Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Superhirn Sammelband

Titel: Superhirn Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Ulrici
Vom Netzwerk:
Der gab zu, daß er nicht nur Schwarzbackes Wunderdünger, sondern auch das verbotene Mailänder Titanid verwendet hatte. Beides gemeinsam verursacht die Weißfärbung, wie wir schon wußten. Bereits in der Nacht hatten mir meine Mittelsmänner nicht nur Aktivitäten vor der Brossacer Küste gemeldet, sondern auch einen regen Lastwagenverkehr von der Essigfabrik aus – in Richtung Spanien. Viele dieser Mix-Transporte wurden noch vor Morgengrauen gestoppt, und einige Fahrer gestanden den Sterolin-Coup. Hier, an Ort und Stelle, befinden sich eingeflogene Chemiker von British Sterolin. Sie sind fest davon überzeugt, daß die gemeldeten Albino-Fälle unter Touristen durch das Zusammentreffen des verbotenen Titanids mit dem Sterolin-Gelee verursacht wurden.«
    »Und die hiesigen Albino-Pannen bei Menschen beruhen auf dem Einatmen der Dämpfe«, erinnerte Superhirn. »Auch das wäre geklärt!«
    »Aber warum ist Loulou weiß?« rief Micha.
    »Das wird er uns nicht erzählen können«, sagte Tati. »Möglich, daß er auf Schwarzbackes Kahn was gefressen hat!«
    »Hier haben wir den Vizechef vom Institut!« ertönte Kommissar Vinlohs Stimme. »Er bestreitet, daß er der ,Weiße Riese' ist4 »Ich bin unschuldig!« beteuerte Professor Flohr, der jetzt pulverbestäubt in seinem Sommeranzug von den Scheinwerfern erfaßt wurde. Zwei Polizisten geleiteten ihn. »Man hat mich auf einer Spazierfahrt von meinem Motorboot geholt – unter Zwang! Die Gauner hatten Probleme mit einem Katalysator!«
    »Seien Sie froh, daß ich ihnen glaube«, versetzte Rose kalt. »Sie dagegen haben die Chance zu einer Klärung der Sache nicht ergriffen, sondern Superhirn und seine Freunde davongejagt.«
    »Auch ich bin unschuldig«, jammerte die nächste Gestalt, die Rose vorgeführt wurde: Schwarzbacke, ohne Haar und Bart, über und über mit Pulver bedeckt. Seine roten Augen leuchteten schaurig im grellen Licht.
    »Daß Sie ein Dummkopf sind und nicht der Herzog von Alba, glaub ich ihnen unbesehen!« sagte Kommissar Rose.
    »Seine Weißfärbung ist die Folge eines Geräteschadens«, erklärte Superhirn. »Alle werden vorübergehend Albinos, die einmal in konzentrierte Dämpfe geraten sind. Und ich wette: Der Obergangster, der »Weiße Riese«, der »Herzog von Alba«, hat auch rote Augen!«
    »Aktion ist von uns aus beendet!« meldete der Hafenkapitän von Brossac mit frischer Stimme. »Na, Kinder, da seid ihr ja! Ihr hättet mich aber früher holen sollen.«
    »U-u-unser Freund P-p-paul Jordan!« sagte Prosper eifrig zu Rose.
    »Nicht mehr unser Freund!« meinte Superhirn. »Und sicher in zehn Sekunden kein Hafenkapitän mehr!
    Herr Kommissar, lassen Sie ihm die Augenhaftschalen abnehmen!«
    Alle standen wie erstarrt – nur einer nicht:
    Paul Jordan nestelte mit einem Fluch an seiner Pistolentasche. Schnell ergriffen ihn zwei Polizisten. Rose richtete einen Handscheinwerfer auf ihn:
    »Augen auf!«
    Strahlend blau und unschuldig standen die Augen in dem wutzerrissenen Gesicht des jungen Mannes. Doch im nächsten Moment glühten sie schaurig rot …
    »Dachte ich mir's doch!« sagte Superhirn, als habe er eben selbst noch an seinem Wissen gezweifelt. Rose hielt die Kontaktlinsen in der Hand:
    »Wie bist du denn darauf gekommen, Superhirn?« fragte er verblüfft.
    »Gérard und ich sahen solche Dinger in seinem Büro«, berichtete Superhirn. »Recht unvorsichtig! Ich ließ Tati beim Optiker Berliner in Brossac-Centre anfragen, ob er ihr nicht auch so schöne ModeHaftschalen verkaufen könne, wie der Hafenkapitän für seine Freundin ausgewählt hatte, Herr Berliner bestritt nichts. Er sagte nur, er dürfe den Namen seines Kunden nicht verraten. Tati war übrigens auch in Schönheitssalons, wo man Haarfärbernittel kriegt!«
    »Ja, aber ich brauche keinen Friseur, um zu sehen, daß seine Haare getönt sind!« erklärte Tat!, auf den mit Handschellen gefesselten Paul Jordan weisend.
    Der entmachtete Herzog von Alba starrte Superhirn haßerfüllt an.
    »Seit wann bist du mir auf der Spur, du Spitznase?« schrie er.
    »Seit Sie versehentlich die Erdprobe aus Lignys Garten verschwinden ließen«, sagte Superhirn.
    »Schade! Hafenkapitän ist ein schöner Job! Und für Ihren Freund Vergne wird nun auch alles Essig sein!«
    »Wenn ich nur wieder schwarz sehen würde!« seufzte Micha – womit er den Pudel meinte. Er beugte sich ratlos über das kleine Tier.
    »Keine Bange!« meinte Rose. »Zum Glück verschwindet dieser Albinismus nach einigen Tagen

Weitere Kostenlose Bücher