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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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sollen wir denn wohnen?« fragte Tati. »Ich sehe kein Haus!«
    Superhirn lachte. »Na, ich denke, das Wichtigste auf dem Cap ist dir nicht entgangen!«
    »Du meinst doch nicht etwa – den Leuchtturm!« schrie Micha hoffnungsvoll. »Ist das unser Hotel?«
    »Erraten!« grinste Superhirn. »Das Türmchen ist seit fünfzig Jahren außer Betrieb – aber ich sage euch: innen tipptopp! Alles da: Dusche, Bad, WC, Musterküche samt Kühlschrank und Tiefkühltruhe. Da wohnen sonst die Studenten des Instituts. Aber die haben jetzt Ferien.«
    Das vorausgesandte Gepäck der Geschwister sowie von Prosper und Gérard befand sich schon lange dort. Und Superhirn hatte ja schon einige Tage als Einsiedler im Türmchen gehaust. So konnte er die Gefährten gleich einweisen-Die übereinanderliegenden Zimmer hatten die Form von Apfelsinenscheiben oder Halbmonden. Wenn man aus ihnen heraustrat, stand man auf einem winzigen Perron vor der Wendeltreppe. Wenn man davon absah, daß die Betten eher Schiffskojen ähnelten und ebenfalls über-und untereinander angebracht waren, hatte Superhirn nicht zuviel versprochen: jeder Raum besaß ein praktisches, abgeteiltes Bad mit allem Drum und Dran. Die Wände waren geschliffen worden, isoliert und lustig bemalt. mit den Schränken und den wenigen Möbeln war Tati zufrieden. Richtig begeistert zeigte sich der Hobbykoch Prosper von der Küche. Sie lag – mit einem bäuerlich gehaltenen Aufenthaltsraum kombiniert – im untersten und breitesten Teil des Turms.
    Ohne Gezänk wurde das oberste Zimmer mit dem offenen Rundgang Tati, Micha und Loulou überlassen. Gérard und Prosper wollten direkt über der Küche wohnen. So nahm Superhirn sein Gepäck und zog mit Henri in den Zwischenstock.
    Eine Stunde lang war das alte Gemäuer von Freudengeschrei und Wasserplanschen erfüllt. Dann trafen sich alle mit blanken Gesichtern und noch feuchten Haaren auf der Aussichtsplattform.
    »Ist das herrlich!« jubelte Tati. Sie spähte über das Meer.
    »Wo führt denn das Wasser hin?« fragte Micha.
    »Nach Amerika!« grinste Gérard.
    »Ich schlage vor, wir einigen uns, wer das Essen macht«, sagte Superhirn. »Danach hauen wir uns in die Falle. Morgen stehen uns wieder Überraschungen ins Haus!«
    Doch die erste Überraschung kam schon in der Geisterstunde. Genau um null Uhr 1. Superhirn hatte das Telefon in das von ihm und Henri bewohnte Zimmer genommen und dort mit dem Steckanschluß verbunden.
    »Hier Romilly!« ertönte die Stimme des Professors. »Superhirn? Halt dich fest: Bei Ingenieur Lafitte haben sie ein Virus gefunden. Eindeutig. Es ist ein Phantom-Virus, ein bisher völlig unbekanntes. Wir hatten es in 300.000-facher Vergrößerung auf dem Bildschirm. Es ähnelt dem Kartoffel-X-Virus.«
    »Na also«, rief Superhirn. »Und was ist im Katzenfutter, im MIAUL?«
    »Nichts«, antwortete Romilly. »Genau wie bei den untersuchten Katzen: Nichts!«
    »Das ist unmöglich!« widersprach Superhirn. »Das Virus muß auch die Katzen befallen haben. Es muß aus dem MIAUL stammen!«
    Doch der Professor meldete sich nicht mehr. Ein Rauschen drang an Superhirns Ohr. Schließlich war die Leitung tot.
    »Was ist?« fragte Henri, der von seiner Koje aus den Worten des Freundes aufmerksam gelauscht hatte-»Komisch«, murmelte Superhirn. »Romilly hat nicht aufgelegt. Er wurde unterbrochen.«
    Er versuchte, das Institut anzuwählen, aber ohne Erfolg.
    Plötzlich summte die Sprechanlage an der Wand:
    »Hier Tati!« meldete sich die verstörte Stimme des Mädchens durch den Lautsprecher. »Das ist ja ein schrecklicher Sturm, Was kracht denn da dauernd gegen die Mauer? Stehen da Bäume vor dem Leuchtturm? ich hab keinen gesehen.«
    »Sag ihr, sie soll die Tür zum Rundgang nicht öffnen.« rief Henri. Er sprang mit einem Satz aus dem Bett und schlüpfte in die Turnschuhe.
    »Weck Micha!« sagte Superhirn in die Sprechanlage. »Nimm den Pudel und komm runter. Frag nicht lange! Komm!«
    Superhirn drückte auf den Knopf »Erdgeschoß«. Mit wacher Stimme meldete sich Gérard:
    »Hallo, Superhirn, bist du's? Ich bin ja ein begeisterter Kicker, und manchmal spiel ich sogar im Traum. Aber was die Typen da draußen machen, das verstößt gegen die Regeln!«
    »Komm nur nicht auf die Idee und zeig den Typen womöglich die rote Karte!« warnte Superhirn. »Die kegeln dann mit deinem Kopf! Ist die Eingangstür zu?«
    In diesem Moment brüllte Henri laut auf.
    Superhirn schnellte herum und blickte instinktiv zu den Fenstern. Das

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