie kichernd. Shiva stand aufrecht wie ein Fels in der Brandung, ohne auch nur eine

Weitere Kostenlose Bücher