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Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
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wieder.«
    »Na, denn wird ja auch Schwarzbackes Haarpracht bald wieder in allem Glanz erstrahlen«, grinste Superhirn.
    ENDE

Unheimliche Strahlen
– 1 –
Geisterpferde – ferngesteuert … ?
    Tatjanas und Henris jüngerer Bruder Micha stapfte mit schreckverzerrtem Gesicht die Dünen empor. Oben, im Schatten der hohen Strandkiefern, saß Prosper mit seinem Zeichenblock.
    »Na?« fragte Prosper. »Was ist? Hast du wieder mal ein Gespenst gesehen?«
    »Ja!« keuchte Micha. »Ich – ich …« Er atmete so heftig, daß er kaum sprechen konnte. »Das war das Schlimmste, das ich je – das ich je …«
    Prosper hatte kaum aufgeblickt. Er zeichnete ruhig weiter – ein Beweis dafür, daß er den jüngsten der sechsköpfigen Feriengruppe – mit dem schwarzen Zwergpudel Loulou waren es sogar sieben – nicht verstanden hatte. Prosper war nervös und hitzig, und im Falle eines »Alarms« war er gewöhnlich der erste, der wie eine an Fäden gezogene Puppe herumhopste.
    »Sind denn die anderen noch nicht da?« erkundigte sich Micha verzweifelt. Prospers Kohlestift zerbrach. Mechanisch griff er nach einem neuen und beäugte mit schiefem Kopf seine Skizze.
    »An die Hitze gewöhnst du dich wohl nie?« fragte er zurück. Er gab sich ganz gelassen, so als wollte er Superhirn nachmachen. und er zählte dem japsenden Micha auf, was der natürlich genau wußte: Henri, Michas Bruder, sei mit Marcel – Superhirn beim Surfen in der Bucht von Ronce. Tatjana, genannt Tati, Michas Schwester, habe ja einen Tanzkurs in Brossac belegt, und der Pudel werde inzwischen geschoren und getrimmt. Und was Gérard, den Fußballfan beträfe …
    Hier fand Micha die Sprache wieder. »Der springt heute in der Brossacer Mannschaft als Torhüter ein – im Spiel gegen Bonbourg« rief er ärgerlich. »Ja, ja, ja, das ist klar! Und die Brossacer werden Fischsuppe aus ihm machen, falls die Bonbourger ihm ein paar Bälle zwischen die Latten knallen!«
    »Genau!« feixte Prosper schadenfroh. Es war ihm anzusehen, daß er dem stämmigen Freund eine kleine »Abreibung« wünschte.
    »Aber was machen wir inzwischen mit den Geisterpferden?« jammerte Micha. Er sackte neben Prosper zu Boden und hielt sich den Kopf, als hätte ihn ein Huf gestreift. Mit bebender Stimme wiederholte er: »… was machen wir mit den Geisterpferden?« manchmal dauerte es doch ziemlich lange, bevor der sonst so hellhörige Prosper etwas begriff. Sein Kohlestift schrappte weiter über das Papier. Micha fragte, nur um die Ratlosigkeit zu verdrängen:
    »Soll das ein Bild sein?«
    »Was denkst du denn?« entgegnete Prosper beleidigt. »Eine Speisekarte? Seit wann ißt man fliegende Möwen im Gefieder?«
    »Wirkt eher wie ein fliegendes Krokodil«, meinte Micha.
    »Also, das ist eine Frechheit!« verwahrte sich Prosper, »Einen Eisbecher mit Himbeer und Schoko hättest du gleich erkannt, wette ich! Vorausgesetzt, ich würde mit Farbstiften malen! Ine Kohleskizze sagt dir überhaupt nichts! Typisch! Sehr typisch!«
    Da er nun mal aus seinem »Kunstwerk« herausgerissen war, zeterte er weiter auf den jüngsten ein. Plötzlich fiel bei ihm der Groschen. Er unterbrach sich und fragte hastig:
    »Geisterpferde? Sagtest du etwas von Geisterpferden?«
    »Endlich!« Micha atmete tief, Es klang wie ein Stoßseufzer. »Ich dachte schon, du hast deine Ohren verloren. Mir scheint, auch andere Leute hören nicht gut. Ich jedenfalls, ich habe deutlich gehört, wie der Schimmel zum Rappen gesagt hat: Das Traben am Strand ist herrlich! Das hat er mit ganz tiefer Stimme gesprochen. Und das schwarze Pferd antwortete: Ja! Die Wellen rauschen so schön! Komisch – der Rappe sprach wie ein Mädchen, ganz hell!«
    Prosper sprang auf und warf Skizzenblock und Kohlestifte von sich. Mit zuckendem Adamsapfel und gerecktem Hals ging er rückwärts, die Arme abwehrend gegen Micha ausgestreckt.
    »Du – du bist verrückt!« stammelte er. »ja, wirklich! Es muß die Hitze sein! Du sprichst wirr!
    Nein, irr! Seit wann reden Gäule …«
    Micha war ebenfalls aufgesprungen. Er musterte Prosper mit kaum geringerem Entsetzen.
    »Du tust, als hättest du nicht ein einziges Abenteuer mitgemacht!« rief er. »Wenn ich verrückt wäre, würde ich so 'n Pferdegespräch für normal halten, verstehst du? Du weißt doch, daß die Gegend hier mehr als unheimlich ist!«
    »D-d-deshalb b-b-brauchen aber nicht gleich Pferde übers Wetter zu quatschen! Oder übers Wellenrauschen – oder, ach egal!« verteidigte sich Prosper. Er

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