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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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werden, von früh bis spät gekämmt und tierärztlich betreut? Luxuskatzen, die nie eine Maus gesehen haben und sich vor jeder Ratte verkriechen würden: Die suchen freies, unbebautes Land zum jagen?«
    »Mit diesem Problem habe ich mich noch nicht befaßt«, erwiderte Renard ungehalten. »Es gibt seit Jahrtausenden Änderungen im gewohnten Tierverhalten. Man braucht nur an Zugvögel zu denken: Neuerdings verfliegen sich ganze Schwärme – und niemand weiß, warum!«
    »Vielleicht wegen des Fabrikfutters!« Superhirn grinste und fuhr fort:
    »Doktor Renards Vogelkorn schickt die Schwalbe zum Kap Hoorn!«
    Renards Augen verengten sich zu zwei Schlitzen.
    »Du Ratte!« stieß er unbeherrscht hervor, nur dem spindeldürren Jungen verständlich. Allen anderen war der kleine Zwischenfall entgangen.
    Der Videokopter landete auf einer Wiese, denn Doktor Renard – mit seinem Playboyfrack unter dem weißen Kittel – sollte Polizei und Militär beim Einfangen der Katzen beraten. Als er sich von Superhirn und dessen Gefährten verabschiedete, lachte er. Aber seine Augen waren kalt, eiskalt.
    Für die geplante Fangaktion blieb der Videokopter mit Inga Hammerstroem und dem Piloten an Ort und Stelle. Die Edelkatzen, darunter auch die kleine Perserin, wurden in einen Kastenwagen mit Belüftung umgeladen, die Fahrräder kamen zu den Boden-, Wasser-und Pflanzenproben auf einen Laster und die Jugendlichen stiegen mit dem Elektronik-Ingenieur und dem Strahlenarzt Lafitte in einen Mannschaftstransportwagen der Polizei, Professor Romilly, Chef der wichtigsten Außenstelle des Staatlichen Forschungsamtes, nämlich des Instituts von Brossac, hatte in einem Funkgespräch mit Lafitte darum gebeten, Superhirn und seine Freunde persönlich über die Katzennacht befragen zu können. Und dies so schnell wie möglich. Die kleine Kolonne setzte sich nach Brossac am Atlantik in Bewegung. Neben Lafitte hatten auch die sechs jugendlichen mit dem Pudel auf den Bänken des Transportwagens Platz genommen. Das Lenkrad führte ein Polizist.
    »Na«, sagte Lafitte unterwegs. »Superhirn hat ein Problem!«
    Der spindeldürre junge musterte ihn mit seinen Eulenaugen durch die kreisrunden Brillengläser.
    »Weniger ein Problem als einen Vorschlag«, erwiderte er.
    »Und der wäre?«
    »Man sollte in Brossac das Katzenfutter aus den Dosen untersuchen. Das Zeug, das in Felletin hergestellt wird!«
    »Was denn?« fragte Henri entgeistert. »Etwa Doktor Renards Produkte …?«
    »Genau die«, erwiderte Superhirn mit Nachdruck und wiederholte:
    »Soll dein Kätzchen lange leben, mußt du stets MIAUL ihm geben!
    »Dieses MIAUL sollte unter die Lupe genommen werden. Ich meine damit: unter das Elektronenmikroskop!«
    »Noch was?« fragte Lafitte belustigt.
    »Das wichtigste!« entgegnete Superhirn. »Ich denke an einen Virus!«
    Es fehlte nicht viel, und Lafitte wäre von seinem sitz hochgefahren.
    »Bist du verrückt?« rief er. »Du verdächtigst Doktor Renard, einen der größten Tier-und Tiernahrungsforscher? Der soll verseuchte Ware in den Handel bringen? Weißt du überhaupt, was du damit sagst?«
    »Durchaus«, erwiderte der Junge, dessen Augen hinter seiner Brille wie geschlossen wirkten.
    »Was ist ein Virus?« fragte Micha verwirrt.
    »Ein Krankheitserreger«, erklärte Lafitte unwillig. »Er ist so winzig, daß er nicht mal in Bakterienfiltern hängenbleibt. Man kann wohl Viren unter Elektronenmikroskopen orten, aber noch längst nicht alle. Dazu treten immer neue auf, sie wandeln sich und bilden Abarten.«
    »Sprechen wir endlich mal über was Erfreuliches«, lenkte Tati ab. Sie hob die Plane des Transportwagens und blickte hinaus. »Das Meer!« rief sie begeistert.
    »Sie liegen die Leute im goldgelben Sand! Ich sehe Surfer, Segler, Fischerboote!«
    »Auch Fußballplätze?« fragte Gérard.
    »In Brossac gibt's allein drei«, lächelte Lafitte. »So, da sind wir.«
    Die Wagenkolonne kurvte über das weitläufige Gelände des Instituts und hielt vor dem Zentralgebäude.
    »Alles aussteigen!« hieß es.
    Professor Romilly, begleitet von zwei Assistenten, begrüßte die Ankömmlinge schon auf den Stufen. Laboranten luden die Körbe mit den Edelkatzen aus, sowie die Behälter mit den Boden-, Wasser-und Pflanzenproben von Orr, Tulle-Martol und Ligne.
    »Meine blaue Perserkatze ist auch mit einem Schild am Korb gekennzeichnet«, rief Superhirn den vorbeieilenden Laboranten zu. »Daß mir die auf keinen Fall verlorengeht!«
    »Du machst deinem Vater alle

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