Superhormon Vitamin D: So aktivieren Sie Ihren Schutzschild gegen chronische Erkrankungen (Reader K,G&S) (German Edition)
sie schon im Kindesalter oder erst bei Senioren zutage.
Wie bei allen Autoimmunkrankheiten richtet sich auch bei der multiplen Sklerose (MS) das Immunsystem gegen den eigenen Körper. Die körpereigenen Abwehrzellen docken an die Nervenbahnen an, greifen die schützenden Myelinscheiden (isolierende Lipidschicht um den faserartigen Fortsatz der Nervenzelle) an und verursachen so neurologische Störungen und Schäden. Typische Symptome sind zum Beispiel: Lähmungen, Seh- und Gleichgewichts- beziehungsweise Gangstörungen, später wird auch die Psyche in Mitleidenschaft gezogen (Depressionen, Psychose). Doch so vielfältig die Symptome der Krankheit auch sein mögen: Man weiß heute, dass die Diagnose MS keinesfalls ein Leben im Rollstuhl bedeutet oder gar einem unumstößlichen Todesurteil gleichkommt. Bei vielen Betroffenen verläuft die Krankheit gutartig, oft bilden sich die anfangs schweren Symptome sogar wieder zurück und die Entzündungsherde verheilen.
Die präventive Wirkung von Vitamin D
Wissenschaftler und Ärzte sind sich inzwischen ziemlich sicher, dass das Krankheitsbild der multiplen Sklerose neben einer entsprechenden genetischen Veranlagung und bestimmten Umweltfaktoren (wie Infektionen im Kindesalter) vor allem auf einen Vitamin-D-Mangel der Mutter in der Schwangerschaft zurückzuführen ist. US-Wissenschaftler waren auf diesen Zusammenhang gestoßen, als sie die Häufigkeit von MS bei amerikanischen Veteranen mit dem Geburtsort der Betroffenen verglichen. Diejenigen Soldaten, die in den nördlichen Landesteilen Amerikas geboren und aufgewachsen waren, erkrankten deutlich häufiger als ihre Gefährten aus dem Süden des Landes. Es schien also eindeutig einen Zusammenhang zwischen der durchschnittlichen Zahl an Sonnenstunden und dem Auftreten der Krankheit zu geben.
WAS IST EIN KRANKHEITSSCHUB BEI MS?
• Treten neurologische Symptome über einen Zeitraum von 24 bis 48 Stunden (und länger) auf und verstreicht zwischen dem Neu- oder Wiederauftauchen der Anzeichen mindestens ein Monat, sprechen Ärzte von einem Krankheitsschub.
• Durchschnittlich kommt es – abhängig von Alter und individuellem Krankheitsverlauf – zu 0,2 bis 1,15 Krankheitsschüben im Jahr. Bei jüngeren Patienten sind Schübe häufiger – ebenso wie in den ersten fünf Jahren. Daher stellt die Schubrate kein sehr sicheres Kriterium dar, um Krankheitsverlauf und Therapieerfolge kritisch zu beurteilen. In den ersten fünf Jahren der Erkrankung ist sie höher und nimmt mit der Dauer der Erkrankung aufgrund des natürlichen Verlaufs auch deshalb spontan ab, weil ein Übergang in eine sekundär chronisch progrediente, also eine allmählich zunehmende und stetig sich verschlechternde Verlaufsform stattfindet, bei der zusätzlich Schübe auftreten können.
• Im Gegensatz zu tatsächlichen Krankheitsschüben verschlechtert sich bei Pseudoschüben eine bereits bestehende neurologische Symptomatik durch äußere Einflüsse wie zum Beispiel Hitze, fieberhafte Infekte oder bestimmte Antidepressiva. Die Verschlechterung geht jedoch wieder zurück, sobald der Auslöser wegfällt (also beispielsweise ein Infekt wieder abklingt oder ein Medikament abgesetzt wird). Darüber hinaus können zum Beispiel Hitze oder physische und psychische Belastung nur Sekunden anhaltende Symptome auslösen (paroxysmale Symptome).
2009 zeigte dann eine Langzeit-Studie einer Forschergruppe um Dr. Fariba Mirzaei von der Harvard School of Public Health in Boston/USA, dass das Krankheitsbild der multiplen Sklerose (MS) unter anderem auf einen Vitamin-D-Mangel der Mutter in der Schwangerschaft zurückzuführen ist.
Die Wissenschaftler beobachteten dazu über einen Zeitraum von 16 Jahren mehr als 35 000 Krankenschwestern. Das beeindruckende Ergebnis: Diejenigen Frauen, deren Mütter in der Schwangerschaft viel Milch getrunken hatten, erkrankten um ein Vielfaches seltener an MS als Kinder von Müttern, die keine oder nur wenig Milch tranken. Sie schlossen daraus: Schon vier Gläser mit Vitamin D angereicherte Milch (wie sie in den USA erhältlich ist) reduzieren das MS-Risiko um 56 Prozent. In Deutschland, wo es die »behandelte« Milch nicht gibt, müssen Schwangere auf andere Weise die Vitamin-D-Versorgung sichern, etwa mit entsprechenden Nahrungsergänzungsmitteln oder vermehrten Sonnenbädern.
Dass auch der regelmäßige Aufenthalt im Freien beziehungsweise die Zahl der Sonnenstunden das MS-Risiko deutlich senkt, zeigte eine andere US-amerikanische
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